Letzte Aktualisierung 26. Mai 2023
Hast Du eigentlich schon einmal daran gedacht, nicht nur die Kunden, die Du über das Internet ansprichst, mit einem Newsletter zu informieren, sondern besonders auch die Kunden, die Du unmittelbar und persönlich vor Ort bedienst? Auch bei diesen ist es sinnvoll, dass Du Dich regelmäßig mit Deinen Angeboten und Informationen in Erinnerung bringst.
Vielleicht hast Du sogar schon öfters mit Deinen Kunden über Deinen Newsletter gesprochen. Diese fanden die Idee ganz toll, aber zu Hause eingetragen haben sie sich dann doch nicht. Wahrscheinlich einfach deshalb, weil sie es bis dahin vergessen hatten.
Oder Du sprichst auf Netzwerkveranstaltungen mit Menschen, die Du gerade erst frisch kennen gelernt hast, über Dein Unternehmen und natürlich auch über Deinen Newsletter. Auf die Frage, wo man den abonnieren kann, sagst Du, dass das ganz einfach über Deine Website geht. Der nette Mensch gegenüber nickt, nimmt sich vor, bei nächster Gelegenheit Deine Website aufzusuchen und den Newsletter zu abonnieren und …
… nichts passiert!
Das geht auch anders.
Wichtig ist, dass Du auch beim Gewinnen von E‑Mail-Adressen außerhalb des Internets an das Double-Opt-In denkst. Ohne den Nachweis, dass Dein Abonnent auch wirklich persönlich den Newsletter bestellt hat, kannst Du im Streitfall in teure Schwierigkeiten geraten. Doch warum ist das so?
Inhalt
Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
Bevor ich Dir nun meine Ideen und Tipps zur offline Gewinnung von Newsletter-Abonnenten gebe und zunächst zum Thema Recht ein wenig aushole, kurz der Hinweis, dass die Ausführungen in diesem Beitrag selbstverständlich keine Rechtsberatung darstellen – schließlich bin ich Marketing-Beraterin und keine Anwältin.
In Deutschland möchte der Gesetzgeber den Verbraucher vor unzulässiger Belästigung schützen und auch den gerechten Wettbewerb fördern. Darum sind Werbemaßnahmen verboten, die darauf abzielen, den Verbraucher durch übermäßig viele und vor allen Dingen auch unverlangte Werbemaßnahmen zum Kauf zu überreden.
Deshalb fand folgender Passus den Eingang in das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (kurz UWG):
Eine unzumutbare Belästigung ist stets anzunehmen … bei Werbung unter Verwendung einer automatischen Anrufmaschine, eines Faxgerätes oder elektronischer Post, ohne dass eine vorherige ausdrückliche Einwilligung des Adressaten vorliegt, …
Daraus haben nun die Richter die Verpflichtung zum sogenannten Double-Opt-In-Verfahren abgeleitet, denn nur auf diese Art und Weise kann bei der Eintragung über das Internet sicher gestellt werden, dass der Abonnent sich auch wirklich persönlich für den Empfang des Newsletters entschieden hat. Sonst könnte ja jeder jede beliebige ihm bekannte Adresse in irgendwelche Newsletter-Listen eintragen.
Alle mir bekannten Newsletter-Provider bieten ein automatisiertes Double-Opt-In-Verfahren an, das einfach in den eigenen Anmeldeprozess integriert werden kann.
Wie Du offline Newsletter-Abonnenten rechtssicher gewinnen kannst
Um nun auf die eingangs beschriebenen Szenarien zurück zu kommen: Wie kannst Du nun offline Newsletter-Abonnenten gewinnen – und das auch noch rechtssicher?
Notiere Dir die E‑Mail-Adresse der Interessentin oder lass Dir ihre Visitenkarte geben. Wichtig: Du trägst die Adresse in das Anmelde-Formular ein. Indem Du ein eigenes Formular für die Offline-Kontakte anlegst und einen Tag beim Eintrag vergibst, kannst Du später sogar mal nachvollziehen, wer mal ein Offline-Kontakt war.
Wichtig: Sag es der Interessentin auch gleich, dass sie noch eine Mail zur Bestätigung erhält. Nur wenn sie auf den darin befindlichen Link klickt, bekommt sie künftig auch den Newsletter. Das ist natürlich die berüchtigte DOI-Mail. Das mag etwas umständlich erscheinen. So bist Du aber auf jeden Fall auf der rechtlich sicheren Seite. Denn wer es sich anders überlegt … klickt einfach nicht.
Wo und wie kannst Du noch das Eintragen in Deine Newsletter-Liste fördern?
Mit einem Plakat
Hast Du ein Geschäft oder eine Praxis mit einem Wartezimmer, so kannst Du dort ein Plakat oder ein Poster aufhängen, mit dem Du Deinen Newsletter bewirbst und die Adresse, wo man sich online dafür eintragen kann, dazu schreibst. Da heutzutage ja fast jeder ein Smartphone hat, bietet es sich an, die Zieladresse auch als QR-Code auf das Plakat zu drucken.
Auf der Speisekarte oder dem Tischset
Falls Du ein Restaurant führst, kannst Du statt eines Plakats, das hier auch funktionieren kann, die Informationen in die Speisekarte integrieren oder spezielle Tischsets drucken, auf die Deine Gäste gleich ihre Eintragungen machen können und worum Du beim Abrechnen direkt noch mal bitten kannst. Auch kleine Formulare, die vorn im Umschlag der Speisekarte stecken, sind denkbar.
In der Gästemappe
In der Hotellerie sind Gästemappen mit Informationen zum Haus, zur Stadt und einem Feedback-Formular üblich. Die Bestellung des Newsletters kannst Du direkt in das Feedback-Formular integrieren.
Im Schaufenster
Führst Du ein Ladengeschäft, so kannst Du das Plakat oder vielleicht auch ein Rollup-Display ins Schaufenster hängen oder stellen, auf dem Du die Anmeldeadresse und den entsprechenden QR-Code gedruckt hast.
Mit speziellen Visitenkarten oder Postkarten
Bist Du selbst mehr unterwegs und besuchst Deine Interessenten, so kannst Du ein Formular und als zweite Option auch kleine, speziell für diesen Zweck gedruckte Visitenkarten oder Postkarten einsetzen. Diese kannst Du so gestalten, dass Du sowohl den QR-Code für die sofortige Online-Eintragung dort integrierst als auch ein kleines Miniformular mit dem "Kleingedruckten" zur Abbstellung und das Kärtchen von Deinem Interessenten direkt ausfüllen lässt und mitnimmst. Das ist auch eine praktische Lösung, wenn Du viele Netzwerkveranstaltungen besuchst. Die Postkarten kannst Du auch als Antwortpostkarten gestalten und auslegen. Der Absender muss dann noch nicht einmal Porto zahlen, wenn er die Karte per Post an Dich sendet – das übernimmst Du dann für ihn (ja, das kostet Geld, aber Du möchtest ja neue Leser gewinnen. Da jeder Leser auch ein potenzieller Kunde ist, ist das Geld gut investiert).
Auf Deinen Präsentationsfolien
Hältst Du öfters Vorträge, so kannst Du die Adresse und den QR-Code auch auf der letzten Kontaktfolie einbauen und vielleicht die Visitenkarten-/Postkarten- oder Formular-Lösung parallel einsetzen.
Weitere Möglichkeiten
Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, wie Du die Kluft von offline zu online überbrücken kannst. Setzt Du vielleicht sowieso schon Gehweg-Aufsteller ein – dann verwendest Du eben die. Wirbst Du mit Bandenwerbung, Spanntüchern oder anderen Druckerzeugnissen zum Beispiel im Sponsoring, so kannst Du die Infos auch dort unterbringen. Selbst Deine Werbeartikel kannst Du entsprechend beschriften, wenn es passt.
Meine Plus-Idee zur offline Gewinnung von Newsletter-Abonnenten für Dich
Um auch diejenigen zu erreichen, die nicht im Internet sind und keine E‑Mail-Adresse haben, biete ihnen doch auch die Möglichkeit an, Deinen Newsletter (vielleicht nicht ganz so oft wie online) per Post zu abonnieren. Statt wöchentlich sendest Du die dann monatlich oder vierteljährlich aus. Als Serienbrief gedruckt macht das natürlich etwas mehr Arbeit und ist auch teurer als ein E‑Mail-Newsletter. Aber auf diese Weise verschenkst Du kein Potenzial und kannst Dich positiv von Deinen Mitbewerbern abheben. Denn ein persönlicher Brief, den man selbst bestellt hat, kommt immer noch ganz anders an, als unverlangt zugesendete Post.
Hast Du selbst noch andere Ideen oder schon erfolgreich eine andere Möglichkeit gefunden, offline Newsletter-Abonnenten zu gewinnen? Dann teile dies doch mit uns in den Kommentaren!
Hallo,
vielen Dank für deine Artikel, diese sind sehr informativ! Weiter so.
Wie kann mann mit Active Campaign den Nachweis für den optin erbringen, bzw. ausdrucken, exportieren o.ä.
Vielen Dank
Thorsten
Hallo Thorsten,
vielen Dank, das mache ich gern.
Wenn Du in ActiveCampaign die Kontakte exportierst, siehst Du die IP-Adresse und das Datum der Eintragung. Ohne DOI kommen diese Infos meines Wissens nicht in die Datenbank.
Zauberhafte Grüße
Birgit
Seit vielen, vielen Jahren gibt es bei Live-Vorträgen und Workshops von mir eine Liste mit Titel und Datum der Veranstaltung, in der sich die Leute eintragen können, ankreuzen was sie haben möchten und unterschreiben, dass sie das auch wirklich haben wollen.
Damit hab ich in den frühen Jahren den Grundstock zu meiner email Liste gelegt, der heute noch Leute umfasst, die immer wieder Kurse u.ä. bei mir kaufen. Für mich eines der wichtigsten Marketinginstrumente.
Danke für deine anderen Ideen! Das hat mir gleich nochmal neue Impulse gegeben 🙂
Herzlichen Dank für Deine Erfahrungen in Deinem Kommentar, liebe Alexandra.
✨ Zauberhafte Grüße
Birgit
Mir hat vor allem dein Postkarten Tipp super gefallen. Das werde ich für das nächste Event garantiert machen.
Potenter Event- bzw. Messe-Tipp, für alle, die auf selber ausstellen: um das Eintragen in die Newsletter Liste schmackhaft zu machen, habe ich immer etwas verlost.
Also A4 Blatt mit mehreren Spalten angelegt, schön gestaltet, mit Rechtshinweisen und der Erlaubnis, auch nach Verlosung digitale News zustellen zu dürfen.
Das hat bestens funktioniert und mein erstes online Business ordentlich zum Wachsen gebracht (von 2012–2017). Viel Spaß beim Experimentieren!
Liebe Britta,
ja, Verlosungen ziehen immer Menschen an – die Frage ist halt, ob es die "Richtigen" sind.
✨ Zauberhafte Grüße
Birgit
Liebe Birgit,
Das stimmt. In meinem Fall war die Messe tatsächlich "voll" von meiner Zielgruppe.
Wie du im Artikel sagst: lieber sich vorher konkrete Gedanken dazu zu machen, was zur Zielgruppe passt, damit es mit den "Richtigen" klappt, als sich hinterher zu wundern. 😉
Viele Grüße
Britta
Genau, liebe Britta.