A/​B Test: Marketing heißt testen, testen, testen!

Von Birgit Schultz


Letzte Aktua­li­sie­rung 24. Okto­ber 2022 

A/​B Test – es ist schon merk­wür­dig, alle den­ken immer, Pro­fis im Geschäft wür­den alles im ers­ten Wurf schaf­fen und hät­ten immer den sofor­ti­gen Durch­blick. Dabei stimmt das gar nicht.

Denn Mar­ke­ting besteht vor allen Din­gen aus einem:

Tes­ten, tes­ten, testen!

Du kennst das viel­leicht aus der Markt­for­schung. Bei der Pro­dukt­ent­wick­lung wird getes­tet, ob Scho­ko­rie­gel XY den Kun­den schmeckt, ob diese oder eine andere Ver­pa­ckung bes­ser gefällt, oder ob ein klei­ner oder gro­ßer Scho­ko­rie­gel bes­ser bei den Kun­den ankommt.

Dass man auch die Wer­be­maß­nah­men tes­ten kann, ich vie­len gar nicht so klar. In der klas­si­schen Mar­ken­kom­mu­ni­ka­tion war und ist das gerade für kleine und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men aus Kos­ten­grün­den auch nahezu unmög­lich. Im Online-Mar­ke­ting dage­gen ist das Tes­ten ein­fa­cher und güns­ti­ger als je zuvor.

Hier ist es sogar gera­dezu dumm, wenn du nicht tes­test. Was du sinn­voll tes­ten kannst und wie das funk­tio­niert, erkläre ich dir in die­sem Blogbeitrag.

A/​B Test

Wenn man im Mar­ke­ting etwas tes­tet, spricht man oft auch von A/​B‑Test, Split-Test oder davon, etwas "gegen­ein­an­der lau­fen" zu lassen.

Wenn du also einen von die­sen Begrif­fen bei­spiels­weise in dei­nem News­let­ter-Tool fin­dest, weißt du nun, worum es sich dabei handelt.

Im Grunde genom­men wird ein­fach nur die Gesamt­menge Dei­ner Emp­fän­ger auf­ge­teilt. Die eine Hälfte erhellt die eine Vari­ante, andere Hälfte die andere Vari­ante. Soviel zum Grundprinzip.

In der Pra­xis kann man das dann natür­lich noch viel fein­tei­li­ger gestal­ten und nicht nur zwei Vari­an­ten gegen­ein­an­der tes­ten, son­dern viele.

Wo kannst du nun diese A/​B Tests sinn­voll anwen­den? Diese Test sind immer da sinn­voll, wo man vor­her nicht weiß, wie die Ziel­gruppe reagie­ren wird.

Und das weiß man vor­her eigent­lich nie. 🙂

Ich setze A/​B Tests bei­spiels­weise ein für:

  • Face­book-Anzei­gen
  • Google Adwords
  • News­let­ter
  • Landing­pa­ges
  • Popups

Facebook-Anzeigen

Gerade bei Face­book anzei­gen bin ich immer wie­der über­rascht, was gut ankommt und was weni­ger. Mit der Zeit gewinnst Du natür­lich Erfah­rung. Trotz­dem kann deine Ziel­gruppe Dich immer wie­der überraschen.

So habe ich mal eine "Ich ver­schenke mich für einen Tag-Aktion" gemacht, bei der ich 10 Bera­tun­gen á 30 Minu­ten an einem Tag ver­schenkt habe – nach dem Prin­zip: Wer zuerst kommt, hat gewon­nen. Diese Aktion habe ich nicht nur orga­nisch bewor­ben, son­dern auch über Face­book-Anzei­gen, weil ich damit bekann­ter wer­den und neue Ziel­grup­pen auf mich auf­merk­sam machen wollte.

Der erste Rutsch mit einem schö­nen net­ten Stock­foto lief gar nicht.

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Stock­foto bei mei­ner "Ich ver­schenke mich für einen Tag"-Aktion

Dann habe ich die­selbe Anzeige mit einem Foto von mir geschal­tet. Alles abso­lut iden­tisch – nur das Foto war anders.

Birgit Schultz • Marketing-Zauber
Die­ses ein­fa­che Sel­fie funk­tio­nierte wesent­lich besser!

Ergeb­nis: Bin­nen kür­zes­ter Zeit waren alle Slots belegt!

Danach war mir wie­der klar: Ich hätte sofort tes­ten sol­len (manch­mal bin ich näm­lich auch unge­dul­dig und möchte für mein eige­nes Mar­ke­ting gerne mal eine Abkür­zung neh­men) – hin­ter­her war ich dann wie­der ein­mal schlauer!

Damit es nicht zu einer unan­ge­neh­men Über­ra­schung kommt, emp­fehle ich dir, fol­gende Ele­mente gegen­ein­an­der zu testen:

  • Texte
  • Bil­der
  • Hand­lungs­auf­for­de­run­gen
  • Ziel­grup­pen
  • Regio­nen
  • Schal­tungs­zei­ten
  • Typen (Bild, Video, Canvas …)
  • die dazu­ge­hö­ren­den Landingpages

Google Ads

Auch wenn du Wer­bung mit Google Ads schal­test, hast du viel­fäl­tige Mög­lich­kei­ten, was du da eigent­lich tes­ten kannst.

Nahe­lie­gend sind natür­lich die Texte und auch die URLs dei­ner Adwords, aber auch Ziel­grup­pen, Regio­nen, Schalt­zei­ten, Such- oder Dis­play-Netz­werk, mit Site­links, ohne Site­links mit oder ohne ande­ren Anzei­ge­n­er­wei­te­run­gen wie SMS oder Tele­fon­num­mer – das alles kannst du testen.

Newsletter

Wenn du regel­mä­ßig einen News­let­ter ver­sen­dest, hast du auch hier viele Testmöglichkeiten.

Ein beson­ders wich­ti­ges Ele­ment bei dei­nem News­let­ter ist die Betreff­zeile. Gerade sie ent­schei­det dar­über, ob dein Leser die E‑Mail öff­net – oder nicht.

In dei­nen Mails kannst du tes­ten, ob eine bestimmte Anrede bes­ser funk­tio­niert, kurze oder lange Texte, ob Bil­der bes­ser ankom­men oder eine E‑Mail ohne Bil­der, ob du Links bes­ser aus­schreibst oder einen ordent­li­chen HTML-Link erzeugst und so wei­ter und so fort.

Du kannst tes­ten, ob die Öff­nungs­ra­ten bes­ser sind, wenn du mor­gens oder abends aus­sen­dest. Auch der Wochen­tag kann über die Öff­nungs­rate entscheiden.

PopUps

Natür­lich kannst Du auch auf dei­ner Web­site Tests durch­füh­ren. Kom­men PopUps bes­ser an, Rib­bons – oder soge­nannte SlideIns? Natür­lich ent­schei­det auch hier die Gestal­tung über den Zuspruch oder die Ableh­nung dei­ner Besu­cher. Darum kannst du auch hier vie­les tes­ten: Die Farbe des But­tons, die Schrift­art, den Text und die Text­länge, das Bild oder Video und im Prin­zip jedes ein­zelne andere Ele­ment auch.

Das Geheimnis guter Tests

Aber auch das Tes­ten will gelernt sein. Gerade anfangs wirst du dich fra­gen, wie lange ein A/​B Test lau­fen muss, damit du aus­sa­ge­kräf­tige Zah­len bekommst. Das hängt natür­lich auch immer von dei­ner Ziel­gruppe ab. Wie viele Men­schen schaffst du über­haupt, zu errei­chen? Wenn du hier die Latte zu hoch legst, wird Dein Test mög­li­cher­weise nie abge­schlos­sen wer­den. Legst du die Latte zu nied­rig, hast du nur ein Zufalls­er­geb­nis. Pau­schale Zah­len kann ich darum hier nicht nennen.

Wei­ter­hin ist es wich­tig, dass Du immer nur ein ein­zi­ges Ele­ment ver­än­derst! Denn sonst weißt Du wie­der nicht, wel­ches Ele­ment den Aus­schlag gege­ben hat, ob eine Wer­bung erfolg­reich war oder nicht. Viele Tools, so auch der Face­book-Wer­be­an­zei­gen­ma­na­ger aber bei­spiels­weise auch mein News­let­ter-Pro­vi­der Active­Cam­paign oder mein Plugin für die PopUps, Rib­bons und OptIn For­mu­lare (Thri­veLeads) haben die Test­mög­lich­kei­ten bereits ein­ge­baut. Das macht die ganze Pro­ze­dur dann wesent­lich ein­fa­cher, weil man Grenz­werte fest­le­gen und den Vor­gang auto­ma­ti­sie­ren kann, so dass man nicht alles selbst in Echt­zeit über­wa­chen muss.

Hast du schon ein­mal einen A/​B Test durch­ge­führt? Oder arbei­test du ein­fach nach Bauch­ge­fühl? Wie sind deine Erfah­run­gen? Lass es mich gerne in den Kom­men­ta­ren wissen.

Wer schreibt hier?

Birgit Schultz

Ich bin Birgit Schultz von Marketing-Zauber und ich unterstütze Solopreneurinnen (Einzelunternehmer) bei ihrem Online- und Social Media Marketing.

Dafür setze ich mein praktisches Know how aus 30 Jahren Marketing-Erfahrung, 20 Jahren Selbstständigkeit und sieben Jahren Online-Business ein. Seit 1996 nutze ich das Internet zu Marketing-Zwecken.

Ich habe unendlich viel Geduld und die Gabe, auch komplizierte Sachverhalte und Abläufe einfach erklären zu können. Lass uns gerne mal miteinander sprechen. Den Link findest Du im Menü unter "Für Dich".

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  1. Hallo Bir­git,

    das mit dem Tes­ten kann ich nur unterstützen!
    Aller­dings braucht man da schon eine gewisse Basis. Mailchimp emp­fiehlt erst ab 5.000 news­let­ter Emp­fän­gern zu tes­ten, wenn es um den news­let­ter geht. D.h. gerade am Start oder in den ers­ten Jah­ren, wenn noch keine Masse dahin­ter ist, sollte man mit dem Tes­ten anhand der eige­nen Liste vosich­tig sein.
    Diese 5.000 sind nicht in Stein gemeis­selt, aber wenn nur ein paar Leute im Ver­tei­ler sind, kann das kri­tisch wer­den. D.h. wir ent­schei­den uns mög­li­cher­weise falsch.

    Viele Grüße
    Eva

    1. Liebe Eva,
      ich habe im Bei­trag ja geschrie­ben, dass man für die Tests keine pau­scha­len Werte ange­ben kann. 5000 halte ich für zu hoch gegrif­fen, wenn die Liste sehr gut ist (hohe Öff­nungs­ra­ten las­sen auf eine gute Anspra­che der Ziel­gruppe schlie­ßen) rei­chen in mei­nen Augen durch­aus schon 500. Aber zu wenig ist eben­falls schäd­lich (denn dann ist das ja wahr­lich nicht repräsentativ).
      Beste Grüße
      Birgit

  2. Liebe Bir­git,

    die­ser Arti­kel hat mir mal wie­der einen mei­ner blin­den Fle­cken auf­ge­zeigt – vie­len Dank dafür 😉

    Bis jetzt mache ich Wer­bung eher aus dem Bauch her­aus. Beim nächs­ten Mal werde ich mir das mit dem A/​B‑Test mal genauer anschauen. Viel­leicht fange ich bei mei­nem News­let­ter an.

    Liebe Grüße
    Carina

    1. Liebe Carina,
      wenn man viel Erfah­rung hat, kann das Bauch­ge­fühl auch mal einen Test erset­zen – den­noch bin auch ich immer wie­der über­rascht, was die Tests zutage brin­gen. So ver­lo­ckend es ist – und so groß seine Bedeu­tung zu ande­ren Momen­ten im Leben ist – im Mar­ke­ting sollte man sich nicht (nur) dar­auf verlassen.
      Zau­ber­hafte Grüße
      Birgit

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