Was ist Content Curation – und warum ist das gut für Dein Unternehmen?

Von Birgit Schultz


Letzte Aktua­li­sie­rung 12. Juni 2024 

Con­tent Cura­tion ist auch so ein Begriff, der sich nicht unbe­dingt sofort erschließt – und selbst wenn Du weißt, was das heißt, ist nicht unbe­dingt sofort klar, warum Du das tun solltest.

Magst Du lie­ber hören? Hier der Bei­trag als Podcast-Folge:

Was ist Content Curation genau?

Con­tent Cura­tion oder das Kura­tie­ren von Inhal­ten bedeu­tet, dass Du auf Dei­nem Blog, Dei­ner Face­book-Seite oder Dei­nem Face­book-Pro­fil, auf X, Threads und viel­leicht in ande­ren Social Media nicht Deine eige­nen Inhalte ver­linkst, son­dern die von frem­den Blog­gern. Wie der Kura­tor in einem Museum wählst Du also aus, was für die Besu­cher (Leser, Fans, Fol­lower…) inter­es­sant und nütz­lich ist.

Wenn Du Inhalte kura­tierst, ist es sinn­voll, wenn Du nicht nur einen Link setzt, son­dern auch ein paar Worte dazu schreibst. 

Warum ver­linkst Du auf den Inhalt? 

Ist der Bei­trag beson­ders hilf­reich, umfas­send, bie­tet wei­ter­füh­rende Informationen? 

Lass dabei Deine Leser nicht im Unkla­ren, was Du mit dem kura­tier­ten Link beabsichtigst.

Warum überhaupt Inhalte kuratieren?

Mit dem Kura­tie­ren erreichst Du gleich meh­rere Ziele auf einmal:

Leben in der Timeline

"Was soll ich denn posten?"

"Ich weiß nicht, was ich täg­lich auf Face­book schrei­ben soll!"

"Mir ein­fach die Ideen."

Erkennst Du Dich hier wieder? 

Dann kann das Kura­tie­ren von Inhal­ten für Dich eine Lösung sein. 

So sorgst Du für wert­vol­len Con­tent in Dei­ner Time­line und musst ihn noch nicht ein­mal selbst geschrie­ben haben! Deine Fans, Fol­lower und Lese­rin­nen wer­den es Dir dan­ken, weil sie wis­sen, dass sie bei Dir immer aktu­elle Inhalte und neue Impulse erhal­ten werden. 

Damit bie­test Du zusätz­lich zu Dei­nen eige­nen Inhal­ten Abwechs­lung und Mehr­wert. Nütz­lich­keit und Rele­vanz sind auch hier die Schlüsselworte.

Networking

Wenn Du Con­tent Cura­tion betreibst, soll­test Du mög­lichst dar­auf ach­ten, dass das auch bemerkt wird. Tue Gutes und rede dar­über. Kennst Du, nicht wahr? 

Also: Auf Face­book mar­kierst Du den­je­ni­gen, des­sen Inhalt Du emp­fiehlst und in Dei­nem Blog infor­mierst Du über die Ping­back-Funk­tion.

Du kannst auch jeman­den anmai­len und ihn kurz dar­auf hin­wei­sen, dass Du sei­nen Bei­trag emp­foh­len hast. So schaffst Du Dir ein Bonus-Konto, das Du anzap­fen kannst, wenn Du mal etwas hast, was Du einem brei­te­ren Inter­es­sen­ten-Kreis vor­stel­len möchtest.

Welche Inhalte bieten sich zum Kuratieren an?

Zunächst ein­mal: Kura­tiere nur Inhalte, die für Deine Leser auch inter­es­sant sind. 

Sie soll­ten zu Dei­nem Thema pas­sen. Dabei kannst Du vor allem Rand­the­men wäh­len, die zwar für Dei­nen Bereich wich­tig sind, die Du aber nicht selbst abde­cken kannst oder willst. 

Bei mir ist das bei­spiels­weise das Thema "Recht". Gerade im Mar­ke­ting kann man viel aus Unwis­sen­heit falsch machen. Schnell sind dann Ver­stöße gegen das Gesetz gegen den unlau­te­ren Wett­be­werb (UWG), den Vor­ga­ben zum Daten­schutz oder auch das Bür­ger­li­che Gesetz­buch (BGB) began­gen. Wenn man ein­fach nur eine tolle Mar­ke­ting-Methode aus den USA kopiert, geht das schon mal sehr schnell. 

Also teile ich gern Bei­träge von Anwäl­ten, die sich mit die­ser The­ma­tik befas­sen, bei­spiels­weise auf mei­ner Facebook-Seite.

Es müs­sen aber nicht nur Blog­bei­träge sein. Ich teile bei­spiels­weise auch gern kos­ten­lose Chal­lenges oder güns­tige Kurse von ande­ren, wenn ich sie per­sön­lich kenne und davon über­zeugt bin, dass die Ange­bote auch für meine Fans, Fol­lower oder Lese­rin­nen sinn­voll und nütz­lich sind.

Soll ich Beiträge von der Konkurrenz kuratieren?

Du kannst auch Bei­träge von Dei­nen Mit­be­wer­bern tei­len, die genau Deine Kern­the­men betreffen.

Das klingt zunächst ein­mal widersinnig.

Warum soll­test Du Deine Kon­kur­renz empfehlen?

Hier musst Du selbst ent­schei­den, wie sou­ve­rän und sicher Du Dich fühlst. Wenn ein Bei­trag eines Mit­be­wer­bers zwar zu Dei­nen Kern­the­men gehört, aber trotz­dem hilf­reich für Deine Leser ist – und Du viel­leicht selbst nichts dazu geschrie­ben hast und das auch in der nächs­ten Zeit nicht tun wirst, dann schau Dir genau an, wen oder was Du da empfiehlst.

Dein Mit­be­wer­ber kann zum Bei­spiel eine ganz andere Ziel­gruppe haben – er bedient "die gro­ßen Fische", Du viel­leicht die klei­nen. Kei­ner Dei­ner Ziel­kun­den wird es sich leis­ten kön­nen, die­sen Mit­be­wer­ber zu beauf­tra­gen. Oder Dein Mit­be­wer­ber hat sich auf eine ganz beson­dere Bran­che spe­zia­li­siert, Du aber auf eine andere. Auch hier kannst Du "gefahr­los" des­sen Bei­träge kuratieren.

Wie Du Dir Content Curation leicht machen kannst

Das Mind­set, regel­mä­ßig Inhalte von ande­ren zu ver­brei­ten, musst Du natür­lich erst ein­mal ent­wi­ckeln. Bei vie­len kommt dann auch noch die Hem­mung dazu, zu befürch­ten, mit zu vie­len Infos die eige­nen Leser, Fans und Fol­lower zu ner­ven. Aber das ist ein­fach zu umgehen.

Als Quel­len für meine kura­tier­ten Inhalte nutze ich viele Quel­len. Dazu gehö­ren auf Feedly abon­nierte RSS-Feeds, aber auch meine Time­line auf Face­book oder Lin­ke­dIn – und manch­mal sind auch News­let­ter die Impulsgeber. 

Ich bilde mich ste­tig fort und lese darum sehr viel. Bei allem, was ich im Inter­net lese, frage ich mich inzwi­schen automatisch:

Ist das für meine Mit­glie­der im Mar­ke­ting-Zau­ber-Zir­kel, für meine Fans und Fol­lower in den Social Media interessant?

Ist der Bei­trag auch verständlich?

Ist er es nicht, spei­chere ich ihn übri­gens in mei­nem Ever­note im Notiz­buch "Ideen für Blog­bei­träge" ab – und irgend­wann wan­dert das Thema dann in mei­nen Redak­ti­ons­plan.

Da ich gerne beim Früh­stück in Feedly meine abon­nier­ten Blogs lese (meine per­sön­li­che Zei­tung gewis­ser­ma­ßen), würde das sofor­tige Tei­len natür­lich bedeu­ten, dass ich meine Leser mit einer Fülle von Links und Tipps über­schwemme. Das ist keine beson­ders gute Idee. Darum über­lege ich immer sehr genau:

Ist es wich­tig, den Bei­trag jetzt und sofort zu kuratieren? 

Das wäre bei­spiels­weise der Fall, wenn von einem erfolg­rei­chen Hack­ing auf einer Platt­form berich­tet würde und eine sofor­tige Ände­rung des Pass­worts von ent­schei­den­der Bedeu­tung wäre.

Wenn das nicht der Fall ist (und das ist bei fast allen Bei­trä­gen so), dann setze ich ein Social Media Pla­nungs­tool ein. Ich nutze dafür Publer*. Mit die­sen Werk­zeu­gen sorgst Du dafür, dass Du die Bei­träge schön ver­teilst und nicht als Spam­schleu­der auf­trittst (denn auch rele­van­ter Inhalt kann Spam wer­den, wenn es ein­fach zu viel zu einem Zeit­punkt ist).

Wo macht das Kuratieren Sinn?

Inhalte kannst Du an vie­len Stel­len kura­tie­ren. Ich beginne mal mit den "Klas­si­kern":

Content Curation auf Facebook und LinkedIn

Auf Face­book und Lin­ke­dIn sind die eige­nen Pro­file der nahe­lie­gendste Ort. Zumin­dest dann, wenn Du Deine Pro­file geschäft­lich nutzt und nicht nur per­sön­li­che Freunde dort pflegst. 

Wenn Du Admi­nis­tra­tor von einer oder meh­re­ren Grup­pen bist, kön­nen auch die die per­fek­ten Orte für Deine kura­tier­ten Inhalte sein. 

Wenn Du Bei­träge kura­tierst, sind das natür­lich Link-Posts. Lei­der füh­ren die Ein­schrän­kun­gen in der Reich­weite die­ser Posts sowohl auf Face­book als auch auf Lin­ke­dIn dazu, dass auch ich immer mehr die Lust ver­liere, Bei­träge in den Social Media zu tei­len. Mei­ner Mei­nung nach ist das sehr, sehr kurz­sich­tig von Meta und Co. aber lei­der für uns nicht zu ändern.

Content Curation auf X und Threads

Wenn ein sozia­les Netz­werk zum Kura­tie­ren bes­tens geeig­net war, dann Twit­ter. Nir­gendwo ging es so schnell und unkom­pli­ziert. Ein­fach bei einem Tweet auf Ret­weet kli­cken, noch ein paar Worte dazu schrei­ben und ab ging's!

Tja, lei­der ist Twit­ter nun schon eine Weile Geschichte und X nutze ich nicht mehr aktiv. Scrolle ich so durch Threads, stelle ich fest, dass auch hier nur sel­ten kura­tiert wird. Eine Chance, Dich abzuheben!

Auch andere Platt­for­men wer­den gern mal ver­ges­sen, darum möchte ich sie Dir hier in Erin­ne­rung rufen:

Content Curation auf Pinterest und LinkedIn

Was sich viele nicht bewusst machen: Auch das Pin­nen von Inhal­ten gehört zur Con­tent Cura­tion. Pin­te­rest hat sich für viele Blogs als gro­ßer Traf­fic-Lie­fe­rant eta­bliert – hier las­sen sich je nach The­ma­tik hohe Zugriffs­zah­len beob­ach­ten. Und auch auf Lin­ke­dIn kannst Du natür­lich auch Bei­träge von Drit­ten Dei­nen Fol­lo­wern empfehlen. 

Rechtliches zur Content Curation: Linkhaftung

Wenn Du auf Dei­nen Sei­ten und Pro­fi­len auf andere Inhalte ver­weist und ver­linkst, dann machst Du Dir – nach Auf­fas­sung unse­res Gesetz­ge­bers – deren Inhalte zu eigen. Darum ist es wich­tig, dass Du nicht ein­fach nur einen Link setzt, son­dern auch den Inhalt der ver­link­ten Seite kennst und dar­auf über­prüfst, ob Du tat­säch­lich mit dem kon­form gehen kannst, was dort geschrie­ben steht.

Grund­sätz­lich ist das Ver­lin­ken ande­rer Inhalte auch in Deutsch­land erlaubt. Der Inha­ber der ver­link­ten Seite muss auch nicht um Erlaub­nis gefragt wer­den. Wer­den aber auf der von Dir ver­link­ten Seite Rechts­ver­stöße began­gen, so kannst Du mit in die Ver­ant­wor­tung gezo­gen wer­den. Des­sen soll­test Du Dir also bewusst sein – und auch ein Dis­clai­mer-Text in Dei­nem Impres­sum schützt Dich da nicht.

Sollte also auf einer von Dir ver­link­ten Seite ein Urhe­ber­rechts­ver­stoß erfol­gen (zum Bei­spiel, indem auf ein ille­ga­les Strea­ming-Ange­bot ver­linkt wird oder sogar, indem ein Bild unrecht­mä­ßig ver­wen­det oder indem zum Bege­hen von Straf­ta­ten auf­ge­ru­fen wird), dann kannst auch Du in Schwie­rig­kei­ten geraten. 

Mehr Infos dazu fin­dest Du in die­sem Arti­kel der Wiki­pe­dia.

Fazit zur Content Curation

Mit dem Inhalte-Kura­tie­ren schaffst Du eine echte Win-Win-Win-Situation: 

Du bie­test zusätz­li­chen Mehr­wert für Deine Leser, Du ver­netzt Dich mit ande­ren Blog­gern und Du belebst Deine Time­lines mit Abwechslung. 

Viel falsch machen kannst Du eigent­lich nicht. Achte dar­auf, dass Du nicht ein­fach nur einen Link pos­test, son­dern immer dazu schreibst, warum Du den Inhalt ver­linkst und emp­fiehlst. Ich gehe davon aus, dass Du die ver­link­ten Inhalte auch selbst gele­sen hast und Dir darum sicher sein kannst, dass dort keine erkenn­ba­ren Rechts­ver­stöße began­gen werden. 

Wenn Du nur Inhalte kura­tierst, die Du auch guten Gewis­sens emp­feh­len kannst und es sich um posi­tive Emp­feh­lun­gen han­delt, wer­den sich die von Dir ver­link­ten Urhe­ber über Deine Arbeit freuen. Kar­ma­punkte inklusive 😁

Wie schaut es aus? Betreibst Du schon Con­tent Cura­tion? Oder war Dir das bis­her kein Begriff? Wirst Du künf­tig mehr Inhalte kura­tie­ren? Schreib mir doch gern einen Kom­men­tar zu Dei­nen Erfah­run­gen damit.

Wer schreibt hier?

Birgit Schultz

Ich bin Birgit Schultz von Marketing-Zauber und ich unterstütze Solopreneurinnen (Einzelunternehmer) bei ihrem Online- und Social Media Marketing.

Dafür setze ich mein praktisches Know how aus 30 Jahren Marketing-Erfahrung, 20 Jahren Selbstständigkeit und sieben Jahren Online-Business ein. Seit 1996 nutze ich das Internet zu Marketing-Zwecken.

Ich habe unendlich viel Geduld und die Gabe, auch komplizierte Sachverhalte und Abläufe einfach erklären zu können. Lass uns gerne mal miteinander sprechen. Den Link findest Du im Menü unter "Für Dich".

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  1. Liebe Bir­git, wie immer ein nütz­li­cher Beitrag. 

    Ich kannte Con­tent Cura­tion bereits, habe aber noch viel Gebrauch davon gemacht.
    Das wird sich ab jetzt ändern. 

    Liebe Grüße Dagmar

  2. Liebe Bir­git,

    schon wie­der ein wun­der­ba­rer Arti­kel mit Mehr­wert – danke dafür. Ich mache doch tat­säch­lich schon vie­les rich­tig, jippie! 😀

    Liebe Grüße
    Carina

  3. Hallo Bir­git,

    dank Dei­nes Arti­kels kann ich mit dem Begriff "Con­tent Cura­tion" jetzt etwas anfan­gen – top. 

    In Face­book kura­tiere ich häu­fig Fremd­in­halte, schließ­lich ist das Tei­len eine Kern­funk­tion des Social Net­work. Das ist ein gutes Mit­tel, um eine Face­book-Gruppe stär­ker zu beleben.

    Mei­ner Erfah­rung emp­fiehlt es sich, das eigene Intro – also grob um was es in dem Arti­kel geht und wes­halb man ihn teilt – mit einer Frage zu schlie­ßen, auf die man nicht kurz und knapp mit "ja" oder "nein" ant­wor­ten kann. Oft ent­spinnt sich dann eine sehr inter­es­sante Diskussion.

    Durch die unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven ist das ein zusätz­li­cher Mehr­wert für die Grup­pen­mit­glie­der. Und will man selbst zu dem Thema mal etwas schrei­ben, las­sen sich so durch­aus noch Aspekte auf­fin­den, die man nicht auf dem Schirm hatte.

    Guten Start in die Woche!

    Gruß, Andreas

    1. Hallo Andreas,
      das freut mich wirk­lich sehr! Übri­gens mache ich es natür­lich genau so, wie Du es beschreibst – so hat das Kura­tie­ren für alle den höchs­ten Mehrwert.
      Zau­ber­hafte Grüße
      Birgit

  4. Hallo Bir­git,

    ich kannte Con­tent Cura­tion noch nicht, viel­leicht kannte ich auch den Begriff nicht. Du hast mich aber mit dem Arti­kel Moti­viert, dass stär­ker im Blick zu haben.
    Viel­leicht finde ich ja über Feedly gute Arti­kel auf die ich Auf­merk­sam machen kann.

    Schöne Grüße
    Reginald

    1. Hallo Regi­nald,
      lie­ben Dank für Dei­nen Kom­men­tar. Es ist ja im Kern nichts ande­res, als Texte von ande­ren zu emp­feh­len – aber Con­tent Cura­tion hat sich auch im Deut­schen (wie so oft) als Fach­be­griff dafür etabliert. 

      Pro­biere es mal aus – Feedly ist da eine tolle Mög­lich­keit, um regel­mä­ßig neues Mate­rial zu finden.

      Herz­li­che Grüße
      Birgit

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