Letzte Aktualisierung 7. November 2023
Ein Freebie erstellen – das ist so ziemlich das erste, was jede, die neu im Online-Marketing anfängt, macht, da es überall empfohlen wird. Klar, ein Freebie ist super – Du bietest eine Kostprobe Deines Tuns und kannst durch das Verschenken Deine Newsletter-Liste füllen. Aber gerade als Anfänger stellst Du dann schnell fest – so einfach ist das gar nicht. Es gibt jede Menge Henne-Ei-Probleme, sowohl bei der Erstellung wie bei der Einrichtung.
Schauen wir uns das also gemeinsam an:
Inhalt
Vorplanung Deines Freebies
Eigentlich sieht es mega einfach aus: Du erstellst eine kleine Kostprobe Deiner Arbeit, die Leute tragen sich auf Deiner Website dafür ein und schon bekommst Du einen scheinbar nicht enden wollenden Strom neuer Newsletter-Abonnenten – quasi auf Autopilot.
Leider funktioniert es so für die meisten nicht – und schon gar nicht beim ersten Mal. Denn schnell wirst Du feststellen, dass es einige “Henne-Ei-Situationen” beim Freebie erstellen gibt, mit denen Du so nicht gerechnet hast.
Darum ist es wichtig, dass Du Dir Gedanken über den Prozess machst und sicherstellst, dass Du jeden einzelnen Schritt auch selbstständig umsetzen kannst. Sogar schon, bevor Du Dich an die Erstellung Deines Freebies begibst.
Freebie-Erstellung
Was ist eigentlich noch mal ein Freebie?
Viele Menschen kennen diesen Begriff gar nicht – und (nicht nur) aus diesem Grunde solltest Du Dein Freebie auch niemals Freebie nennen. Sag entweder, was es genau ist (E‑Book beispielsweise) oder nenne es 0€-Angebot.
Ein Freebie ist im Prinzip ein Werbegeschenk. Ein Dankeschön für das Abonnieren Deines Newsletters.
So wie Dir die großen namhaften Magazine wie Spiegel, Stern, GEO-Magazin oder was auch immer ein Werbegeschenk für ihr Abo bieten.
Ein weiterer Begriff, der dasselbe bedeutet, ist Lead Magnet. Auch nicht unbedingt selbsterklärend, zumal, wenn man den Begriff “Lead” nicht kennt (ein Lead ist in der Sprache des Vertriebs ein Interessent).
Es geht also darum, mit dem Freebie passende Interessenten (Leads) anzuziehen und sie dazu zu bewegen, Deinen Newsletter zu abonnieren. Über die Form sagt der Begriff Freebie also erst einmal gar nichts.
Der andere Grund, warum Du ein Freebie offiziell und auf Deiner Website niemals Freebie nennen solltest, ist rechtlicher Natur. Denn streng genommen ist ein Freebie nicht wirklich kostenlos. Der Interessent bezahlt mit seinen Daten. Spätestens seit Inkrafttreten der DSGVO ist die Rechtssprechung darum etwas strenger geworden. Du darfst aber immer noch ein Freebie gegen E‑Mail-Adresse anbieten.
Was macht ein unwiderstehliches Freebie aus?
Damit Dein Freebie Dir hilft, Deine E‑Mail-Liste aufzubauen, musst Du Dir im Vorfeld schon einige Gedanken machen. Es wird gerne gesagt: Ein gutes Freebie löst ein kleines Problem Deiner Zielgruppe. Es muss also Deine Zielgruppe ansprechen und es muss einfach zu verstehen sein. Darum ist es wichtig, dass Du die Schmerzpunkte Deiner potenziellen Kunden kennst und den Inhalt Deines Freebies genau darauf abstimmst.
Ein unwiderstehliches Freebie
- löst einen einzigen Problempunkt
- bringt Deine Interessentin einen Schritt, eine Etappe weiter
- führt direkt auf Dein Produkt oder Angebot hin
- und bereitet dessen Inhalte vor.
Damit hilft es Dir, Deine Produkte oder Dienstleistungen zu verkaufen und ist ein wichtiger Schritt in Deiner Customer Journey. Indem es Interessenten in Kunden umwandeln kann. Ein Freebie ohne Mehrwert ist eines, das Dir mehr schadet als nützt.
Was kann alles ein Freebie sein?
Es gibt keine Vorgabe, wie ein Freebie aussehen muss. Es gibt viele Arten von Freebies. Inhalt und Umfang bestimmst allein Du. Ich habe schon sehr wertvolle, umfangreiche Freebies und solche, die eher hingeschludert wirkten, heruntergeladen. Überlege selbst, welchen Eindruck Du machen willst.
Wichtig: Löse ein kleines Problem Deiner Zielgruppe. Möglichst eines, das “am Anfang” Deiner Produktleiter steht. Verwende viel Sorgfalt auf Inhalt und Gestaltung (schließlich handelt es sich um eine Kostprobe Deiner Arbeit), aber liefere auch nicht zu viel!
In gehobenen Restaurants gibt es häufig vor der Vorspeise schon mal einen “Gruß aus der Küche”. So ähnlich kannst Du Dein Freebie auch gestalten: Es darf eine Kostprobe sein. Es darf aufwendig dekoriert und zum Dahinschmelzen lecker sein. Aber es darf den Gast noch nicht satt machen. Im Gegenteil … hier werden die Magensäfte erst richtig angeregt.
Freebie-Ideen
E‑Book oder Whitepaper
Ein E‑Book ist quasi die Urform eines Freebies. Wobei … ein ganzes E‑Book dann doch schon etwas zu viel sein kann (nicht muss). Vielleicht hast Du ohnehin vor, ein Buch zu schreiben – dann kann eines der Kapitel ein super Freebie für Dich und Dein Angebot darstellen.
Der Begriff Whitepaper kommt aus dem technischen Bereich und ist dort bekannter als in der Coaching-Branche beispielsweise. Ein Whitepaper ist ein kurzer Bericht oder Leitfaden, der die Essenz eines komplexen Themas prägnant aufbereitet, um den Lesern einen schnellen Zugang dazu zu ermöglichen. Hierzu zählen auch Anwenderbeschreibungen, Fallstudien oder Marktforschungsergebnisse.
Whitepapers geben auf mindestens zwei Seiten einen Überblick über Vor- und Nachteile, Kosten und Einsparpotenzial einer bestimmten Problemlösung.
Die Sprache wird eher fachlich gehalten, auf verkäuferische Floskeln wird oft verzichtet. Mittlerweile werden White Papers auch in anderen Fachgebieten abseits der IT-Branche genutzt.
Checkliste
Checklisten sind immer beliebt. Sie sind ein hilfreiches Instrument, immer dann, wenn es eine Reihe von Schritten zur Umsetzung einer Aufgabe gibt, die in einer bestimmten Reihenfolge erledigt werden müssen. Eine Checkliste kann auch nur eine einzige Seite umfassen – sinnvoll beim Einsatz als Freebie sind aber ein dazu passende Titelseite und natürlich auch eine Information zu Dir und Deinem Angebot.
Mini-Kurs
Ein Mini-Selbstlern-Kurs, mit dem Du ein eng umfasstes Thema vermittelst, ist immer ein beliebtes Freebie – vor allem, wenn Du ohnehin häufiger Selbstlernkurse anbietest oder anbieten möchtest.
Tipp-Liste
Hast Du pfiffige Tipps zu einem bestimmten Thema, die sich kurz und knackig aufschreiben lassen – dann hast Du mit der Tipp-Liste ein sehr handliches und schnell erstelltes Freebie.
Webinar
Im Grunde ist auch ein Webinar, das Du anbietest, nichts anderes als ein Freebie. Webinare können live stattfinden oder aufgezeichnet sein. Sie können kurz oder lang sein. Du kannst sie mit Aufzeichnung anbieten oder nur für die Live-Teilnehmer verfügbar machen. Hier erfährst Du mehr zu Webinar-Software.
Aufzeichnungen
Ein schnelles und einfaches Freebie können Aufzeichnungen von Deinen bereits gehaltenen Webinaren oder Online-Kursen sein.
Challenge
Challenges sind im Kern auch nichts anderes als kostenlose Kurse, die Du über einen eng definierten Zeitraum mit einer Gruppe von Teilnehmern durchführst.
Challenge heißt “Herausforderung” und das sollte sie auch für Deine Teilnehmer sein. Die Schwierigkeit liegt in der Balance zwischen, die Teilnehmer zu fordern, aber eben nicht zu überfordern. Zeig ihnen, was Du kannst, und überzeuge sie dabei, dass sie mit Dir gemeinsam besser zum Ziel kommen als alleine.
Challenges sind aber auch Herausforderungen für den Anbieter: Du musst über einen bestimmten Zeitraum Deine Energie hochhalten können, seien es drei Tage, fünf, 21 oder gar 30 – das ist nicht immer einfach!
Gutschein oder Rabatt
Ein ganz einfaches Freebie kann ein Rabatt auf den Erstkauf sein. Aber Vorsicht: Achte darauf, dass der Gutschein weder missbraucht werden kann, noch den Eindruck erweckt, dass man bei Dir immer Ermäßigungen bekommt. Wie Du mit Rabatten richtig umgehst, lernst Du in meinem Blogbeitrag.
Template
Du kannst Vorlagen für alles Mögliche erstellen: Grafiken, Social Media Posts, Workbooks usw. Gerade, wenn Du Dienstleistungen im Bereich Grafik, Social Media oder ähnlichen Bereichen anbietest, können Templates ein für Deine Zielgruppe hervorragend passendes Freebie sein. Insbesondere Canva Vorlagen sind sehr beliebt als Freebie.
Tutorial
Gehört es zu Deinem Business, Menschen zu erklären, wie etwas funktioniert, so ist ein Tutorial (auf Deutsch: eine Anleitung) ein wundervolles Freebie. So wie diese Anleitung zur Erstellung und Einrichtung eines Freebies beispielsweise. Ein Tutorial kann, muss aber nicht in Videoform daher kommen, es kann auch eine schriftliche Anleitung sein.
Oder eine Audiodatei:
Audio
Wenn Du weißt, dass Deine Zielgruppe ungern Zeit vor dem Computer verbringt, oder sehr auditiv ausgerichtet ist, dann kann auch eine Audiodatei ein tolles Freebie sein. Denke hier auch mal einen Schritt weiter – neben Meditationen oder Gedankenreisen, Audioimpulsen zu einem Thema können es auch Anleitungen sein, die man direkt parallel beim Hören umsetzen kann.
Quiz oder Fragebogen
Mit einem Quiz oder Fragebogen kannst Du Deinen Interessenten zeigen, wo sie gerade zu Deinem Spezialthema stehen – und ihnen dann ganz gezielt Deine Angebote unterbreiten. Unterschätze aber nicht den Aufwand hinter einem solchen Quiz – das ist nichts für Anfänger!
Adventskalender
Last but not least – aber eben nicht zu jeder Jahreszeit geeignet – sind virtuelle Adventskalender. Ich selbst bin kein allzugroßer Fan. Denn jedes Jahr wird die Schwemme der Adventskalender größer und größer. Der Mitbewerb ist groß und es wird schwierig, damit Kunden auf Dich aufmerksam zu machen.
Manchmal schließen sich auch befreundete Unternehmerinnen zusammen und geben gemeinsam einen Adventskalender heraus und jede Teilnehmerin bewirbt den Kalender in ihrem eigenen Netzwerk. Diese funktionieren nach meiner Erfahrung noch mit am besten. Rechne damit, dass es viel Arbeit bedeutet, einen Adventskalender als Freebie zu erstellen und dass nach Nikolaus möglicherweise kaum noch jemand die Türchen öffnet.
Kannst Du Deine Freebie-Idee überhaupt technisch umsetzen?
Wenn Du nun eine der Ideen zur äußeren Form Deines Freebies ausgewählt hast, überlege Dir als Nächstes, ob und wie Du die technische Umsetzung leisten kannst.
Was meine ich damit?
Einen einfachen Text erstellen und diesen als PDF zum Download anzubieten ist sicherlich die einfachste Form – aber auch hier habe ich schon Verzweiflungsmomente bei meinen Kunden erlebt: Wo kann ich das PDF denn überhaupt hochladen? Und zwar so, dass es nicht versehentlich über Google als Suchergebnis ausgeliefert wird und jeder es herunterladen kann – ohne Registrierung?
Oder, Du möchtest einen kleinen Videokurs erstellen, weil Schreiben Dir vielleicht nicht ganz so liegt. Hast Du schon überlegt, wo Du dann die Videos hochlädst? Wie kannst Du verhindern, dass die Links zu den Videos einfach weitergegeben werden? Oder wie bindest Du die Videos auf einer Internet-Seite ein? Oder wie erstellst Du denn einen Minikurs, in dem ein Video erst freigeschaltet wird, wenn das vorherige auch angeschaut wurde?
Kläre diese Fragen vorher – und wenn Du dabei Hilfe brauchst, wirst Du in meinem Mitgliederbereich, dem Marketing-Zauber-Zirkel
natürlich meine schnelle und umfassende Unterstützung bekommen.
Wenn Du die technischen Fragen geklärt hast, dann erst gehst Du an die inhaltliche Erstellung Deines Freebies. Du legst das Problem fest, das Du für Deine Zielgruppe lösen willst. Dann erst gehst Du in die Produktion.
Testen! Testen! Testen!
Ist Dein Freebie fertig, teste es unbedingt mit Deiner Zielgruppe. Nein, frage nicht Freunde oder Bekannte, Deine Eltern oder Deine Kinder, ob es ihnen gefällt – es sei denn, sie entsprechen genau Deiner Zielgruppe. Warum nicht? Weil sie nicht unvoreingenommen und wie Deine Zielgruppe darauf reagieren werden.
Lass Deine Testpersonen (Minimum drei, maximal vielleicht ein Dutzend) Dein Freebie bestellen und benutzen. Löst es wirklich das Problem? Funktioniert technisch alles? Bleiben Fragen offen? Hole Dir unbedingt qualifiziertes Feedback, auch von jemandem, der sich mit Kundengewinnung und Freebies auskennt. Du weißt, wen Du fragen kannst, ja?! 🥰
Freebie-Auslieferung
Das ist der Teil, der häufig das größte Kopfzerbrechen bereitet – wie gelangt mein Freebie nach dem Newsletter-Abonnement zu meinen Bestellern?
Für die meisten der oben genannten Möglichkeiten, ein Freebie zu gestalten, gilt derselbe Prozess.
Zunächst in Kurzform:
Auf einer Landingpage trägt sich ein Interessent in ein Formular ein und bestellt damit gleichzeitig den Newsletter und das Freebie.
Nach Bestätigung des Double Opt Ins (DOI) bekommt der neue Abonnent eine E‑Mail, mit der er dann den Zugang zum Freebie erhält.
So einfach, so klar.
Doch im Hintergrund braucht es ein paar Schritte mehr. Ich zeige Dir hier die Dinge, die Du technisch vorbereiten musst in der Reihenfolge, die sinnvoll ist, damit Du nicht plötzlich feststellst … oh, das hätte ich ja auch noch vorbereiten müssen. Die Reihenfolge ist nicht intuitiv – darum lies zumindest diesen Abschnitt einmal komplett durch, bevor Du an die Umsetzung gehst.
Formular erstellen
Nicht alle Newsletter-Anbieter ermöglichen das nun beschriebene Verfahren. Da es unmöglich ist, für alle Newsletter-Anbieter eine eigene Anleitung zu schreiben, halte ich es hier so allgemein wie möglich.
Falls Du noch keinen Newsletter-Anbieter hast: Empfehlenswert sind die Newsletter-Anbieter ActiveCampaign*, KlickTipp* und Mailerlite*.
Erstelle in Deinem Newsletter-Programm ein Formular zur Eintragung in Deinen Newsletter. Benenne es am besten wie Dein Freebie (das ist nur intern und für Dich, hilft Dir aber, später die Prozesse besser nachzuvollziehen).
Vergib bereits bei der Eintragung in den Newsletter einen Tag (Etikett), der ebenfalls wie Dein Freebie heißt.
Dann erstelle oder bearbeite die Double Opt In Mail (DOI). Wichtig: Die DOI-Mail darf keine Werbung enthalten und sollte sehr neutral und rein auf den Bestellprozess des Newsletters formuliert sein.
Dankeseite 1
Die Dankeseite 1 ist die Seite, auf die der Besteller von Freebie und Newsletter weitergeleitet wird, nachdem das Formular ausgefüllt und abgeschickt wurde.
Verweise auf dieser Seite darauf, dass noch der Link-Klick in der Bestätigungsmail (DOI) nötig ist. Hier kannst Du wunderbar weitere Werbung für Dich platzieren. Während der Abonnent auf die DOI-Mail wartet, kannst Du ihm beispielsweise anbieten:
- ein Video zu schauen
- Deine 3 beliebtesten Blogartikel zu lesen
- Deinen Podcast zu abonnieren
- oder etwas anderes, das Du einem neuen Interessenten gerne zeigen möchtest.
Wichtig: an dieser Stelle ist weniger mehr: Erschlage den Interessenten nicht mit Informationen und Links.
Dankeseite 2
Hat der Besteller Deines Freebies auf den Link in der DOI-Mail geklickt, wird er auf die Dankeseite 2 weitergeleitet.
Hier könntest Du zwar schon den Link zum Download des Freebies anbieten, ich empfehle es aber nicht. Denn schnell ist der Link zu dieser Seite einfach weitergegeben. Und wir wollen unseren neuen Abonnenten ja dazu "erziehen", unsere Mails auch zu öffnen.
Darum versenden wir den Zugang zum Freebie in einer weiteren E‑Mail. Dazu gleich mehr im Abschnitt “Automation”.
Landingpage erstellen
Nachdem diese ganzen Vorbereitungen erledigt sind, wird es Zeit, Deine Landingpage zu erstellen, auf der Du Dein Freebie bewirbst. Landingpages sind ein ganz eigenes Thema, das ich ebenfalls in einem Blogbeitrag ausführlicher beschrieben habe. Darum nur ein paar kurze Hinweise.
Mit der BELA-Formel (Belohnung, Empathie, Lösung, Aktion) kannst Du Deiner Landingpage auf jeden Fall eine sinnvolle Struktur geben. Auch die PAS-Formel (Problem, Agitate, Solution) kann gut funktionieren. Wichtig ist, dass Du den Besucher Deiner Landingpage fürs Freebie sinnvoll durch die Seite und hin zur Bestellung führst.
Welche Elemente braucht Deine Landingpage?
- Überschrift
- Unterüberschrift
- Bild als Eyecatcher
- Nutzen des Freebies
- Formular zum Eintrag in den Newsletter und Bestellung des Freebies
- Informationen zu Dir und Deiner Expertise
- Footer mit Links zu Impressum und Datenschutzerklärung
Nach Möglichkeit sollte Deine Landingpage keine weiteren Links enthalten – auch kein Menü!
Du möchtest keine Landingpage für Dein Freebie erstellen?
Auch das geht. Wenn Dein Freebie so einfach verständlich ist, dass mit einer Grafik und einer Zeile Text alles klar ist, dann reicht es auch, wenn Du nur ein Pop Up auf Deiner Website erstellst, in das Du das Formular zur Bestellung direkt integrierst.
Rechtliches
Stichwort “Kopplungsverbot” – leider macht es uns der Gesetzgeber wieder mal ein wenig schwer. Damit Du Dein Freebie rechtskonform anbieten kannst, musst Du darauf achten, dass dem Interessenten klar ist, dass er mit der Bestellung des Freebies vor allem ein Newsletter-Abo abschließt.
Darum achte auf die Reihenfolge bei der Formulierung:
"Abonniere meinen Newsletter und Du bekommst als Dankeschön diese zauberhafte Checkliste" ist wohl ok.
"Hole Dir die zauberhafte Checkliste jetzt" – ist nicht ok.
Übrigens sind auch Wörter wie “kostenlos”, “kostenfrei”, “umsonst” usw. nicht mehr erlaubt, denn nach allgemeiner Rechtsauffassung bezahlt der Abonnent mit seiner E‑Mail-Adresse. Wie schon oben einmal kurz geschrieben, auch 0‑Euro-Angebot oder Null-Euro-Angebot ist jedoch möglich. Frag mich nicht, warum …
Ob Du unbedingt Dein Freebie parallel auch zum Kauf anbieten musst, darüber herrscht keine Einigkeit. Hier musst Du also eine unternehmerische Entscheidung treffen – und ich empfehle Dir auf jeden Fall, den aktuellen Stand der Rechtssprechung unbedingt zu recherchieren. Meiner Meinung nach ist das ein nicht erforderlicher Mehraufwand. Es kann aber den gefühlten Wert Deines Freebies erhöhen.
Automation
Jetzt erstellen wir die Automation zur Auslieferung Deines Freebies. Sollte Dein Newsletter-Tool keine Automationen ermöglichen, kannst Du das Freebie auch auf der Dankeseite 2 verlinken. Besser ist es aber, eine Newsletter-Automation vorzubereiten. Damit schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe:
Du gewöhnst den Abonnenten Deines Newsletters daran, Deine Mails zu öffnen und dort etwas Sinnvolles und Nützliches zu erhalten.
Außerdem kannst Du bei der Automation noch weitere E‑Mails vorbereiten. Beispielsweise kann es eine gute Idee sein, nach einer Woche per Mail nachzufragen, ob Dein Freebie-Interessent schon das Freebie ausprobiert/angeschaut/gelesen hat und ob er damit klar kommt. Und natürlich kannst Du im weiteren Verlauf auch ein Kennenlerngespräch oder Ähnliches per Mail anbieten.
Mache Dir also jetzt schon Gedanken, wann und wie viele Mails Du dem Interessenten, den Du über Dein Freebie gewonnen hast, schicken möchtest. Erst dann wird Dein Freebie zum wertvollen Marketing-Instrument. Das nennt man übrigens eine Newsletter-Sequenz.
Automation erstellen
Der Startpunkt der Automation (auch Trigger genannt) ist die Eintragung in das speziell angelegte Formular, das Du auf Deiner Landingpage oder in einem PopUp eingebaut hast.
Wenn Dein Newsletter-Tool es ermöglicht, empfehle ich als ersten Schritt einen Wartepunkt (5 oder 10 Minuten) einzurichten, bevor die erste Mail herausgeht. Das sorgt dafür, dass die Datenbanken im Hintergrund auch auf dem aktuellen Stand sind und die weitere Automation reibungslos durchläuft.
Inhalte der Automations-Mails
Die Mail enthält Dein Dankeschön für die Eintragung und den Hinweis darauf, dass Du nun die von Dir vorbereitete Anzahl weiterer Mails schicken wirst.
Beispiel:
- Nachfrage: 24 Stunden nach der Bestellung: Hat alles mit dem Download geklappt? Füge den Link ein weiteres Mal ein
- Nachfassen 1 Woche nach der Aussendung: Hattest Du schon Zeit, Dich mit dem Freebie zu beschäftigen, hast Du noch Fragen?
- Angebot: zwei Tage nach der letzten Mail: Möchtest Du einen Termin mit mir zum Kennenlernen vereinbaren?
Teste unbedingt den gesamten Prozess – es wäre schade, wenn es da irgendwo hakt und Dir wertvolle Newsletter-Abonnenten entgehen. Sollte etwas nicht richtig funktionieren, empfehle ich Dir, Dir jemanden für die Fehlersuche zur Hilfe zu holen. Oft sind es nur winzige Details, die man aber selbst – inzwischen betriebsblind – übersieht. Ich helfe meinen Mitgliedern im Marketing-Zauber-Zirkel beispielsweise in den Live-Sprechstunden gerne bei solchen Problemen.
Freebie-Vermarktung
Noch ist Deine Arbeit mit dem Freebie aber nicht erledigt. Jetzt kommt der wichtigste Teil, der gerne vergessen wird: die Vermarktung des Freebies.
Ja, auch wenn Dein Freebie Dein Marketing-Instrument ist, so musst Du trotzdem auch dafür die Werbetrommel schlagen.
Was kannst Du tun, damit Dein Freebie möglichst bekannt wird und möglichst viele Menschen es herunterladen?
Wenn Du Dein Freebie getestet hast und alle Prozesse funktionieren, kannst Du es folgendermaßen vermarkten.
Organisches Marketing
PopUp auf Deiner Website
Niemand mag PopUps – aber nach sieben Jahren im Online-Business kann ich Dir versichern: Sie funktionieren immer noch am besten.
Erstelle ein aufmerksamkeitsstarkes PopUp, mit dem Du auf Dein Freebie hinweist und per Klick auf den Button im PopUp auf die Landingpage verweist. Sollte Dein Freebie nicht erklärungsbedürftig sein, kannst Du eventuell auch überlegen, das Formular direkt ins PopUp einzubauen. Jeder Klick extra kostet nämlich Conversions (in diesem Fall: Anmeldungen).
Social Media Posts
Bereite regelmäßige Posts für Deine Seiten bzw. Profile auf Facebook und LinkedIn vor. Am besten als wiederkehrenden Post alle vier Wochen. Denn nie sehen alle Deine Follower Deine Posts und es kommen ja neue Follower dazu. Mit einem Tool wie Publer* oder Recurpost* ist das super einfach möglich und spart Dir Zeit und mentale Belastung, daran denken zu müssen.
Natürlich kannst Du auch Posts für Instagram, Storys und Reels vorbereiten. Nutze hier die ganze Dir zur Verfügung stehende Palette.
Titelbilder für Social Media
Die Titelbilder Deiner Seiten und Profile sind bestens als Werbeträger für Dein Freebie geeignet. Da Deine Follower über Änderungen informiert werden, kannst Du überlegen, ob Du verschiedene Titelbilder vorbereitest (geht in Canva* ja super schnell und einfach) und immer für vier Wochen testest.
Gruppen
Hier musst Du ein wenig aufpassen. Hast Du eine eigene Social Media Gruppe, kannst Du natürlich problemlos für Dein Freebie werben. In fremden Gruppen solltest Du Dich an die Werbetage halten.
Netzwerk mobilisieren
Hoffentlich hast Du schon ein gutes Netzwerk an Branchenkollegen aufgebaut. Wenn ja, dann nutze es! Bitte Dein Netzwerk, Dein Freebie zu teilen und Dir zu helfen, es bekannt zu machen.
Newsletter
Auch an Deinen bestehenden Abonnentenkreis kannst Du das Freebie verteilen. Denn im Freebie selbst machst Du ja auch wiederum Werbung für Dein Angebot. Schick die Interessenten mit einem Link in Deinem Newsletter direkt auf die Dankeseite 2 und vergib beim Klick den Tag mit dem Freebie-Namen. Dann kommen auch bestehende Abonnenten in die Automation.
Außerdem kannst Du Deine Abonnenten bitten, den Link zur Landingpage an passende Freunde und Bekannte weiterzuleiten.
Bezahltes Marketing
Dein Freebie funktioniert? Es wurde mindestens 100x heruntergeladen? Das Feedback ist durchweg positiv? Dann – und wirklich erst dann – kannst Du darüber nachdenken, das Freebie auch mit Anzeigen zu bewerben. Für welche Kanäle Du Dich dann entscheidest (Meta, Google, LinkedIn, TikTok …), das ist natürlich abhängig vom Freebie und Deiner Zielgruppe.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Was ist ein Freebie?
Ein Freebie kann eine Dienstleistung, ein Wissensprodukt (E‑Book, Mini-Kurs, Audiobeitrag) sein, das in der Regel im Austausch gegen eine Registrierung für einen Newsletter angeboten wird. Es funktioniert also wie ein Werbegeschenk und soll Interesse an einem Angebot wecken oder einen Interessenten belohnen.
Sind Freebies kostenlos?
Der Name Freebie geht auf „free“, also kostenlos zurück. In der jüngsten Zeit hat sich aber das Verständnis von „kostenlos“ gewandelt, denn der Interessent zahlt für das Freebie mit seinen Daten – in der Regel der Angabe einer E‑Mail-Adresse für ein Newsletter-Abonnement. Da das Abonnement jederzeit beendet werden kann, ist ein Freebie aber de facto kostenlos.
Welche Freebies gibt es?
Freebies können viele verschiedene Formen annehmen. Die bekanntesten sind E‑Books, Whitepaper, Checklisten, Mini-Kurse, Tipps, Webinare, Video- oder Audioaufzeichnungen, Challenges (betreute Online-Kurse), Gutscheine, Rabatte, Templates und Vorlagen, Tutorials, Quizze mit Antworten und Adventskalender.
Was macht ein gutes Freebie aus?
Ein gutes Freebie ist wie ein „Gruß aus der Küche“ in einem guten Restaurant. Es macht Appetit auf mehr, macht aber nicht satt. Wenn ein Freebie ein kleines Problem Deines potenziellen Kunden löst und ihn einen Schritt weiter bringt, reicht das völlig aus.
Fazit
Du hast gesehen, ein Freebie anzubieten erfordert doch einiges an Schritten, die Du umsetzen musst. Aber mit dieser Anleitung weißt Du nun jederzeit, was Du in welcher Reihenfolge tun musst.
Wie hat Dir diese Anleitung gefallen? Sind noch Fragen offen geblieben? Hast Du Ergänzungen, die Du beisteuern möchtest, oder Wünsche, was ich noch ergänzen sollte? Dann schreibe mir gerne einen Kommentar!
Toller Artikel, liebe Birgit. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Ich liefere meine Freebies über Quentn aus.
Den Satz "Ein Freebie sollte wie ein kleiner Appetitanreger sein – nicht satt machen!" finde ich grandios.
Liebe Grüße
Roswitha
Vielen Dank, liebe Roswitha. Von Quentn habe ich auch schon Gutes gehört.
Herzliche Grüße
Birgit
Diese tollen Tipps für meinen Lead-Magneten haben schon wieder viele neue "Freebie-"Ideen sprudeln lassen. Herzlichen Dank
Oh, wie schön, liebe Liane! Das freut mich sehr! Vielen Dank für Deinen Kommentar!
Danke für diesen super hilfreichen Beitrag! Gar nicht so leicht mit dem Freebie. Der Artikel hat schon einige Fragen geklärt und Anregungen geliefert, toller Content.
Herzlichen Dank für Dein Feedback, Anne-Kristin. Ich freue mich, dass er Dir hilfreich war!