Letzte Aktualisierung 6. Februar 2019
Weißt Du, was mich immer besonders ärgert?
Mit ansehen zu müssen, wie Unsummen an Budgets an die Neukundengewinnung verschleudert werden und nichts für die Kundenbindung oder Kundenreaktivierung übrig bleibt!
Damit Du nicht denselben Fehler machst, schreibe ich diesen Blogbeitrag über das Marketing mit Grußkarten.
Du kennst das: Kunden kommen und Kunden gehen. Manche Kunden betreust Du über Jahre, andere tauchen einmal auf und lassen sich dann Jahre lang nicht mehr blicken. Dabei waren sie mit Deiner Leistung oder Deinem Angebot zufrieden.
Du überlegst, dass Du die eigentlich mal wieder ansprechen möchtest, aber einfach auf diese Kunden zuzugehen und sie zu fragen, ob Du wieder mal etwas für sie tun kannst, möchtest Du auch nicht. Mir geht es jedenfalls oft so. Ich will niemanden überreden, niemanden stören und bin, was die Akquise betrifft, sehr schüchtern und zurückhaltend.
Inhalt
Vor vielen Jahren habe ich dann das Marketing mit Grußkarten für mich entdeckt. Das kam und kommt mir besonders entgegen: Ich muss niemanden anrufen, ich kann mich ganz alleine auf meine Zielkunden konzentrieren, ich bin völlig frei, wann ich eine solche Aktion starte und das beste — diese Methode ist frei skalierbar ab einer einzigen Aussendung!
Außerdem kommen meine Karten immer besonders gut an. Da heutzutage der meiste Schriftverkehr nur noch per E‑Mail stattfindet und sich die Briefpost in der Regel auf eher unerfreuliche Mitteilungen beschränkt (alles von der Rechnung bis zum Knöllchen) fällst Du mit einer schönen handgeschriebenen Karte einfach auf — und zwar positiv! Ich habe es schon oft erlebt, dass ein oder zwei Tage nach der Versendung bei mir das Telefon nicht mehr still stand, weil sich die Empfänger für die schöne Karte bedanken wollten. Du weißt, dass man am Telefon ein Lächeln hören kann? Ich kann jeden einzelnen Anrufer lächeln hören, wenn er von meiner Karte spricht! Wenn man dann schon nett miteinander plaudert ist schließlich der rechte Moment gekommen, um einmal nachzufragen, ob der Anrufer nicht mal wieder meine Unterstützung wünscht — wenn sie oder er es nicht in einem Atemzug mit dem Dankeschön selbst anspricht, was oft genug vorkommt. Ziel erreicht!
Damit das auch für Dich so funktioniert, lies einfach meine nachfolgenden besten Tipps für das Marketing mit Grußkarten!
Plane das Marketing mit Grußkarten unbedingt in Deinen Marketingplan mit ein. Sonst nimmst Du Dir nicht die Zeit dafür und hast auch die Kosten nicht im Blick. Denn teurer als eine E‑Mail zu schreiben ist diese Methode natürlich schon. Und etwas anderes will ich Dir auch nicht verschweigen: Die Methode kostet Zeit. Eine Handvoll Karten ist noch schnell geschrieben, aber wenn Du vierzig, fünfzig oder noch mehr Karten schreiben willst, ist das harte Arbeit. Du wirst es in Deiner Schreibhand merken, insbesondere, wenn Du das Schreiben mit der Hand nicht mehr gewohnt bist.
Der Klassiker, der immer wieder gut ankommt, ist natürlich die Geburtstagskarte. Dafür musst Du den Geburtstag Deines Kunden natürlich wissen. Bist Du beispielsweise Optikerin, hast Du die Daten wahrscheinlich in Deiner Kundenkartei. Bei anderen Unternehmen ist das manchmal nicht so einfach. Es gibt auch Kunden, die Dir ihren Geburtstag nicht nennen wollen. Ihnen kannst Du erklären, dass Du Deinen Kunden gerne zum Geburtstag eine Überraschung bereitest und das der einzige Grund ist, warum Du gern das Datum hättest. Die meisten geben ihr Datum dann doch bereitwillig heraus — denn wer lässt sich nicht gern überraschen?
Weitere Klassiker sind die großen Feiertage wie Weihnachten oder Ostern. Wenn Dir nicht persönlich sehr viel an diesen Festen liegt (oder diese zu Deinem Angebot passen) solltest Du aber überlegen, diese Anlässe eher nicht zu wählen. Warum? Weil dann alle schreiben und Du im allgemeinen Grundrauschen nicht mehr so gut auffällst.
Besonders gut kommen die Karten nämlich dann an, wenn sie wie ein Sonnenstrahl nach drei Wochen November-Regen in das Leben des Empfängers treten. Also gilt es, ungewöhnlichere Anlässe zu finden.
Du hast keine Idee? Kein Problem! Es gibt für fast jeden Tag im Kalender einen sogenannten “Aktionstag”: Der 10. April ist beispielsweise der “Tag der Geschwister” oder der 21. Juni ist nicht nur der kalendarische Sommeranfang, sondern auch der Internationale Yoga-Tag. Auf der Website Kleiner Kalender gibt es eine Übersicht über alle Aktionstage des Jahres. Da kannst Du in Ruhe schauen und Deine Grußkarten-Marketing-Aktionen gezielt vorplanen.
Weitere Anlässe können sein:
Mache bitte nicht den Fehler, den ich bei so vielen steif und lieblos formulierten Weihnachtskarten lese: “… bedanken wir uns für die angenehme Zusammenarbeit im vergangenen Jahr und hoffen, Sie auch im neuen Jahr wieder als Kunden begrüßen zu dürfen… “ — Bäh! Möglichst noch eingedruckt und dann noch mit einer unleserlichen Unterschrift mit Kuli versehen. Besser kann man diese doch sehr persönliche und emotionale Marketing-Methode nicht vor die Wand fahren.
Dabei ist das Schreiben gar nicht so schwer. Du sollst ja keinen Brief verfassen, sondern nur ein paar nette Zeilen auf den Karton bringen.
Für mich hat sich bewährt, mit einer persönlichen Anrede zu beginnen. Ob Du nun eher distanziert bleibst und “Sehr geehrte Frau …” schreibst, etwas lockerer mit “Hallo Herr …” ran gehst oder eine bereits sehr gute Kundenbeziehung auch noch durch ein “Liebe Frau …” unterstreichst, ist dabei gar nicht entscheidend für den Erfolg der Karte. Nur bitte verwende auf jeden Fall den Namen des Empfängers. Bist Du sowieso per Du mit Deinen Kunden, ist alles noch etwas einfacher.
Dann folgt eine Zeile, warum Du diese Karte schreibst, das Ganze garnierst Du mit einem passenden Spruch (gute Sprüche findest Du hier oder auch hier) und dann kannst Du auch schon die Grußformel für den Abschied mit Deiner Unterschrift anfügen. Das war’s! Mehr ist gar nicht nötig, um positiv aufzufallen.
Noch mal in aller Deutlichkeit: Nutze diese Karten nicht, um damit Deinem Kunden ein Angebot zu unterbreiten! Du willst Dich nur in Erinnerung bringen. Wenn Du hier einen Gutschein, ein Angebot oder auch nur eine Aufforderung, mal wieder bei Dir vorbei zu schauen einfügst, machst Du den positiven Effekt (”die Frau vom Blumenladen ist aber nett, sie hat mir eine Karte geschrieben”) gleich wieder kaputt (”Och, nur Werbung!”).
Die unkomplizierte Lösung: Du gehst in den Schreibwarenladen Deiner Wahl und schlägst zu. Ich hatte mal eine Lotto-Annahmestelle, die fantastische Motive im Sortiment vorhielt — und da ich immer 50 Karten oder mehr kaufte, bekam ich sogar etwas Rabatt vom Inhaber. Leider ist es jetzt für mich eher umständlich, dort hinzufahren — also musste ich mir etwas anderes einfallen lassen.
Prinzipiell kannst Du Deine Karten auch selbst gestalten und auf Deinem Drucker produzieren. Ich rate Dir aber davon ab, außer in absoluten Notfällen. Die Karten sehen nämlich einerseits nicht so gut aus wie solche aus der Profidruckerei und teuer ist das Vergnügen auch noch.
Du kannst heutzutage im Digitaldruck sehr günstig Grußkarten über das Internet bestellen. Das ist oft sogar günstiger, als die Karten im Handel zu kaufen. So kosten 50 Klappkarten bereits gefalzt je nach Druckerei unter 52 Euro — sogar inklusive Umsatzsteuer.
Mit welchen Programmen Du diese Karten selbst machen kannst, habe ich in meinem Blogbeitrag, Flyer selbst gestalten — die besten Programme, beschrieben, denn was für Flyer gilt, gilt natürlich auch für Grußkarten.
Ich schreibe sehr gerne mit der Hand und interessiere mich schon lange für Kalligraphie und die Gestaltung von Texten. Wenn Du befürchtest, dass Deine Handschrift schlecht lesbar ist oder Du sie einfach hässlich findest, kannst Du natürlich auch lernen, diese zu verbessern.
Ich bin ein großer Fan des Lernens aus Büchern. Diese hier kann ich Dir empfehlen (es handelt sich bei den Links um Partnerlinks von Amazon: Wenn Du dort bestellst, bekomme ich eine kleine Provision, Du musst aber nicht mehr bezahlen).
Hand Lettering: Simple, Creative Styles for Cards, Scrapbooks and More
Deine Karten sehen auch gleich viel besser und professioneller aus, wenn Du nicht mit einem schnöden Kuli schreibst, sondern zu einem Füller greifst. Besonderen Eindruck kannst Du machen, wenn Du eine Bandzugfeder benutzt. Diese hat an der Spitze keine Kugel, sondern ist abgeflacht. Dadurch schwellen die Linien an und ab — was ein sehr interessantes Schriftbild ergibt. Ich schreibe gern mit:
rOtring ArtPen Kaligraph Federbreite: 1,1
Pigma GRAPHIC 3, Grafik- und Kalligraphie-Stift, Schwarz, 3mm Breitspitze
Nimm Dir zum Schreiben Zeit — unter Zeitdruck wirst Du unkonzentriert. Wie habe ich es schon verflucht, wenn ich plötzlich feststelle, dass ich auf einer Karte nicht “Geburtstag” sondern “Gerburtstag” geschrieben habe! Außerdem empfehle ich Dir, Deine Schreibhand vorher etwas zu lockern und Dich ein paar Zeilen “warm zu schreiben”. Das kannst Du auf einem Blatt Schmierpapier tun und dabei gleich dafür sorgen, dass der Text auch richtig auf der Seite sitzt.
Schreibe Deinen Text mindestens einmal auf einem weißen Blatt Papier gleicher Größe vor. Dann kannst Du besser einschätzen, wo Du die Zeilenumbrüche vornehmen willst, ob Du besser linksbündig, rechtsbündig oder im Flattersatz schreibst (rate ich Anfängern von ab!) und ob Du den Spruch oder das Zitat, das Du verwenden willst, einrückst oder vielleicht in einer anderen Farbe hervorhebst. Wenn es nicht gut aussieht — nun, es ist nur Schmierpapier — dann machst Du es eben neu. Wenn Du aber eine Karte ruiniert hast, wirst Du Dich nur ärgern und Deine Ergebnisse nicht besser werden.
Zusammen mit Martje Kleinhans bietet David Goebel einen Online-Kurs Buchstäblich begeistern — Bezaubere mit schönen Bildtexten durch Hand-Lettering. Wenn Du also nicht so gern aus Büchern lernst, ist das eine tolle Gelegenheit, Deine Handschrift zu verbessern und Deine Karten ganz außergewöhnlich zu beschriften.
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Ich bin Birgit Schultz von Marketing-Zauber und ich unterstütze Solopreneurinnen (Einzelunternehmer) bei ihrem Online- und Social Media Marketing. Mein Fokus liegt auf dem strategischen und effizienten Einsatz von Social Media und Content Marketing für die Erhöhung von Bekanntheit, Reichweite und Reputation. Denn nur wer Dich kennt, kann bei Dir kaufen!