Letzte Aktualisierung 26. Mai 2023
Die Hootsuite ist das Planungstool, das ich mit Abstand am längsten und ausdauerndsten verwendet habe. Von Anfang an hatte sie viele Funktionen und es werden immer mehr.
Ich will nicht, dass Du von der Funktionsvielfalt erschlagen wirst. Darum werde ich in diesem Beitrag nur auf die in meinen Augen wichtigsten für Solopreneurinnen eingehen, die auch bereits mit der kostenfreien Version nutzbar sind.
Achtung: Dieser Blogartikel ist hinsichtlich der angegebenen Preise nicht mehr aktuell! Im April 2021 hat Hootsuite eine drastische Preiserhöhung auch für Bestandskunden angekündigt. Zahlreiche Nutzer kehren nun dem beliebten Planungstool – teilweise nach 10-jähriger Treue – den Rücken. Mehr dazu in diesem Beitrag.
Dies ist der vierte Teil meiner Serie, in der ich Dir meiner Meinung nach wichtigsten und besten Planungstools für Social Media vorstelle. Keine Angst, Du sollst die nicht alle lernen und benutzen. Aber ich finde es wichtig, dass Du um ihre Möglichkeiten, ihre Stärken und ihre Schwächen sowie die möglichen Kosten weißt, die auf Dich zukommen, wenn Du nicht jeden einzelnen Post per Hand steuern willst.
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In Kürze folgt dann noch CoSchedule. Zum Abschluss der Reihe gibt es dann noch einen Vergleich aller vorgestellten Tools. Das sind natürlich nicht alle Tools, die es derzeit auf dem Markt gibt, in meinen Augen aber die, die Du kennen solltest um zu entscheiden, ob und welche Du davon einsetzen möchtest.
Inhalt
Tipp zum Beginn
Ganz zu Beginn möchte ich Dir einen wichtigen Tipp geben: Hootsuite unterscheidet nämlich zwischen der kostenfreien Version und einem 14-tägigen kostenfreien Test einer der Bezahlversionen. Da Dir sofort nach der Registrierung zur kostenfreien Version angeboten wird, einen Test einer der Bezahlversionen zu beginnen, solltest Du Dir das gut überlegen.
Wenn Du nämlich noch gar nicht um die ganzen Möglichkeiten alleine schon der kostenfreien Version weißt, wirst Du mit einer der kostenpflichtigen Versionen im Test gleich zu Beginn garantiert überfordert sein. Und dann verschenkst Du die Chance, wirklich auf sicherer Erfahrungsbasis entscheiden zu können, ob Du überhaupt eines der kostenpflichtigen Angebote brauchst.
Mein Ratschlag also:
Schlage das Angebot (erst einmal) aus.
Lerne die Hootsuite in allen ihren kostenlosen Funktionen richtig gut kennen. Und wenn Du dann das Gefühl hast, dass Dir was fehlt, erst dann nutzt Du die 14-tägige Testphase.
Kurzbeschreibung der Hootsuite
Da ich die Hootsuite nur in der kostenfreien Version verwende, beschränkt sich meine Kurzbeschreibung darauf. In der Vergangenheit habe ich die Hootsuite auch mal für eine Zeitlang im kostenpflichtigen Professional Tarif genutzt, dann aber festgestellt, dass ich in Kombination mit anderen Tools dieselben Ergebnisse erreiche. Weil es für mich als Marketing-Coach auch wichtig ist, eine große Bandbreite an Tools zu kennen, damit ich meinen Mitgliedern im Marketing-Zauber Mastermind-Zirkel, meinen Skype-Coaching-Kunden und bei vielen anderen Beratungen auch das für sie passende Werkzeug empfehlen kann, wäre es unwirtschaftlich für mich, alle Tools in der kostenpflichtigen Version einzusetzen.
Social Media Profile mit der Hootsuite verbinden
Du kannst bis zu drei Social Media Profile mit der Hootsuite verbinden. Das können zum Beispiel Dein Twitter-Konto, Dein Facebook-Profil und Deine Facebook-Seite sein. Oder aber, so wie ich es für Marketing-Zauber gemacht habe, Deine Facebook-Seite und zwei Facebook-Gruppen, die Du administrierst. Das ist schon ziemlich wenig – wähle also weise!
Wenn Du Dich mit Facebook, Google+ oder Twitter bei Hootsuite registriert hast, so ist das jeweilige Netzwerk auch schon automatisch verbunden. Ich empfehle daher (nicht nur aus diesem Grund), Dich mit Deiner E‑Mail Adresse und einem Passwort anzumelden.
Möchtest Du dann ein Soziales Netzwerk hinzufügen, so geht das ganz einfach mit dem Button oberhalb Deines Dashboards.
Unterteilung in Tabs und Streams
Die Hootsuite ist in zwei Ebenen organisiert (neben dem Menü ganz links). Du kannst Tabs anlegen und innerhalb des Tabs dann Streams (also Timelines, im Gunde sind es Spalten mit bestimmten Inhalten).
Ganz links der Stream (also die "Pinnwandeinträge", wie Hootsuite es auf Deutsch nennt). Dann die Aktivitäten (da sehe ich dann zusätzlich die Kommentare, die gemacht wurden). Und schließlich der Versandplan für geplante Posts (der derzeit in allen drei Screenshots leer ist, weil ich die Planungen mittlerweile mit dem Post Planner mache).
Zur Planung kommst Du, wenn Du oben beim Eingabefeld auf das kleine Kalender-Symbol klickst. Du wählst dann ein oder mehrere Profile aus, für die Du den Post erstellen willst und kannst dann wählen zwischen "AutoPlanung", dann macht Hootsuite für Dich den Job und postet zur "besten" Zeit – oder Du benutzt die Einstellungen darunter. Was mich hier besonders gestört hat, ist der Wochenbeginn am Sonntag (da werde ich mich nie dran gewöhnen können) und die relativ starre Planungsmöglichkeit in Fünfminutenschritten. Der verlinkte Mehrfach-Uploader, den Du im Screenshot sehen kannst, ist natürlich in der kostenfreien Version nicht verfügbar. Wenn Du über einen Monatswechsel hinweg planen willst, musst Du immer wieder mit den kleinen Pfeiltasten durchschalten.
Im Abschnitt "Publisher" (mit dem kleinen Papierflieger-Symbol) kannst Du Dir dann Deine Posts im Versandplan ansehen. In der kostenfreien Version hast Du nur die Listenansicht. Möchtest Du Kalenderansichten (Tag, Woche, Monat) haben, brauchst Du die kostenpflichtige Version.
Eulen-Cockpit
Über die Tabs und Streams kann man sich also ein richtig übersichtliches Cockpit aufbauen. Wenn Du die Professional-Version nutzt, kannst Du 10 Netzwerke mit der Hootsuite steuern – das ist schon eine ziemlich schnelle und coole Angelegenheit, in Windeseile einmal durch alle Netzwerke zu schauen und kann Dir viel Zeit sparen. Denn die direkte Interaktion in den Netzwerken direkt aus Hootsuite heraus ist die große Stärke dieses Tools. Wenn Du es nur zum Planen für Posts einsetzen willst, gibt es meiner Ansicht inzwischen bessere und flexiblere, die auch einfacher und bequemer bedienbar sind. Wenn Du aber nach dem Motto einer Supermarkt-Kette ("einmal hin – alles drin!") Deine Social Media Aktivitiäten steuern willst, ist die Hootsuite eine klare Empfehlung.
Statistiken und Berichte
Über den hauseigenen Linkverkürzungsdienst ow.ly ermöglicht die Hootsuite tiefgehende Berichte und Statistiken. Wenn Du auf das Icon mit den drei kleinen Säulen links klickst, kommst Du zu diesem Modul. Für die Berichte stellt Hootsuite einige Vorlagen bereit, Du kannst aber auch benutzerdefinierte Berichte erstellen.
Kostenfrei zur Verfügung stehen die Twitter-Profilübersicht, Übersicht der Facebook-Seite, die Ow.ly Klickzusammenfassung und die URL Click Stats. Für alle anderen sind Punkte erforderlich, die man inn den kostenpflichtigen Versionen erhält und die man auch dazu kaufen kann.
Im Screenshot siehst Du als Beispiel den Bericht für die Marketing-Zauber Facebook-Seite aus dem November 2016.
Kampagnen in Hootsuite
Ein relativ neues Modul in Hootsuite sind die Kampagnen (was man auch gut daran erkennt, dass dieses Modul noch nicht auf Deutsch verfügbar ist). Auch als Nutzer der kostenfreien Version kann man Kampagnen verwenden. Als Typen stehen "Lotterien" (Sweepstakes), Galerien und Wettbewerbe zur Verfügung. Was verbirgt sich dahinter?
Im Grunde stellt Hootsuite Landingpages für die Web- und die Mobilansicht und sogar eine App für einen Facebook Tab bereit. Zur Verfügung stehen derzeit acht verschiedene Module.
Die Einrichtung ist denkbar einfach, zum Editieren der einzelnen Bereiche klickt man auf das kleine Stiftsymbol und kann dann seine Eingaben machen. Einziger Nachtteil, soweit ich das bis jetzt überblicken kann: Es können keine individuellen Elemente und Links hinzu gefügt werden. Unseren Impressums- und Datenschutzangaben-Pflichten kann man nicht in Form separater Links nachkommen – ich wette, dass das wieder Stoff für Abmahnungen geben wird.
Apps hinzufügen
Ganz auf drei Profile ist man in der Hootsuite übrigens nicht beschränkt, wenn man die Apps noch hinzufügt. Es gibt neben den kostenpflichtigen auch kostenfreie Apps. Diese findest Du, wenn Du auf das kleine Puzzle-Symbol links in der Menüleiste klickst.
Mit den Free Apps kannst Du beispielsweise noch Tumblr, MailChimp, WordPress.org, Flickr, Blogger, Tailwind, StumbleUpon, Vimeo, FourSquare, SurveyMonkey, Flipboard, XING, Talkwalker Alerts, SoundCloud, GoogleDrive, OneDrive, Box und Dropbox und Slack, um nur einige der Bekannteren zu nennen, hinzufügen. Die Integrationen sind unterschiedlich gut – da musst Du dann einfach mal schauen, was Dir gefällt.
Sicherheit
Kürzlich habe ich von einem Social Media Manager Kollegen mitbekommen, dass sein eigener und der Twitter Account seiner Firma gekapert worden sind, weil es eine Lücke im Authentifizierungssystem von Twitter zu geben scheint. Darum steht das Thema Sicherheit für Social Media Tools bei mir wieder ganz oben auf der Liste. Um so schöner, dass Hootsuite eine 2‑Schritte-Authentifizierung mit dem Google Authenticator bietet. Ich finde es vorbildlich, dass diese Sicherheitsmethode nicht nur den zahlenden Kunden vorbehalten ist.
Was spricht für die Hootsuite?
Für die Hootsuite spricht die Möglichkeit, wirklich nahezu alle sozialen Netzwerke aus einer einzigen App heraus zu steuern – wenn man denn zahlt. Wirklich klasse ist die Übersichtlichkeit und Struktur, die Flexibilität der Darstellung (Spaltenbreite, Ansicht kompakt, normal oder groß) und ein umfangreiches Statistik- und Berichtsmodul. Wenn Du bereit bist, monatlich mindestens 10 Euro (bei jährlicher Zahlung, sonst fast 15 Euro) zu investieren, bietet Dir die Hootsuite wirklich viel. Doch auch in der kostenfreien Version lässt sich schon einiges damit anfangen. Außerdem spricht die alte Eulendame in fast allen Modulen inzwischen Deutsch, was für viele sehr angenehm sein dürfte.
Weiterhin gibt es von Hootsuite umfangreiches Schulungsmaterial online, so dass man sowohl zur Hootsuite App als auch zu Social Media Marketing eine Menge kostenfreier Hilfe erhält. Diese Schulungen sind allerdings auf Englisch.
Darüber hinaus glänzt Hootsuite durch eine mobile App für Android und iOS und eine Hootlet genannte Erweiterung für den Chrome Browser, mit dem Du Fundstücke beim Surfen ganz einfach an die Hootsuite und damit an die dort von Dir verbundenen Netzwerke und Profile weitergeben kannst.
Was spricht gegen die Hootsuite?
Ein paar Punkte gibt es aber auch, die mir nicht so gut gefallen: Die Einschränkung auf drei Profile in der kostenfreien Version ist schon recht knapp ausgefallen, da waren sie früher großzügiger. Auch in der Hootsuite ist nicht direkt gekennzeichnet, was zu den kostenpflichtigen Funktionen zählt, so dass Du Dich gerade am Anfang auf etliche frustrierende Fehlklicks einstellen solltest.
Hootsuite ist ziemlich komplex mit vielen Einstellmöglichkeiten, die man manchmal nicht auf Anhieb findet. Die Lernkurve kann gerade für Einsteiger im Social Media Marketing relativ hoch sein.
Die Erstellung der Berichte ist nicht unbedingt intuitiv und ich habe – als ich die Hootsuite kostenpflichtig genutzt habe – leider etliche Punkte verschenkt, bis ich verstanden hatte, was ich da wie einstellen kann.
Welche Kosten kommen auf Dich zu?
Wenn Du Dich auf drei Profile beschränkst, kannst Du die Hootsuite kostenfrei nutzen. Ab monatlich 9,99 € (netto, bei jährlicher Zahlung) kannst Du 10 Social Media Profile steuern, bekommst mehr Statistiken und kannst unbegrenzt RSS-Feeds als Content-Quellen einfügen. Teamfähigkeit und bis zu 20 Social Media Profile gibt es dann ab monatlich 34,99 € netto.
Zusammenfassung und Fazit
Die alte Eule Hootsuite kann sich im Vergleich mit neueren Planungstools immer noch sehen lassen. Schön ist die zeitlich uneingeschränkte Nutzung für Einzelpersonen, auch wenn die Möglichkeiten natürlich sehr begrenzt sind. Wegen der weitestgehend deutschsprachigen und schnell zu erlernenden Benutzeroberfläche empfehle ich Dir, Dir die Hootsuite auf jeden Fall einmal anzusehen. Aber vergiss meinen Tipp von oben nicht! 🙂
Kanntest Du die Hootsuite schon? Decken sich Deine Erfahrungen mit meinen, oder hast Du etwas anderes zu berichten? Oder ist die Hootsuite komplett neu für Dich? Wirst Du sie nach meinem Beitrag hier einmal ausprobieren wollen? Du siehst, ich bin ziemlich neugierig und freue mich, wenn Du mir einen Kommentar hinterlässt!
Mal eine ganz andere Frage: Du hast oben diesen orangenen Banner, der darauf hinweist, dass deine Website Cookies benutzt und Google Analytics und Nicht-Eu-Server. Hast Du einen abschreckenden Effekt dieses Warnhinweises feststellen können?
Ansonsten: ich finde Deine Texte sehr ansprechend und nützlich. Und die Gestaltung lässt mich fragen, wie Du das machst, so viele gute Fotos und Motive! Wo nimmst Du die Zeit her?
Hallo Demian,
da mittlerweile so viele Websites derartige Hinweise einsetzen denke ich, dass die meisten Nutzer sich daran gewöhnt haben. Nimmt sowieso niemand ernst. Nur ganz blutige Internet-Anfänger lassen sich vielleicht irritieren. Viele "sehen" die Hinweise aber auch gar nicht mehr und klicken sie noch nicht einmal mehr weg.
Vielen Dank auch für Dein Lob. Ich blogge ja schon sehr lange (über 10 Jahre) – da bin ich wohl einfach gut organisiert. 🙂
Ich wünsche Dir auberhafte Feiertage
Birgit
Hi Birgit
Danke für den spannenden und ausführlichen Bericht. Du schreibst, es gibt neuere, ähnliche Systeme, die einfacher zu bedienen sind als Hootsuite. Welche könntest du denn empfehlen? Oder welche kennst du?
Ich danke dir herzlich,
Jacqueline
Hallo Jaqueline,
dass Dir mein Artikel gefällt, freut mich sehr. Ich habe im Artikel doch die anderen Berichte über sieben weitere Planungstools verlinkt, da findest Du doch alles, was Du wissen willst. Oder habe ich Deine Frage falsch verstanden?
✨ Zauberhafte Grüße
Birgit
Hallo, mich würde interessieren wie ich mehrere Kunden-Accounts anlegen kann?
Herzliche Grüße
Simone
Hallo Simone,
das geht in den Accounts ab "Team" https://hootsuite.com/plans – für Fragen dazu wendest Du Dich am besten an Hootsuite selbst.
Beste Grüße
Birgit
Vielen Dank für die schöne Übersicht. Diese ist inhaltlich immer noch weitestgehend aktuell, allerdings haben sich die Preise mittlerweile mehr als verdreifacht.
Hallo Marco,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Ja, leider hat sich da viel getan – und ja, ich müsste die Beiträge dringend überarbeiten.
Beste Grüße
Birgit