Letzte Aktualisierung 26. Mai 2023
Die Technikelfe Sara Menzel-Berger hat zur Blogparade zum Thema "Du bist zu blond für Technik?" aufgerufen – und da kann ich gar nicht anders, als mitzumachen! Ihren Beitrag findest Du unter diesem Link.
In diesem Beitrag erkläre ich Dir, warum Du um "Technik" für Dein Social Media Marketing nicht herum kommst und warum das gar nicht so schlimm ist. Nebenbei erfährst Du auch noch einiges über mich – und wie ich zur "Technik" kam. Außerdem verrate ich Dir, vor welcher "Technik" ich einen Heidenrespekt habe.
Doch zunächst einmal beginnen wir mit der Antwort auf die Frage:
Inhalt
Was ist eigentlich diese "Technik"?
Als ich während meiner Vorbereitungen für Marketing-Zauber das erste Mal hörte, dass "diese ganze Technik" für viele Neulinge im Online Business eine echte Hürde darstellt, wusste ich erst gar nicht so richtig, was mit "Technik" gemeint war.
"Technik" ist für mich persönlich nämlich etwas ganz anderes:
Unter Technik verstehe ich Mechanik, Hydraulik und komplizierte Berechnungen. Zu Technik gehören für mich Maschinen, Geräte, Apparate! Eine Waschmaschine ist Technik, ein Auto auch – aber außer einem Rechner (ohne den geht es nun mal nicht) hat das Online Business und Social Media Marketing ja nicht wirklich viel mit Technik zu tun!
Aber ich verstehe natürlich, dass die Bedienung der ganzen Programme und "Tools" anfangs furchteinflößend sein kann, denn kaum eines ist wie das andere. Und in Ermangelung eines besseren Begriffs wird das dann eben unter "Technik" zusammen gefasst.
Meine "Technik-Geschichte"
Als ich Mitte der 1960er Jahre geboren wurde, gab es schon "Computer", doch bis ich aufs Gymnasium kam, waren diese nur als "Großrechner" in Firmen im Einsatz. Aber dann hörte man immer mehr davon, auf einmal sprach man von "Personal Computern". Berühmt wurde der Begriff durch einen komischen jungen Typen mit riesiger Brille, der davon sprach, dass jeder einen Computer zu Hause haben sollte.
Naja. Bis ich in die Oberstufe kam, war das – zumindest in meinem Umfeld – noch sehr illusorisch. "Utopisch" hätte man damals gesagt. Ganz weit weg (weil viel zu teuer) waren sie immer noch, als ich dann zu studieren begann.
Auf die Frage, ob ich denn auch einen Computer habe, pflegte ich noch in meinen ersten Semestern zu sagen:
"Teufelszeug, kommt mir nicht ins Haus!"
Ich war überzeugt, mit meinen kleinen Karteikästen in A6 und meiner Reiseschreibmaschine alle Anforderungen meines Studiums erfüllen zu können. Schließlich waren die gesamten Buchbestände unserer eindrucksvollen Uni-Bibliothek damit katalogisiert!
Computer waren etwas für Menschen, die Mathe konnten und Informatik studierten.
Nicht meine Welt.
Der Beginn einer großen, lebenslangen Freundschaft
Ja, und dann begann ich mein Auslandssemester an der Universität Aberdeen in Schottland. Diese Uni war viel, viel älter als meine Ruhr-Universität – aber sie war auch gleichzeitig viel moderner!
Zu meinem Entsetzen musste ich nämlich sehen, dass dort mitnichten Karteikästen bereit standen, um die Bücher in der Bibliothek zu finden, sondern … Computer!
Drei Tage bin ich mit schief gelegtem Kopf auf der Suche nach bestimmten Buchtiteln an den Regalen lang gelaufen. Dann sah ich ein, dass das nicht zum Erfolg führen würde und zu lange dauerte. Nackenschmerzen hatte ich auch davon.
Ich setzte mich also an eine dieser Teufelskisten und …
… war begeistert!
So schnell und so effizient hatte ich noch nie recherchiert. Nicht nur, dass ich sofort und endlich die Bücher fand, die ich seit drei Tagen gesucht hatte! Über Querverweise fand ich auch weitere Literatur!
Als ich wieder nach Deutschland kam, war längst klar: Ich brauche einen Computer!
Glückliche Zufälle!
Nach meiner Rückkehr ging meine Kommilitonin und Freundin Janine für ein Auslandssemester Schweden und ich übernahm ihren Hilfskraftjob am Institut für Mechanik. Die wollten nämlich unbedingt einen Anglisten haben, da die Fachsprache dort Englisch war und ich die Fachbereichsbibliothek verwalten sollte.
Was hatten die Ingenieure? Richtig! Computer! Damals lagen noch viele Systeme im Wettstreit miteinander (DOS, Amiga, Atari …) und so kaufte ich mir einen Atari 1040 ST, weil der auch dort im Einsatz war.
So kamen zwei Faktoren zusammen: Meine immerwährende Begeisterung dafür, Neues zu lernen und Menschen, die mir bei Fragen helfen konnten. Es dauerte nicht lang und ich bekam von einem wissenschaftlichem Mitarbeiter zu hören, ich sei die erste Geisteswissenschaftlerin, mit der man sich über Sektoren auf einer Festplatte unterhalten könne! (Mann, war ich stolz!).
So ging es dann nach meinem Examen auch im Berufsleben weiter: Immer hatte ich fantastische Kollegen, die mir bei Problemen weiter halfen – und ich wurde in der Bedienung von Programmen fitter und fitter.
Dazu kam noch, dass ich nun immer von anderen Kollegen gefragt wurde, wenn sie mit der Bedienung nicht weiter kamen. So konnte ich mein frisch erworbenes Wissen auch immer gleich weitergeben und vertiefen.
Birgit hat immer ein Tool!
Schon während des Studiums hatte Janine dann den Spruch drauf: "Birgit hat immer ein Tool!"
Und dabei ist es auch geblieben.
Wenn ich feststelle, dass ich eine Aufgabe habe, die ich mit meinen bestehenden Programmen und Online Tools nicht lösen kann, dann mache ich mich auf die Suche – felsenfest davon überzeugt, dass ich nicht die einzige bin, die diese Aufgabe lösen will und dass es auch schon andere gab, die eine Lösung dafür gebaut haben.
In der Regel werde ich fündig.
Da ich außerdem nach dem Grundsatz arbeite, das Bessere ist der Feind des Guten!, probiere ich auch ständig neue Tools aus. Und so fällt es mir leicht, mit der Entwicklung Schritt zu halten und mich furchtlos jedem neuen Tool zu stellen. Denn statt mit etwas herum zu hampeln, das nicht wirklich gut für den Job ist, nehme ich lieber ein Spezialwerkzeug.
Warum Du "Technik" für Dein Social Media Marketing brauchst
Wenn Du Social Media für Dein Marketing nutzen willst, kommst Du als Solopreneurin um die Benutzung von Tools (also der "Technik") nicht herum, oder Du musst sehr viel Geld in die Hand nehmen, um alles von Dritten machen zu lassen. Denen musst Du dann auch vertrauen, dass sie alles richtig und in Deinem Sinne umsetzen – kontrollieren kannst Du das meiste ohne eigene Kenntnisse nicht wirklich.
Die wenigsten Einzelunternehmer haben aber diese (finanziellen) Ressourcen – und so ist es das beste, sich mit der "Technik" anzufreunden und das Beste daraus zu machen.
Klar, wenn Du ganz bei "Null" anfängst, bisher Rechner nur dazu genutzt hast, um ein wenig im Internet zu surfen und mal eine E‑Mail zu schreiben, dann ist die Lernkurve anfangs sehr steil.
Aber je mehr Du Dich einfuchst, desto leichter fallen die nächsten Schritte.
Was Du brauchst
Vor allem ist es wichtig, dass Du Dich zunächst mit den Grundlagen vertraut machst. Und mit Grundlagen meine ich wirklich: Grundlagen!
Viel zu oft erlebe ich, dass Probleme beispielsweise bei der Bedienung von WordPress nicht daher stammen, dass WordPress so schwer zu verstehen ist, sondern dass die einfachsten Grundlagen der Bedienung des Rechners und zur Textverarbeitung fehlen!
Dazu gehören solche Dinge wie eine ordentliche Dateiablage, ein Verständnis dafür, wo welche Befehle zu finden sind, gängige Tastaturkürzel, um nicht immer mit der Maus durch die Menüs fudeln zu müssen, einfache Datenbankabfragen, grundlegende Techniken der Bildbearbeitung wie Skalieren und Beschneiden, und noch das eine oder andere mehr.
Deine Grundausstattung an Technik für Social Media Marketing
Welche Grundausstattung brauchst Du nun für Dein Social Media Marketing?
Ganz oben steht natürlich die eigene Website. Ich empfehle ein sogenannte selbstgehostetes WordPress, also eine von Dir oder einer Fachfrau installierte Version auf einem Serverplatz bei einem Provider Deiner Wahl. Vertrau mir: Die Bedienung von WordPress ist auch nicht schwerer zu erlernen als die eines beliebigen "Baukasten-Systems" wie Jimdo, Wix oder Wordpress.com – und Du hast den Vorteil, dass Du sicher sein kannst, dass die Inhalte auch wirklich Dir gehören.
Das nächste Element Deiner Grundausstattung ist ein Newsletter-Tool. Hier ist es besser, einem spezialisierten externen Anbieter zu vertrauen, als den Versand über Dein E‑Mail-Programm zu machen.
Um Deine Posts in den Social Media vorplanen zu können, machen genau darauf spezialisierte Tools Sinn. Hier habe ich eine Übersicht über neun sehr bekannte Social Media Tools erstellt.
Dann kommt der gesamte Bereich der Medien dazu. So brauchst Du ein Programm oder ein Tool zur Bildbearbeitung. Ein Layoutprogramm für die Erstellung von Flyern oder Freebies ist sinnvoll (und nein, nicht immer kann man alles mit Canva machen 😉 ).
Willst Du Videos erstellen, ist eine Aufnahme- und Schnittsoftware sinnvoll, wenn es Audioaufnahmen sein sollen (beispielsweise für einen Podcast), dann brauchst Du auch dafür eine Lösung.
Möchtest Du Webinare machen, kommt natürlich auch ein Tool speziell dafür noch dazu.
Um Deine Angebote verkaufen zu können, macht die Nutzung eines Zahlungsanbieters Sinn, auch hier kann die Konfiguration durchaus "tricky" sein. Die Tücken liegen hier aber nicht unbedingt in der "Technik" als vielmehr in den korrekten steuerlichen Einstellungen.
Dann kommen natürlich noch die ganzen Möglichkeiten dazu, die die Social Media Kanäle selbst bieten – und auch hier musst Du die Bedienung erst erlernen. Doch je mehr Kenntnisse Du bereits hast, desto "intuitiver" wird das Ganze.
Magst Du Dir helfen lassen? Dann empfehle ich Dir meinen Mastermind-Zirkel!
Warum Du nicht zu "blond für Technik" bist
Um die Furcht vor Technik zu verlieren, ist es vor allem wichtig, dass Du Deine Grundeinstellung änderst. Was Du bisher als "Technik" bezeichnet hast, ist lediglich die Bedienung von Programmen, neudeutsch Apps oder Tools. Du musst die Tools ja nicht selbst programmieren, sondern nur wissen, wie Du mit ihnen umgehst.
Das kann man lernen.
Genau so, wie Du gelernt hast, die Waschmaschine zu bedienen oder Auto zu fahren. Beides machst Du nun auch automatisch, quasi nebenbei. Genau so geht das mit den Tools für Dein Social Media Marketing.
Wenn Du in der Lage bist, einem Koch- oder Backrezept zu folgen (und Dich daran zu halten), bist Du auch in der Lage, Deine Website zu aktualisieren, einen Newsletter zu versenden oder Grafiken für Pinterest zu erstellen.
Hilfreich sind dabei vor allem:
- die Bereitschaft, anfangs Fehler zu machen und daraus zu lernen
- systematisches Vorgehen
- Lesen von Anleitungen und Dokumentationen (oder auch Anschauen von Videos)
- regelmäßige Nutzung der Tools ("use it or lose it")
- Hilfe holen, wenn nötig
Gerade der letzte Punkt ist mir sehr wichtig. Ohne die fantastische Unterstützung meiner Kollegen an der Uni und meinen verschiedenen beruflichen Stationen hätte ich mir nie das Wissen aneignen können, das es mir heute so leicht macht, neue Tools zu erlernen.
Darum biete ich im Rahmen meiner kostenlosen und kostenpflichtigen Angebote an, nicht nur Fragen zu Marketing und Strategien zu beantworten, sondern immer auch Fragen zur Bedienung der Social Media Kanäle und der Social Media Tools. Für mich bilden diese eine Einheit.
Kurz vor Schluss möchte ich Dich auch mit einem Zitat ermutigen, das mir immer sehr geholfen hat. Es stammt von Astrid Lindgren:
Ich weiß, dass ich das kann, denn ich habe es noch nie gemacht!
Pippi Langstrumpf
Damit bin ich am Ende dieses Beitrags zur Blogparade von Sara angekommen. Sieh unbedingt auch bei ihrem Artikel in den Kommentaren nach und schau, was die anderen Teilnehmer der Blogparade zum Thema geschrieben haben!
Jetzt wartest Du noch auf was, nicht? Okay. Also die Technik, bei der ich dann bereitwillig auch mal zu "blond" bin, ist eine Bohrmaschine. Löcher in Wände bohren, das ist so gar nicht mein Ding – und so ist das Beitragsbild keinesfalls zufällig gewählt! 😉 Aber: Ich habe es zumindest ausprobiert und ich "kann" es auch – aber ich mache es einfach nicht gerne.
Wenn Du einen Kommentar zum Thema hast, freue ich mich sehr darüber, wenn Du einen direkt hier schreibst. Wenn Du nur wenig Zeit hast und Dir der Artikel gefallen hat, freue ich mich über schnelle fünf Sterne direkt hier.
sehr schöner Beitrag! Die Anfänge der Computer waren bestimmt super spannend! Meinen ersten Kontakt mit einem PC hatte ich erst 1995, aber da war ich auch in der 5. Klasse 🙂
Das Thema Tools hat mich jedoch auch schnell begeistert und ich bin immer auf der Suche nach einem guten Tool. Gerade teste ich deine Empfehlung Scompler 🙂
Liebe Grüße,
Olga
Liebe Olga,
vielen Dank für Deinen Kommentar – Tools können einen schon sehr beschäftigen. Ich bin gespannt, was Du zu Scompler sagen wirst!
Beste Grüße
Birgit