Deine Newsletter-Liste bereinigen

Von Birgit Schultz


Letzte Aktua­li­sie­rung 4. Novem­ber 2023 

Damit Deine News­let­ter-Liste für Dich zum wirk­sa­men Mar­ke­ting-Instru­ment wird, musst Du sie auch regel­mä­ßig aus­mis­ten. Warum das so ist und wie Du das am bes­ten machst, erfährst Du in die­sem Beitrag.

Die Berei­ni­gung Dei­ner News­let­ter-Liste ist der dritte Teil mei­ner vier­tei­li­gen Mini­se­rie zum Thema News­let­ter-Mar­ke­ting vor. Die ein­zel­nen Teile sind:

1.) Was Du bei der Aus­wahl Dei­nes News­let­ter-Pro­vi­ders beach­ten solltest
2.) Stra­te­gien für den Auf­bau Dei­ner Newsletter-Liste
3.) Deine News­let­ter-Liste braucht eine Putzplan
4.) Active­Cam­paign Grundlagen

Ich war entsetzt.

Ich war traurig.

Ich konnte es nicht verstehen.

Warum hatte sich die News­let­ter-Abon­nen­tin wie­der bei mir abge­mel­det? Ich hatte doch so viel Ener­gie dar­auf ver­wen­det, sie zu gewin­nen! Und ich hatte doch alles rich­tig gemacht: Regel­mä­ßig den News­let­ter ver­sen­det, nicht zu lang, nicht zu kurz, mit exklu­si­ven Tipps und wert­vol­len Inhalten!

Und nun das!

Ich hatte erst­mals ein kos­ten­pflich­ti­ges Ange­bot gemacht – und schwups, war die erste Abmel­dung da! Und die nächste. Und noch eine! Halt! Haaaalt!

Das war natür­lich nur der erste Impuls. Im Grunde wusste ich, dass die­ser Moment kom­men würde und im Grunde wusste ich auch, dass die­ser Pro­zess gut für meine News­let­ter-Liste ist.

Wie jetzt? Gut?

Warum Abmeldungen gut für Deine Newsletter-Liste sind

Auch wenn Du viel Ener­gie, Mühe, mög­li­cher­weise sogar Geld in die Gewin­nung Dei­ner News­let­ter-Abon­nen­ten gesteckt hast, ein Teil Dei­ner Abon­nen­ten wird trotz­dem wert­los für Dich sein.

Warum ist das so?

1) Ein Teil Deiner Abonnenten öffnet Deine Newsletter nicht

An jeder Ecke im Inter­net wird man heut­zu­tage auf­ge­for­dert, einen News­let­ter zu abon­nie­ren. Und oft genug nimmst Du auch spon­tan das Ange­bot an. Sei es, weil Du den Blog­bei­trag span­nend fan­dest, den Du gerade gele­sen hast und eigent­lich auf dem Lau­fen­den blei­ben willst, wenn ein neuer erscheint. Sei es, weil Du ein Free­bie haben woll­test, das es nur im Aus­tausch gegen Deine Adresse gab. Weil Du an einer Chall­enge teil­neh­men woll­test oder an einem Web­i­nar. Oder weil Du einer Netz­werk­kol­le­gin einen Gefal­len tun wolltest.

Ich weiß nicht, wie viele News­let­ter Du abon­niert hast – bei mir sind es sehr, sehr viele. In die­ser Bezie­hung bin ich ein Hams­ter. Und weil es so viele sind, lese ich natür­lich auch nicht alle. Manch­mal genügt es mir, die Über­schrift zu sehen und zu wis­sen, aha, da gibt es etwas Neues. Wenn ich alle News­let­ter lesen wollte, die ich abon­niert habe, so müsste ich jeden Tag bestimmt eine ganze Stunde nur auf ihre Lek­türe ver­wen­den. So viel Zeit habe ich natür­lich nicht. Trotz­dem möchte ich wei­ter infor­miert sein. Das sind die News­let­ter, die ich wei­ter abon­niere, obwohl ich viele davon nur sehr sel­ten öffne. Das ist völ­lig normal.

Aber wenn ein Abon­nent Dei­nen News­let­ter nach einer Weile noch nie geöff­net hat, kannst Du davon aus­ge­hen, dass er das auch in Zukunft nicht tun wird. Womög­lich lei­tet er (oder sein Pro­vi­der) Dei­nen News­let­ter direkt in den Spam-Ord­ner um.

Diese Abon­nen­ten sind für Dich wertlos.

Die Erkennt­nis ist viel­leicht hart, aber genau so ver­hält es sich. Ein Abon­nent, der kein Leser ist, ist nur eine Zahl.

2) Ein Teil Deiner Abonnenten klickt in Deinem Newsletter keine Links an

Es gibt auch Abon­nen­ten, die lesen zwar Dei­nen News­let­ter, aber sie kli­cken nicht auf die Links, die Du ihnen prä­sen­tierst. Sie wol­len offen­bar Dei­nen Blog­bei­trag nicht lesen, sie inter­es­sie­ren sich nicht für die Sei­ten und Tools, auf die Du ver­linkst – und sie kli­cken auch nicht auf die Links, die zu Dei­nen Ange­bo­ten führen.

Auch von die­sen Abon­nen­ten hast Du kei­nen wirk­li­chen Nut­zen. Wer ab und zu nur klickt, der ver­mit­telt Dir wert­volle Erkennt­nisse über die Dinge, die Deine Leser inter­es­sie­ren. Aber wer nie klickt wird auch nie Dein Kunde werden.

Um nun her­aus­zu­fin­den, warum das so ist, kannst Du in regel­mä­ßi­gen Abstän­den – das ist Dein Putz­plan – die Abon­nen­ten anschrei­ben, auf die Punkt 1) und Punkt 2) zutreffen.

3) Ein Teil Deiner Abonnenten reagiert auch nicht auf Nachfragen

Selek­tiere in Dei­nem News­let­ter-Tool genau die Emp­fän­ger, die noch nie einen Dei­ner News­let­ter geöff­net haben und auch die, die noch nie geklickt haben. Nur denen schreibst Du dann eine ganz per­sön­li­che Mail, in der Du schon im Betreff um Hilfe bit­test. Du fragst näm­lich nach den Grün­den, warum sie nicht öff­nen und kli­cken. Und Du bit­test sie, sich doch aus Dei­ner Liste aus­zu­tra­gen, wenn sie kein Inter­esse daran haben, wei­ter von dir Post zu bekommen.

Auch die Reak­tio­nen der Emp­fän­ger die­ser Mail ver­folgst Du nach: Wer öff­net, wer klickt? Wer nach einer Woche weder geöff­net noch geklickt hat, wird von Dir aus der Liste ent­fernt. Zack!

Warum niedrige Interaktionsraten schlecht für Deinen Newsletter sind

Durch diese Maß­nahme – das regel­mä­ßige Löschen der Abon­nen­ten, die sowieso nicht lesen und kli­cken, kannst Du die soge­nannte Inter­ak­ti­ons­rate Dei­nes News­let­ters erhöhen.

Warum ist die Interaktionsrate wichtig und wie hoch sollte sie sein?

Der eine Grund liegt auf der Hand: Wer als Abon­nent Dei­nes News­let­ters sich noch nicht ein­mal die Mühe macht, Dei­nen News­let­ter zu öff­nen und auch mal auf einen Dei­ner Links zu kli­cken, der wird auch nie bei Dir Kunde werden. 

Wenn er aber nie bei Dir Kunde wer­den wird, warum ihn dann mit Infor­ma­tio­nen versorgen? 

Die­ser Leser ver­rin­gert den Wert Dei­ner Liste (Du hast viel­leicht schon mal gele­sen: Ein Kon­takt in einer guten News­let­ter-Liste steht für etwa einen Euro Umsatz, den Du mit den Abon­nen­ten Dei­ner Liste monat­lich errei­chen kannst – die­ser Faust­wert stimmt recht gut). Ver­giss nie den eigent­li­chen Zweck Dei­ner News­let­ter-Liste: Sie ist eines Dei­ner wich­tigs­ten Vertriebsinstrumente!

Ein wei­te­rer Grund ist mehr indi­rekt, aber nicht weni­ger wich­tig! Bei einer gerin­gen Inter­ak­ti­ons­rate (oder enga­ge­ment rate, wie es im Eng­li­schen heißt) ist die Gefahr sehr hoch, dass schon auf der Seite des E‑Mail-Pro­vi­ders des Emp­fän­gers die Mail als für Dich bedeu­tungs­los im Spam-Ord­ner oder im Wer­bung-Ord­ner landet. 

Denn viele – so auch ich – abon­nie­ren einen News­let­ter nicht mit ihrer "bes­ten" E‑Mail-Adresse (also der geschäft­li­chen), son­dern mit einem freien Web­mailer wie Goo­gle­mail, Yahoo­Mail, Web.de oder GMX. Und diese E‑Mail-Pro­vi­der schauen sich natür­lich die Inhalte Dei­nes News­let­ters vor der Zustel­lung an, um gleich eine Vor­sor­tie­rung vor­neh­men zu können.

Darum ist es auch so wich­tig, dass Du Deine News­let­ter-Emp­fän­ger darum bit­test, den News­let­ter abzu­be­stel­len, wenn sie ihn nicht mehr haben möch­ten, statt ihn durch den Spam­fil­ter aus­sor­tie­ren zu las­sen. Denn diese "Signale" wer­den von den News­let­ter-Anbie­tern auf­ge­nom­men und dann auch für die Leser, die Dei­nen News­let­ter gerne lesen (wol­len) in vor­aus­ei­len­dem Gehor­sam schon mal vor­sorg­lich in den Spam-Ord­ner sor­tiert. Wenn Dein Leser nicht schon ein gro­ßer Fan von Dir ist, fällt ihm das viel­leicht nicht oder erst spät auf – und Du ver­schwin­dest schnel­ler aus sei­nem Radar, als Dir lieb ist!

Wie hoch sollte so eine Interaktionsrate nun sein?

Das ist tat­säch­lich bran­chen­ab­hän­gig – und große Unter­neh­men kön­nen allein durch die Masse ihrer Emp­fän­ger eine schlech­tere pro­zen­tuale Inter­ak­ti­ons­rate ver­tra­gen als ein klei­nes Unter­neh­men oder gar Solo­pre­neu­rin­nen wie wir!

Hier habe ich recht aktu­elle Sta­tis­ti­ken zu E‑Mail-Mar­ke­ting gefun­den und daran kannst Du sehen, dass die Inter­ak­ti­ons­ra­ten auch bran­chen­ab­hän­gig sind. Durch meine Putz-Aktio­nen habe ich Inter­ak­ti­ons­ra­ten von 30 bis 40 Pro­zent für meine Liste – was ich prima finde!

Der Putzplan für Deine Newsletter-Liste

Was soll­test Du also tun?

Überprüfe regelmäßig Deine Liste

Über­prüfe regel­mä­ßig Deine Liste, indem Du Dir anzei­gen lässt, wer Dei­nen News­let­ter noch nie geöff­net und noch nie geklickt hat. Wenn Du das immer zum Beginn eines neuen Quar­tals machst, kannst Du den Ter­min nicht vergessen.

Schreibe diese Emp­fän­ger an. Nutze eine auf­merk­sam­keits­starke Betreff­zeile. Bei­spiele für funk­tio­nie­rende Betreff­zei­len sind:

  • Kannst Du mir ein­mal helfen?
  • Bitte hilf mir, mei­nen News­let­ter zu verbessern!
  • Bist Du noch da?
  • Was gefällt Dir nicht?
  • Das ist Deine letzte Chance!

Einige die­ser Über­schrif­ten sind schon dicht an der Grenze zum Click-Bait (Bet­teln um Klicks) und das ist auch beab­sich­tigt. Wer selbst dar­auf nicht mehr reagiert, der wird auch einen News­let­ter mit einer seriö­sen Betreff­zeile garan­tiert nicht öffnen.

Lösche dann nach einer Woche alle die­je­ni­gen, die auch diese Mail nicht geöff­net und nicht geklickt haben.

Überwache die Klickrate Deiner Newsletter

Schau Dir die Klick­rate eines jeden News­let­ters, den Du ver­sen­det hast und ver­sen­dest, an. Lerne dar­aus. Was fin­den Deine Leser span­nend? Wor­auf reagie­ren sie gar nicht oder nur sehr wenige Dei­ner Leser? So kannst Du Dei­nen News­let­ter immer mehr an die Bedürf­nisse Dei­ner Leser anpas­sen und Du lernst mit jeder Aus­sendung dazu! Das sind auch wich­tige Erkennt­nisse für Dei­nen Blog. Mach Dir Noti­zen in Dei­nem Labor­buch dazu – das, was Du da lernst, ist pures Gold für Dein Geschäft!

Brauchst Du wei­tere Tipps für Dein News­let­ter-Mar­ke­ting? Dann werde doch Mit­glied im Mar­ke­ting-Zau­ber-Zir­kel – da kann ich indi­vi­du­ell auf Deine Fra­gen eingehen. 

Wie gehst Du mit "Kar­tei­lei­chen" in Dei­ner News­let­ter-Liste um? Lässt Du sie in der Liste und freust Dich ein­fach an der gro­ßen Zahl oder gehst Du bereits so vor, wie ich es emp­fehle? Hast Du viel­leicht noch wei­tere Tipps für die ande­ren Leser und für mich? Schreibe mir gerne einen Kom­men­tar! Ich freue mich dar­auf 😊

Wer schreibt hier?

Birgit Schultz

Ich bin Birgit Schultz von Marketing-Zauber und ich unterstütze Solopreneurinnen (Einzelunternehmer) bei ihrem Online- und Social Media Marketing.

Dafür setze ich mein praktisches Know how aus 30 Jahren Marketing-Erfahrung, 20 Jahren Selbstständigkeit und sieben Jahren Online-Business ein. Seit 1996 nutze ich das Internet zu Marketing-Zwecken.

Ich habe unendlich viel Geduld und die Gabe, auch komplizierte Sachverhalte und Abläufe einfach erklären zu können. Lass uns gerne mal miteinander sprechen. Den Link findest Du im Menü unter "Für Dich".

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  1. Bir­git, zau­ber­haft, Du hast Recht. Ich werde das ab sofort immer wie­der am Monats­an­fang machen. Mir war gar nicht so deut­lich klar, welch schlech­ten Ein­fluss es hat, dies nicht zu tun. Danke Dir für die­sen wert­vol­len Impuls. Dein Mind­set Ninja Elke

    1. Liebe Elke,
      ja, je nach­dem, wie viele Abon­nen­ten bei Dir regel­mä­ßig dazu kom­men, kann natür­lich auch ein monat­li­ches Rei­ne­ma­chen sinn­voll sein. 🙂
      Beste Grüße
      Birgit

    1. Hallo Mar­git, ja, manch­mal braucht man einen klei­nen Anstup­ser. Danke für Dein Lob und Dei­nen Kommentar!
      Beste Grüße
      Birgit

  2. Vie­len Dank, Bir­git, das hätte ich noch gar nicht so rich­tig bedacht. Zur Zeit freue ich mich eigent­lich über jeden, der mei­nen News­let­ter abon­niert, aber ich werde deine Tipps beher­zi­gen! Viele liebe Grüße Ann-Christin

    1. Liebe Ann-Chris­tin,
      super – denn Kar­tei­lei­chen nüt­zen wirk­lich niemandem!
      Zau­ber­hafte Grüße
      Birgit

  3. Ich bin da hin und her geris­sen. Zum einen mögen Koope­ra­ti­ons­part­ner viele Abon­nen­ten, zum ande­ren kann man durch aus­mis­ten auch Kos­ten beim Anbie­ter sparen.
    Ich glaube ich lasse das mit dem Aus­mis­ten, so lange meine Öff­nungs­rate sehr hoch ist.

    1. Hallo Mat­thias,
      wenn Du sehr hohe Öff­nungs­ra­ten hast, hast Du ja keine Ver­an­las­sung zum Aus­mis­ten. Wenn die aber beginnt zu sin­ken, sollte das Deine erste Maß­nahme sein.
      Beste Grüße
      Birgit

  4. Hallo liebe Birgit,
    schon lange folge ich dir und bin auch schon News­let­ter Kon­su­ment von dir, aber diese Arti­kel­se­rie wäre fast an mir vorübergezogen…
    Wäre echt schade gewe­sen. Umso mehr freue ich mich ihn doch gele­sen zu haben.
    Ich lese gerne bei dir und Jonas und bin auch schon in ein paar eurer Face­book­grup­pen. Danke dass ihr immer wie­der wert­vol­len Con­tent postet.
    Liebe Grüße
    Stefan

    1. Hallo Ste­fan,
      oh, das wäre wirk­lich schade gewe­sen. Gut, dass ich ab und zu meine alten Bei­träge noch mal wie­der pro­mote, nicht? Da sieht man wie­der, dass das tat­säch­lich einen Mehr­wert hat!
      Herz­li­chen Dank für Dei­nen Kom­men­tar und Dein Lob – ich freue mich, Dich als Leser zu haben – und Jonas bestimmt auch.
      Zau­ber­hafte Grüße
      Birgit

  5. Hallo Bir­git,
    heute werde ich put­zen, näm­lich meine Newsletter-Liste.
    Dein Arti­kel war mir eine große Hilfe, der Betreff "Bist du noch da?" wird ver­mut­lich meine Amel­dungs­mail zieren.

    Sinn­STIF­Tende Grüße
    David

    1. Hallo David,
      manch­mal kann Haus­ar­beit eben doch Spaß machen. 😉
      Super und viel Erfolg!
      Beste Grüße
      Birgit

  6. Heute habe ich über das Thema noch mit Jonas im Co-Working gespro­chen – und schon kommt Dein Bei­trag ange­flat­tert, um mich noch­mal dran zu erin­nern, dass ich meine News­let­ter­liste put­zen will. Danke für den Schub­ser und die Bei­spiele für Betreff­zei­len. Liebe Grüße von Anja und den Border-Buben

  7. Liebe Bir­git, vie­len Dank für die­sen Arti­kel. Nun habe ich eine gute Vor­ge­hens­weise an die Hand bekom­men, um meine Liste mal aufzuräumen. 🙂
    LG, Sandra

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