Letzte Aktualisierung 23. Oktober 2022
Newsletter-Marketing – die einen lieben es, die anderen verteufeln es.
Immer wieder gibt es in meiner Marketing-Zauber-Facebook-Gruppe dazu wieder mal eine Diskussion. Darum möchte ich Dich heute mitnehmen auf eine Reise zum besseren Verständnis, warum Newsletter-Marketing ein sehr wichtiges Instrument für Deine Kundengewinnung ist.
Irgendwann stellt sich jeder Solopreneurin, die das Internet zur Kundengewinnung nutzt, die Frage: Will ich einen Newsletter anbieten – oder lieber nicht? Bei denen, die sich (bislang noch) dagegen entschieden haben, stelle ich vor allem eines immer wieder fest: Sie betrachten Newsletter ausschließlich aus ihrer eigenen Perspektive, aus ihrer persönlichen Konsumenten-Sicht.
Solltest Du also dazu gehören – lies bitte unbedingt weiter. Solltest Du Newsletter sowieso schon als ein interessantes Instrument zur Kundengewinnung und Kundenbindung ansehen, lies auch weiter – Du bekommst in diesem Artikel bestimmt viele Ideen, was Du alles noch mit Deinem Newsletter erreichen kannst – und am Ende verrate ich auch noch ein Geheimnis.
Newsletter-Marketing – die Reisevorbereitung
Wir schauen uns hier also Newsletter aus Unternehmersicht an. Lass also zunächst mal außen vor, was Dich persönlich an Newslettern nervt und betrachte einmal nüchtern, was Dir ein Newsletter an Nutzen bringen kann.
In Deutschland haben wir eine merkwürdige Kultur der Ablehnung von allem, was mit Einzelunternehmern, aber auch Marketing und Vertrieb zu tun hat.
Unternehmer machen Gewinne!
Wie schlimm sind die denn?!!
Ja, ich habe früher auch so gedacht.
Bevor ich mich selbstständig gemacht habe.
Die Selbstständigkeit hat mir dann aber die Augen geöffnet. Es ist nicht verwerflich, wenn Unternehmen Gewinne machen. Es ist unerlässlich und – unser Staat fordert das sogar (ansonsten ist unser Business nämlich kein Business, sondern Liebhaberei, sagt das Finanzamt!).
Nun also zum Thema zuerst eine Anekdote aus meinem Unternehmerleben:
Newsletter-Marketing – meine Anfänge
Als ich 2003 meine Beratungsagentur Rat & Tat Marketing gegründet habe, habe ich gleich als erstes einen Newsletter gestartet. Bis zu 300 Abonnenten habe ich bis 2006 gewonnen – damals ging alles noch langsamer und ich musste zunächst auch alles (inklusive des Double Opt Ins!) per Hand verwalten.
2006 entdeckte ich dann gleichzeitig WordPress und RSS-Feeds. Und weißt Du was? Ich habe meinen Newsletter eingestampft! Einerseits, weil mir das alles zu aufwendig war. Andererseits aber, weil ich glaubte, dass RSS das Rennen machen würde und bald niemand mehr Newsletter abonnieren würde.
Denn obwohl ich ja selbst Marketing-Spezialistin bin: Ich fand RSS-Feeds viel geiler als Newsletter – und das ist auch heute noch so: Purer Content und nichts, was mir das Postfach zumüllt.
Okaaaayyyy? Dann lass uns mal schauen!
Nutzt Du sie?
Auch gut 15 Jahre nachdem ich zuerst darauf gestoßen bin, sind sie in Deutschland immer noch recht unbekannt – und wenn ich neue angehende Social Media Manager in die Geheimnisse der Kunst einweihe, kann ich davon ausgehen, dass 60 bis 80 Prozent nie davon gehört haben. Bei meinen Kunden sieht das Verhältnis ganz ähnlich aus.
Aber Newsletter!
Die kennen sie alle.
Totgesagte leben nämlich länger!
Und das hat seine Gründe.
Newsletter-Marketing – willkommen an Bord!
Newsletter sind der direkte Weg zu Deinem Wunschkunden. Ja, mehr noch: Wer sich für Deinen Newsletter eingetragen hat, der hat gezeigt, dass er Dir (zumindest ein Stück weit) vertraut. Er hat sich Dir geöffnet und nun ist es wesentlich leichter, ihm oder ihr auch passende Angebote zu machen.
Ja, viele Newsletter-Abos entstehen, weil die Leute scharf auf Dein Freebie sind. Ohne dieses hätten sie sich – zunächst einmal – nicht eingetragen. Na und?!
Auf diese Art qualifiziert sich der Abonnent gleich für ein bestimmtes Thema!
Newsletter-Marketing richtig gemacht – auf Kurs kommen!
Wenn Du es richtig machst und ein tagbasiertes System verwendest, weißt Du genau, wer sich welches Freebie zu welchem Thema herunter geladen hat.
Wenn Du es richtig machst und GUTE Newsletter versendest, werden die Abonnenten Dir auch als Leser treu bleiben. Mehr noch: Sie werden sogar zu Kunden! Und das willst Du doch auch, oder?
Willst Du diese Chance verspielen? Oder einfach nicht nutzen, weil Du persönlich Newsletter doof findest oder welche in Deinem Postfach landen, die schlecht gemacht sind?
Newsletter sind eine Chance, Dich mit hochwertigen Inhalten als Experte und Spezialist zu positionieren.
Wenn Du das "nervige" Tracking anwendest, dann machst Du alles richtig – denn Marketing ist nicht nur bunte Werbung schalten, Marketing ist knallhartes Testen, Messen, Anpassen und wieder neu testen. Alles andere ist "Marketing by hope" – und ich garantiere Dir: Das geht schief, bringt Dich vom Kurs ab und funktioniert nicht.
Blinde Passagiere und tote Ladung im Newsletter-Marketing
Ja, es gibt die Leser, die Deine Newsletter nie öffnen. Die sich einfach nicht für das zu interessieren scheinen, was Du Woche für Woche und Monat für Monat schickst.
Na und?!
Ich versuche zunächst herauszufinden, ob es sich um blinde Passagiere oder um tote Ladung handelt.
Blinde Passagiere, das sind die, die unerkannt mitsegeln. Nämlich die, die zwar Deinen Newsletter öffnen und lesen, aber die lesen, ohne die Bilder anzuzeigen. Auch ein Tracking-Pixel ist letztlich nur ein Bild. Wird dieser nie abgerufen, so glaubt Dein System, der Newsletter sei nie geöffnet worden. Stimmt aber nicht. Jedenfalls, für blinde Passagiere hatte ich schon in jedem Seefahrer-Film ein weiches Herz – die dürfen bleiben. 😁
Was ich aber nicht mag, das ist "tote Ladung" – denn das sind die, die keine Bilder anzeigen und auch nie auf die Links klicken, die ich in meinen Newslettern immer einbaue. Die Links führen zu meinen Blogbeiträgen, zu Tools, Tipps und ja, auch zu Angeboten von mir und anderen, die ich dann und wann empfehle. Wer sich dafür nicht interessiert, der wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nie Kunde bei mir werden.
Nach ein paar Monaten schmeiße ich die dann einfach aus der Liste. Die kosten mich nur unnötig Geld. Ja, es gibt die "Abstauber", die nur Dein Freebie wollen und dann sich wieder abmelden. Ein Grund zum Jubeln! Warum, kannst Du in meinem Blogbeitrag nachlesen: Deine Newsletter-Liste braucht einen Putzplan!
Flaggen, Bänder, Wimpel, Leuchtraketen im Newsletter-Marketing
Um nun unsere Newsletter-Schiffe voller Passagiere zu bekommen, müssen wir unser Boot nicht nur chic, sondern vor allem darauf aufmerksam machen. Mit dem, was Du aus Deiner Konsumentensicht wahrscheinlich so doof findest: Pop-Ups, Ribbons und das ganze Gedöns.
Ja, die können nerven. Wenn sie schlecht und aufdringlich gemacht sind.
Aber sie funktionieren. Und Du kannst es ja besser machen!
Meine Newsletter-Marketing-Schatzkiste
10 Argumente pro Newsletter-Marketing
Es gibt so unendlich viele Argumente, die für das Newsletter-Marketing sprechen. Hier sind meine zehn Favoriten:
- Newsletter-Marketing ist kostengünstig
- Du kannst Deinen Lesern individuelle und sogar exklusive Angebote machen, die sonst niemand bekommt
- Du bist ganz dicht dran an Deinen Interessenten, fast wie in einem persönlichen Gespräch
- Du lernst Deine Leser mit der Zeit immer besser kennen – und sie Dich!
- Dein Leser ist frei, zu entscheiden. Öffnen – oder nicht. Lesen – oder nicht. Löschen – oder nicht. Abbestellen – oder nicht.
- Du kannst Deinen Lesern Fragen stellen – und sie werden anworten!
- Du brauchst nicht viel "Technik-Know-how" – der Start ist wirklich einfach.
- Du bringst Dich regelmäßig in Erinnerung, schaffst also sogenannte "Kontaktpunkte" bis der Interessent zum Kunden wird.
- Du kannst Deinen Newsletter so individuell und einzigartig gestalten, wie Du es möchtest.
- Du holst "Traffic" auf Deine Website, Deine Angebote, Deinen Blog, Deinen YouTube-Kanal oder Deinen Podcast
Der geheime Wert eines Newsletter-Abonnenten
Ich verrate Dir nun noch als Belohnung, dass Du bis zum Schluss auf meiner Newsletter-Marketing-Reise dabei geblieben bist, zwei Zahlen, die ziemliche Augenöffner sind:
- Ohne Pop Ups und Co. hätte ich gut 70 % weniger Newsletter-Abonnenten!
- Jeder Newsletter-Abonnent ist ungefähr einen Euro Umsatz mit Online-Business wert. Im Monat! Immer und immer wieder!
Fazit zum Newsletter-Marketing
So, wenn Du jetzt noch Geld auf dem Tisch liegen lassen willst, wie die Amerikaner so schön sagen, bitteschön! Niemand wird gezwungen, einen Newsletter anzubieten und zu verschicken. Das ist vielleicht (Achtung! Provokation!) gar nicht so schlecht – denn so bleiben uns als Abonnenten wahrscheinlich auch eine Menge schlechter Newsletter erspart.
Denn das ist doch das, was Du hauptsächlich bemängelst:
Schlecht gemachte Newsletter.
Plumpe Werbung.
Langweilige Texte.
Ständige Wiederholungen desselben.
Okay, wenn es das ist, da bin ich voll bei Dir! Mach's besser! Aber mach es! Du wirst sehen, die Reise macht super viel Spaß und bringt Dich zu immer neuen Ufern! Wenn Du übrigens so gar nicht weißt, wie Du anfangen sollst – in meinem Marketing-Zauber-Zirkel unterstütze ich meine Mitglieder auch zum Thema Newsletter-Marketing. Komm doch einfach dazu!
Wie schaut es denn bei Dir aus? Hast Du schon einen Newsletter? Wie sind Deine Erfahrungen mit Newsletter-Marketing? Oder hast Du (noch) keinen Newsletter? Konnte Dich meine kleine Schiffsreise rund um das Newsletter-Marketing überzeugen, doch künftig einen Newsletter anzubieten? Ich freue mich auf Deine Erfahrungen und auf Deinen Kommentar!
Hallo Birgit,
ich kann deine Ausführungen nur zu 100% bestätigen. Derzeit geht jeden Freitagabend ein Newsletter an 2300 Empfänger.
Die lesen den, die mögen den, die kommentieren wie wild, die antworten auf Fragen. 🙂
So bin ich immer nahe dran, weiß wo der Schuh drückt und kann passende Angebote erstellen.
Ich könnt' nicht mehr ohne! 🙂
der Karsten
Hallo Karsten,
vielen Dank für Deinen Kommentar und die Bestätigung meiner Ausführungen!
Zauberhafte Grüße
Birgit
Hallo Birgit,
Du schreibst, Du erreichst viel über Pop up und Co. Was ist/sind denn die Co`s?
Hallo Iris,
es gibt je nach Anbieter verschiedene Möglichkeiten von Pop Ups über Slide Ins und Ribbons bis zu kompletten Overlays. 🙂
Bei Thrivethemes kannst Du Dir von den Möglichkeiten, die ThriveLeads bietet, gut ein Bild vom aktuellen Stand der Technik machen.
Liebe Grüße
Birgit
Ist beim Newsletter Marketing nicht das schwierigste die E‑Mails zu sammeln? Haben Sie Vorschlage wie man es am besten macht? 🙂
Hallo Paulina,
ja, klar. Lies mal diesen Artikel hier.
Beste Grüße
Birgit
Danke Dir für diesen schwungvollen Anstoss.….was schreibe ich dennregelmässig im NEWS-LETTER und wie oft?
Liebe Gudrun,
schwungvolle Anstöße gebe ich gerne! 😉
Deine Frage braucht für die Beantwortung eigentlich einen eigenen Blogartikel. Auch für Deinen Newsletter solltest Du Dir zumindest einen groben Themenplan machen. Meine Empfehlung für die Häufigkeit: Mindestens 2x monatlich solltest Du Deine Abonnenten schon mit Infos versorgen. Bei weniger wissen sie nach einer Weile nicht mehr, dass sie Deinen Nachrichten abonniert haben …
Zauberhafte Grüße
Birgit
Hallo Birgit,
ich befinde mich noch am Anfang und im Community-Aufbau und habe im vergangenen Herbst zum ersten Mal die Empfäger-Liste aufgeräumt. 50 % habe ich aussortiert. War schmerzlich, aber ich möchte auch da Ordnung haben. Durch meine veränderte Kommunikation und Regelmäßigkeit haben sich dann anschließend auch noch einige abgemeldet, was sich heikel angefühlt hat, dort "sichtbarer" zu werden. Als diese Phase abgeschlossen war, habe ich immer mehr vertrauen gefasst und inzwischen liebe ich meine NL-Community. Diese Resonanz zwischen ihnen und mir macht richtig Freude. Das sind meine VIPs. Da ich nicht WordPress, sondern einen WebBauKasten und fürs E‑Mail-Marketing einen bekannten E‑Mail-Anbieter, nutze, möchte ich gerne noch wissen, ob das mit den PlugIns auch für mich wichtig ist? Oder gibt es etwas adäquat anderes dazu? Viele Grüße, Daniela
Hallo Daniela,
ja, die Bereinigung der Newsletterliste ist immer erst schmerzlich und dann sieht man, wie gut es war.
Plugins kannst Du als Nutzerin eines Baukastens nicht verwenden.
Herzliche Grüße
Birgit