Letzte Aktualisierung 22. Januar 2023
Content Marketing Nachteile? Alle reden doch immer von den Vorteilen von Content Marketing.
Ja, eben!
Ich möchte Dir aufzeigen, ob und welche Nachteile es gibt, damit Du weißt, worauf Du Dich einlässt, wenn Du diesen Weg einschlägst. Ich spoiler aber schon mal an dieser Stelle – Du solltest Dich trotzdem nicht von Content Marketing abhalten lassen.
Weiterlesen: Content Marketing Nachteile – 6 einfache LösungenInhalt
Was ist Content Marketing überhaupt und warum ist es wichtig?
Beginnen wir mit einer neutralen Definition. Content Marketing ist eine Form des Marketings, die sich auf die Erstellung, Veröffentlichung und Verbreitung von Inhalten für eine bestimmte Zielgruppe im Internet konzentriert. Der Zweck des Content Marketing ist es, mit hochwertigen Inhalten (meist Texte, aber auch Audios, Videos oder Webinare) Kunden zu gewinnen und zu binden. Dabei ist es wichtig, dass Du die Bedürfnisse Deiner Zielgruppe kennst und darauf eingehst.
Content Marketing zieht Interessenten an und erhöht Deine Markenbekanntheit.
Richtig gemacht, sorgt Content Marketing für Website-Traffic, aus dem Du wiederum Leads generieren kannst – insbesondere Newsletter-Abonnenten.
Richtig gemacht, verbesserst Du mit Content Marketing auch Deine Kundenbindung, was ebenfalls hilft, Deine Verkaufszahlen zu steigern. Letztlich kann Content Marketing Dir dabei helfen, Deine Ziele schneller und effektiver zu erreichen als herkömmliche, also traditionelle offline Marketing Methoden.
Guten Content erstellen ist schwer
Wirklich guten Content zu erstellen, ist gar nicht so einfach. Selbst, wenn Du Deine Zielgruppe gut kennst, Dir eine Content Marketing Strategie erstellt hast, selbst, wenn Du Dein Thema rauf und runter kennst und Dir das Erstellen von Content Freude bereitet – selbst dann wirst Du immer wieder auf Widerstände und Hürden stoßen.
- zu wenige oder zu viele Ideen, worüber Du schreiben kannst
- Du kannst Dich nicht entscheiden, worüber Du schreiben willst
- während eines Launches fehlt Dir die Zeit zur Content-Erstellung
- Dein Perfektionismus steht Dir im Weg
- Du weißt nicht, was der richtige Content im Moment wäre
- das Leben funkt Dir dazwischen
- Dir fehlt das nötige Know how zur Suchmaschinenoptimierung
- Schreiben, Sprechen oder Videos produzieren fällt Dir schwer
Das kannst Du tun
Mache das Erstellen von Content zur Routine. Schreiben lernt man nur durch Schreiben. Je mehr Podcast-Episoden Du erstellst, desto leichter fallen sie Dir. Je häufiger Du Webinare veranstaltest, desto schneller wirst Du in den Vorbereitungen. Je mehr Videos Du produziert hast, desto professioneller werden sie. Durch die Routine bleibst Du dran und Content-Erstellung wird so selbstverständlich wie Zähneputzen.
Kosten für die Erstellung von Content
Kosten für die Content-Erstellung?
Die wenigsten meiner Mitglieder und Kundinnen lassen ihre Blogbeiträge extern von Copywritern verfassen. Warum also Kosten? Ich spreche hier von Deinem internen Stundensatz. Hast Du Deinen bestimmt? Wie viel ist Dir Deine eigene Zeit wert? Ein gut recherchierter, sorgfältig geschriebener Blogbeitrag von rund 1500 Wörtern, angereichert mit Bildern und eventuell Videos oder Audios und für die Suchmaschinen optimiert, kann schon seine sechs bis acht Stunden Zeit kosten. In dieser Zeit kannst Du keine Kunden beraten oder neue Kurse erstellen. Setzt Du Deinen internen Stundensatz bei 100 Euro an, "kostet" so ein Blogbeitrag seine 600 bis 800 Euro.
Diese Möglichkeiten hast Du
Du solltest alle Hilfen nutzen, die Dir zur Verfügung stehen, um einfacher, schneller, systematischer und regelmäßiger Content zu erstellen. Nein, KI-Tools wie ChatGPT oder Neuron Writer sind nicht unsportlich, sondern klug. Nein, Du musst nicht jede Woche ein Video drehen … reserviere Dir mal eine ganze Woche und drehe in dieser Zeit den Content für das nächste halbe Jahr. Schnitt und Thumbnails-Erstellen kannst Du auch abgeben. Ähnliches gilt für Podcast-Episoden. Alles, was Dich aufhält, qualitativ hochwertige Inhalte zu erstellen, also die ganzen Routine-Arbeiten im Nachgang, kannst Du an eine Virtuelle Assistenz abgeben.
Weiterer Ressourcenbedarf
Mit dem Schreiben von Blogbeiträgen oder dem Erstellen von Podcast-Folgen oder YouTube-Videos allein ist es nicht getan. Wenn Du Dich für Content Marketing entscheidest, dann brauchst Du auch Zeit und weitere Ressourcen für die Pflege und Aktualisierung von Inhalten. Google liebt es, wenn Du Deine Beiträge regelmäßig aktualisierst. Hast Du gerade mal 50 Beiträge im Blog, ist das kein Ding, Du schaust Dir einfach einen pro Woche an und überarbeitest und aktualisierst ihn. Was aber, wenn Dein Blog 100, 150, 200 oder noch mehr Beiträge umfasst? Dann ist auch das Aktuell-Halten eine Aufgabe, deren Zeitaufwand Du nicht unterschätzen solltest.
Was meine ich noch mit weiterem Ressourcenbedarf?
Traffic über Google ist super, aber damit der auch tatsächlich kommt, brauchst Du für die Suchmaschinenoptimierung auch geeignete Hilfsmittel.
Hier hast Du wieder die Wahl: Entweder, Du stoppelst Dir ein eigenes Toolset kostenlos zusammen (was Zeit kostet und Dir vielfach einfach nicht die Informationen liefert, die Du brauchst und die Deine Mitbewerber zur Verfügung haben) oder Du investierst in die besten Tools, die Du Dir gerade leisten kannst. SEO lernen gehört natürlich auch noch dazu. Einmal lernen reicht auch nicht, weil sich ständig was verändert.
Weiterhin möchtest Du Deine Inhalte auch noch zusätzlich promoten, sie nutzen, um in den Social Media ins Gespräch mit Deinen Zielkunden zu kommen. Also brauchst Du auch hier wieder Zeit, wenn Du alles "händisch" machst, oder aber Tools, die Dich dabei unterstützen. Langfristig fährst Du mit Tools besser, aber sie kosten eben. Manchmal nicht zu knapp.
Das ist meine Empfehlung
Meine Empfehlung ist: Investiere immer in die besten Tools, die Du Dir gerade leisten kannst. Verrechne die Zeitersparnis mit Deinem internen Stundensatz, wenn Du Dich dann wohler fühlst.
Schwierigkeiten bei der Zielgruppenansprache
Viele Experten aus dem Bereich Training, Coaching oder Beratung haben Schwierigkeiten bei ihrer Zielgruppenansprache. Gerade Anfänger im Content Marketing schreiben viel zu nüchtern und sachlich und versuchen, gelehrt zu klingen, um Expertise zu beweisen.
Was oft fehlt, sind praktische Beispiele und eigene Erfahrungen, über die berichtet wird. Damit fehlt dann eben auch der Mehrwert. Denn ein Fachbuch kann sich jeder selbst kaufen, da sind die Inhalte auch noch strukturiert aufbereitet und alles kompakt an einem Ort. Beim Content Marketing geht es aber eben auch darum, die eigene Sicht, den eigenen Ansatz zu präsentieren – und über die individuelle Schreibstimme zu vermitteln, was für eine Art von Mensch Du bist. Content Marketing sollte nicht nur informativ sein, sondern auch emotional ansprechen.
Das solltest Du machen
Wahrscheinlich führst Du ja Gesprächsprotokolle mit Deinen Kundinnen oder Klienten. Gewöhne es Dir an, eine kurze Notiz anzulegen, wenn Du wieder einmal ein passendes Best Practice Beispiel gefunden hast. Höre genau hin, wie Deine Kundinnen oder Klienten mit Dir reden, welche Formulierungen sie verwenden. Hast Du eine Facebook-Gruppe oder bist Mitglied in Fachgruppen auf LinkedIn? Was treibt Deine Zielkunden um, wo brennt ihnen der Kittel? Und dann sprich die Sprache Deiner Zielgruppe.
Content Marketing wirkt nicht kurzfristig
Auch mit einer ganzheitlichen Content-Marketing-Strategie braucht diese Form des Online Marketing einfach Zeit – und zwar nicht nur wegen der relativ aufwendigen Erstellung, sondern auch, bis sich erste Erfolge einstellen. Ist Deine Domain ganz frisch, schaut Google erst einmal, was Du da so veröffentlichst, bevor Du überhaupt nennenswerte Rankings erreichen kannst. Auch beim Podcasten oder auf YouTube brauchst Du einen relativ langen Atem … nur mit 10 oder 15 Folgen wirst Du kaum die Massen an Hörern oder Zuschauern anziehen. Du musst Zeit und Geduld mitbringen, kontinuierlich und so regelmäßig wie möglich neue Inhalte produzieren, die Inhalte promoten, sie optimieren, Backlinks aufbauen, immer wieder Deine Zielsetzung überprüfen und sicherstellen, dass Deine Inhalte Mehrwert bieten.
Das ist mein Tipp
Klar, wir alle wollen immer den Erfolg über Nacht – die nüchterne Wahrheit ist, dass es den nicht gibt. Wir alle wünschen uns Erfolg mit möglichst wenig oder möglichst smarter (Marketing)-Arbeit.
Je früher Du mit Content Marketing anfängst, desto besser. Und dann bleib dran.
Lass Dich nicht entmutigen, wenn Anfangserfolge ausbleiben, sondern schreib, sprich oder drehe einfach regelmäßig wie ein Uhrwerk weiter. Lerne dazu und hole Dir Unterstützung und Rückmeldung, wenn Du nicht sicher bist, ob Deine Blogbeiträge, Podcast-Folgen oder YouTube-Videos gut genug sind. Ich bin in meinem Mitgliederbereich, dem Marketing-Zauber-Zirkel jederzeit für Dich da und zeige Dir, was Du verbessern kannst und wie Du das tun kannst.
Schwierige Erfolgsmessung Content Marketing
Natürlich kannst Du beim Content Marketing alles Mögliche messen: Zugriffszahlen, Traffic, Rankings, eventuell kannst Du sogar messen, wie viele Leads Dir ein spezieller Beitrag eingebracht hat. Aber der Erfolg, sprich: neue Kunden oder zumindest neue Anfragen – die wirst Du immer nur sehr indirekt merken und natürlich praktisch nie auf einen bestimmten Beitrag oder ein Video zurückführen können. Der Erfolg beim Content Marketing ergibt sich aus der gesamten Content Marketing Strategie.
Verändere den Blickwinkel
Lass Dich von den Zahlen, die oftmals reine Eitelkeitszahlen (Fachsprache: Vanity Metriken) sind, nicht irritieren. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Du mit Deinem Content Marketing Kunden generierst umso höher, je mehr Besucher Du hast.
Aber noch entscheidender ist, dass Du die richtigen Besucher hast.
Nämlich die, die als Kunden zu Dir passen und die, für die Du eine maßgeschneiderte Lösung anbieten kannst. Und das geht prima auch schon mit relativ wenigen Lesern, Hörern oder Zuschauern – verändere also den Blickwinkel und mach währenddessen Deine SEO-Hausaufgaben.
Fazit zu Nachteilen im Content Marketing
Content Marketing kostet Zeit und Geld und bis sich erste Erfolge zeigen, kann es ein halbes Jahr oder länger dauern. Aber Content Marketing zu betreiben ist gerade für viele Einsteiger im Online-Marketing alternativlos, da das Know-how und die finanziellen Ressourcen, um bezahltes Marketing mit Facebook Ads, Google Ads, YouTube Ads, LinkedIn Ads usw. zu betreiben, einfach (noch) fehlen. Auch, wenn ich hier recht ausführlich auf die Nachteile eingegangen bin – Content Marketing hat auch viele Vorteile – aber das ist Thema für einen künftigen Beitrag.
Wie hat Dir der Beitrag gefallen? Fallen Dir noch weitere Nachteile von Content Marketing ein? Oder findest Du die Nachteile gar nicht so schlimm? Schreibe mir gerne einen Kommentar.
Hallo Birgit, vielen Dank.
Für mich hast Du alles auf den Punkt gebracht.
Die größte Herausforderung im Solobusiness ist sicher die eigene Ressource. Ideen gibt es viele! 😉
Vor ein paar Wochen wurde eine Jahres-Challenge angeboten, in der 52 Blogartikel 2023 geschrieben werden. Es hat mich sehr gereizt, mitzumachen. Ich hatte allerdings zu großen Respekt vor dem Zeitinvestment.
Viele Grüße
Antje
Hallo Anja,
vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine Gedanken.
Ja, 52 Beiträge im Jahr sind heftig, aber es ist machbar. Ich habe es drei Jahre lang gemacht … das Ergebnis ist ein wunderbarer Fundus an Evergreen-Inhalten, die mir immer mehr Besucher über Google bringen. Außerdem habe ich hier einen wunderbaren Fundus für Posts in den Social Media. Das Investieren in Content lohnt sich immer. Für dieses Jahr stehen bei mir 24 Beiträge auf dem Redaktionsplan. Zwei sind schon geschafft.
Ob eine Challenge da für den Antrieb sorgen kann? Ich denke eher, es muss aus Dir kommen und Du musst eine Schreibroutine finden. Ich drücke Dir die Daumen, dass Dir das gelingt! Und wenn Du Hilfe brauchst, Du weißt, wo Du mich findest.
✨ Zauberhafte Grüße
Birgit
Ein toller Beitrag, liebe Birgit.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass Contentmarketing langfristig tatsächlich "wirkt". Beiträge, die ich vor Jahren geschrieben habe, bringen mir noch immer Kennenlerngespräche und Kunden.
Wie du schreibst, ist es aber zuerst einmal wichtig herauszufinden, was die Zielgruppe braucht und wie man sie anspricht. Erst dann kommt SEO ins Spiel.
Zu Beginn meiner Selbständigkeit, also mittlerweile vor 8 Jahren, habe ich nämlich über das gebloggt, was "mich" interessiert (damals "Big Data"), aber nicht meine Kunden! Ein Fehler, den ich zB zu Beginn gemacht habe. Was hat das mit Markenaufbau zu tun? Nichts ;-).
Also mein Tipp: Frag dich immer: Wie kannst du dem Kunden weiterhelfen? Wo steht er?
Alles Liebe,
Michaela
Herzlichen Dank für Deinen Kommentar, Dein Lob und den wichtigen ergänzenden Gedanken. Das, was den Kunden interessiert … ist ja letztlich SEO. Viele verstehen Suchmaschinenoptimierung rein "mechanisch", aber die Recherche nach dem, was die Interessenten bei Google in die Suchleiste eingeben und was sie damit bezwecken (Suchintention) gehört zwingend zu SEO dazu.
Herzliche Grüße
Birgit
Danke für diesen wertvollen Artikel. Du sprichst mir aus der Seele. Ich bin ein ungeduldiger Typ Mensch. Darum ist es schön zu lesen, was eigentlich hinter dem Thema Content Marketing steckt und was es mit SEO und Social Media zu tun hat
Hallo Jasmin,
ja, die Faktoren Zeit und Beständigkeit werden gerne außer Acht gelassen. Danke für Deinen Kommentar!
Herzliche Grüße
Birgit
Vielen Dank für diesen informativen Artikel, Birgit! Ich finde es großartig, dass Du nicht nur die Vorteile von Content Marketing beleuchtest, sondern auch offen die Herausforderungen ansprichst und direkt Lösungen dafür anbietest. Gerade der Punkt über die notwendigen Investitionen von Zeit und Ressourcen ist für viele ein entscheidender Aspekt, den man nicht unterschätzen sollte.
Sehr gerne – manche tun ja so, als ob sich der Content von allein materialisiert. Und KI ist da in meinen Augen auch keine Lösung.