Letzte Aktualisierung 13. März 2024
Sind Online-Kurse, gar das ganze Online Business am Ende?
Zum Jahresbeginn 2024 hat meine geschätzte Kollegin Marit Alke zu dieser Frage einen Podcast veröffentlicht und einen Facebook-Post erstellt. Sehr kritisch wirft sie einen Blick auf die Entwicklung der letzten Jahre. Sie analysiert, dass das Geschäftsmodell mit Online-Kursen, Gruppenprogrammen, Memberships usw. bei vielen zäh zu laufen scheint. Ihr Fazit: der Produktlebenszyklus sei nun in einer Sättigungs- oder gar Niedergangsphase angekommen. Sie sieht das Online-Kurs-Business, vielleicht sogar das Online Business als solches in der Krise.
Ihrer Meinung nach sind die Zeiten, in denen man als Solo-Selbstständige damit gutes Geld verdienen kann, 2024 vorbei … außer bei denen, die eben (so wie sie oder ich) genau diesen Selbstständigen zur Seite stehen und ihre Dienstleistungen anbieten. Oder jenen, denen es in der Vergangenheit gelungen ist, für ihre Nische eine treue Follower- und Kundschaft aufzubauen.
Inhalt
Produktlebenszyklus von Online-Kursen
Da ich diesen Beitrag schreibe, kannst Du Dir denken, dass ich das anders sehe.
Im Gegenteil, ich bin der Meinung, dass es jetzt erst so richtig los geht mit dem Online-Business-Thema und – der ZFU und dem FernUSG zum trotz – Online-Kursen.
Warum?
Weil der Produktlebenszyklus eben für "Produkte" gilt – und zwar für ganz bestimmte, einzelne Produkte. Aber er gilt nicht für Konzepte oder Medien.
Ich erkläre es mal am Beispiel Buch.
Bücher sind (wenn man die Schriftrollen mit dazu nimmt und nicht nur das "gedruckte" Buch) Jahrtausende alt. Aber dennoch werden heutzutage mehr Bücher gelesen denn je. Ist das Buch als solches schon am Ende seines Produktlebenszyklus angekommen? Ganz bestimmt nicht.
Für einzelne Titel aber wiederum gilt der Produktlebenszyklus. Wahrscheinlich niemand liest heute noch Konsalik- oder Simmel-Romane. Die hatten ihre Zeit, aber schon in den späten 1980ern waren sie am Ende ihres Lebenszyklusses angelangt.
Andere Bücher sind zeitlos. Ich denke da an Shakespeare, Goethe oder auch den Herrn der Ringe von Tolkien.
Vielleicht ist irgendwann sogar mal das gedruckte Buch am Ende. Aber als E‑Book wird es definitiv weiterleben.
Oder nimm Filme!
Gerade mal gute 100 Jahre alt als Medium. Es gab einen rasanten Aufstieg in der Popularität bis dann in den späten 1960ern und 1970ern der Kinofilm aufgrund der Verbreitung des Fernsehens einen Niedergang erlebte. Die Kinos starben, wurden in kleine "Schachtel-Kinos" aufgeteilt und fristeten ein trauriges Dasein.
Aber im Fernsehen gab es weiterhin durchaus interessante Produktionen, Serien wurden immer populärer. Dann, ab den 1990ern wurden neue Multiplex-Kinos gebaut und war das Kino wieder im Aufwind, um … mit Corona wieder in eine Krise zu geraten.
Doch das ist das Problem des Kinos als Ort des Konsums – nicht des Mediums Film als solchem.
Mit Netflix, Prime und Co. hat sich der Konsum nur wieder in den heimischen Raum zurück gezogen. Der Film ist immer noch da.
Entwicklung des Online Business
Genau so verhält es sich mit dem Online-Business. Nur heute sind die Prozesse schneller.
Vor 2020 gab es über einen Zeitraum von etwas mehr als 10 Jahren einen steten Aufstieg. Je breiter die Internet-Zugänge wurden, je mehr Streaming-Technologie erreichbar wurde, je mobiler das Internet wurde, je mehr Anbieter für die Online-Zahlungsabwicklung, je mehr Software-Anbieter Lösungen für die Erstellung von "Content" jeglicher Art auf dem Markt erschienen – desto populärer wurden Online-Angebote in Form von Kursen, Mitgliederbereichen und 1:1‑Beratungen.
Und auch kundenseitig wuchs die Akzeptanz, explodierte (fast zwangsläufig) gerade während der Lockdowns in der Corona-Pandemie.
Dazu kam, dass uns insbesondere Facebook und LinkedIn sogar kostenlos enorme Reichweiten bescherten. Das funktionierte noch zu den auch von Marit beschriebenen "Goldgräberzeiten". Von ungefähr 2014 bis 2018 war es im Online-Business leicht, Geld zu verdienen.
Phase der Marktbereinigung für Online-Angebote
Und ja, jetzt, rund 10 Jahre später, befinden wir uns gerade in einer Phase der Marktbereinigung.
Und das ist auch gut so.
Denn während des Hypes kamen auch viele schlechte Angebote auf den Markt.
Da wären einerseits die, denen Qualität egal war und die nur das schnelle Geld wollten.
Und da waren andererseits jene, die es einfach nicht besser konnten, aber aus der Not heraus einfach mal gemacht haben.
Darum schauen die Kunden heute genauer hin.
Sie kaufen nicht einfach nur, weil jemand laut "hier, hier, hier!" schreit.
Darum ist es schwieriger geworden.
Dazu kommt noch die allgemeine Verunsicherung durch die globalen Ereignisse (ich nenne hier exemplarisch nur kurz den Ukraine-Krieg, die Entwicklung der Energiekosten und die Inflation, die Ereignisse in Israel im Oktober 2023 und und und) – da sind die Kunden, insbesondere, wenn es sich um Privatkunden handelt, mit den Ausgaben nicht mehr so schnell dabei.
Dennoch.
Wir erleben keine Sättigung. Wir erleben eine Evolution!
Und die ist gut.
Schlechtes wird verschwinden
Online-Kurse von schlechter Qualität, mit einem Mangel an Sorgfalt und Didaktik schnell dahin gerotzt ("Du musst nur einen Schritt vor Deinen Kunden sein …"), die einfach nur Know how aus anderen Kursen oder Büchern wiederkäuen – deren Tage sind glücklicherweise gezählt.
Online-Beratungen, für die Mondpreise aufgerufen werden (ich rede hier von Stundensätzen von 1000 Euro oder mehr – gerade erst ist mir wieder so ein Angebot ins Postfach gesegelt): deren Tage sind hoffentlich auch bald gezählt.
Und auch Mitgliederbereiche, in denen sich die Mitglieder in erster Linie selbst coachen und wenig bis gar kein Input vom Betreiber kommt – ja, auch die sind gezählt.
Die Ursache der Misere der Online-Kurse
Man muss es leider so deutlich sagen:
In der "Goldgräber-Zeit" war auch viel Mist dabei. Da wurden in kürzester Zeit Online-Kurse zusammen gekloppt, die einfach keinen Mehrwert boten. Die didaktisch an das Schulfernsehen der Dritten Programme in den frühen 1970er Jahre erinnerten. Die mit langweiligen und unglaublich langen Videos ("dieser Kurs enthält über 200 Stunden Video-Material!"), die Käufer ermüdet und gelangweilt haben.
Auch ich erinnere mich noch an einen Pinterest-Kurs, bei dem der Kursersteller mich in einem Video genötig hatte, fünf Minuten einem langsam anwachsenden Ladebalken zuzusehen. Die Möglichkeit vorzuspulen war deaktiviert … 🙈
Dazu kommt weiterhin, dass viele Kunden, egal, ob aus dem Geschäfts- oder Privatbereich, viel mehr Kurse gekauft haben, als sie dann auch tatsächlich konsumieren konnten und letztlich absolviert haben. Es gibt nicht nur Regale ungelesener Bücher, es gibt auch Festplatten bzw. Online-Zugänge nicht absolvierter Online-Kurse.
Da überlegt man sich jeden Neukauf sehr gut.
Viele Kurse haben trotz ihrer Länge auch einfach viel zu wenig Inhalt fürs viele Geld geboten.
Denn manche Kursersteller haben den Preis eher nach ihrem Aufwand berechnet als nach dem Wert für den Kunden.
Wer lieber liest als sich durch lange Videos oder Audios zu quälen, der wird inzwischen vielleicht lieber wieder zu einem Buch greifen, das mehr Gehalt bei nur einem Zehntel oder noch weniger des aufgerufenen Preises kostet.
Ich bin zwar immer noch der Meinung, dass ein didaktisch gut aufbereiteter Kurs mit einem gesunden Medienmix und vielen konkreten Aufgaben zur Umsetzung sehr, sehr wertvoll sein kann – aber inzwischen musst Du Deine potenziellen Käufer erst mal davon überzeugen, dass Du das auch liefern kannst.
Die Ursache, warum sich viele aus dem Online Business verabschieden
Weil es bei einigen so leichtfüßig aussieht und auch immer erklärt wurde, dass man doch "mit Leichtigkeit 6‑stellig" werden könne (nicht im Jahr, im Monat! 😂), haben das viele geglaubt, die einfach (noch) nicht die richtigen Voraussetzungen und Kenntnisse fürs Online-Business mitgebracht haben und deren Geschäftsidee vielleicht auch nicht besonders originell war.
Die sich dann aufgerieben haben, in kürzester Zeit zu lernen, was eigentlich mehrere Jahre erfordert.
Als ich mich Anfang 2003 selbstständig gemacht habe, hieß es noch: Bis sich ein Geschäft zuverlässig trägt, dauert es mindestens drei Jahre – eher fünf. Warum sollte das heute und online anders sein?
Vor allem dann, wenn versucht wird, ein Online-Business fast ohne Startkapital aufzubauen – was ich bei vielen aus den Bereichen Training, Coaching und Beratung so gesehen habe.
Grundsätzlich ist es weder ein Makel noch schlimm, wenn Du nur wenig Startkapital hast und per Bootstrapping (Selbstfinanzierung) versuchst, ein erfolgreiches Online-Business aufzubauen – aber es dauert eben seine Zeit. Wenn Du nahezu ohne Startkapital beginnst, ist es vielleicht eine Option, Dein Online-Business erst als Nebeneinkommen aufzubauen.
Exkurs: Fallstudie Online-Kurs Ernährungsberatung
Nehmen wir als Beispiel einen Online-Kurs zum Thema Ernährungsberatung und Abnehmen. Ein echter Klassiker. Ebenso wie über Marketing-Berater kann man über Ernährungsberater ja sagen: Wirf einen Stein und triff einen … ! Es gibt sie wie Sand am Meer.
Jetzt hat die Kurserstellerin, nennen wir sie Andrea, jahrelange Expertise im Bereich Ernährungsberatung und Gewichtsmanagement – aber eben offline.
Andrea war für einen großen Diätprogramm-Anbieter freiberuflich tätig, hat sich weitergebildet, hat Seminare gegeben, Einzelberatungen durchgeführt und damit zwar kein Vermögen, aber ein gutes Zubrot zum Familieneinkommen verdient.
Dann kam Corona.
Knall auf Fall keine Einnahmen mehr.
Eine Lösung musste her.
Klar: Andrea ging ins Online-Business.
Was ihr fehlte, waren:
- Marketing-Kenntnisse – denn das hatte vorher ihr Diätprogramm-Anbieter übernommen. Dadurch ergaben sich unter anderem Fragen wie: Wie positioniere ich mich? Wie vermittle ich, welchen Mehrwert mein Angebot hat? Wie entwickle ich eigene Produkte? Was soll auf meine Website? Wie erstellt man eine Website überhaupt? Wie bloggt man? Wie geht E‑Mail-Marketing? Wie bekommt man Menschen in den Newsletter? Wie nimmt man einen Podcast auf? Mache ich einen YouTube-Channel? Und so weiter.
- Vertriebskenntnisse - denn für gut gefüllte Seminar-Abende sorgte der Anbieter. Verkaufsgespräche hatte sie nie führen müssen. Texte für eine Landingpage nie erstellt. Was ist überhaupt eine Landingpage?!
- Didaktische Kenntnisse – viele der Folien und Seminar-Module waren vom Anbieter vorgegeben. Wir waren zwar alle mal in der Schule, haben vielleicht auch ein Studium absolviert, aber wie man Wissen didaktisch sinnvoll, mediengerecht aufbereitet und weiter gibt … das muss man auch erst einmal lernen.
- Technische Kenntnisse: Hier geht's jetzt richtig los. Folienpräsentationen, Videos aufnehmen und schneiden, Workbooks erstellen, Kurs-Software, Newsletter-Anbieter, Zahlungsanbieter und und und.
Dazu kamen bei Andrea dann noch Mindset-Probleme:
Werbung? Bäh, bei Fernsehwerbung verlasse ich das Wohnzimmer und bei Radiowerbung drehe ich kurz auf "Aus".
Verkaufen? Bäh, das ist doch unanständig, da fühle ich mich, als ob ich mich prostituieren würde. Vermarkten muss doch auch anders gehen!
Sichtbarkeit? Anflug von Panik! Ich soll meine Adresse ins Impressum der Website stellen?! Ich muss auf Facebook mein Gesicht im Profilbild und meinen echten Namen angeben? No way!
Regelmäßiges Posten, Kommentieren und in Gruppen aktiv sein? Ich will doch meine eigentliche Arbeit machen und beraten!
Und das ganze Wissen musste sie alles unter Zeitdruck lernen. Den Mindshift um 180 Grad mal eben so hinlegen. Denn spätestens in sechs Monaten wollte sie doch wie die anderen 6‑stellig sein, wenn schon nicht im Monat, dann wenigstens im Jahr!
Klar, dass das nicht funktionieren konnte!
Und so verlassen wir nun die (fiktive aber dennoch lebensnahe) Fallstudie und Andrea und wenden uns der Frage zu:
Wie kann dann Online Business heute noch funktionieren?
Alle, die weiter im Online-Business bestehen wollen, egal ob mit 1:1- oder Gruppenberatungen, mit Online-Kursen oder mit Mitgliederbereichen, sollten sich darüber klar sein, dass es ohne ein solides Fundament an Grundkenntnissen und Fähigkeiten nicht geht.
Es geht auch nicht darum, darüber mal in einem Blogartikel oder Buch zu lesen.
Es geht darum, dieses Wissen zu inhalieren, zu üben und täglich umzusetzen.
Oder anders ausgedrückt: Lerne den ganzen Prozess, der fürs Online-Business wichtig ist – und lerne ihn zu lieben.
Denn was Du hier machst, das ist kein Sprint. Das ist Dauerlauf. Jahrein, jahraus.
Wenn Du das verstanden hast, ja, dann kannst Du durchstarten.
Brillanz in Deinem Fachbereich ist Pflicht
Damit ist nicht nur gemeint, dass Du Dich in Deinem Fachbereich wirklich sehr, sehr gut auskennen solltest (falls Du das Brillanz-Quadrat nicht kennst: Du solltest Dich im Brillanz-Quadranten mit Deinem Wissen bewegen, nicht "nur" im Exzellenz- oder gar nur im Kompetenz-Bereich.
Die Kunden erwarten Qualität – und die musst Du ihnen liefern. Und das kannst Du nicht, wenn Du nur mal vier Wochenend-Fortbildungen zu irgendeinem Thema gemacht und drei Bücher gelesen hast.
Wertvoll für die Kunden ist bei einem Online-Kurs nicht das, was sie auch in einem Buch lesen oder einem beliebigen Blogbeitrag ergoogeln können. Wertvoll sind Deine Erfahrungen und Deine Aufbereitung des Wissens, so dass es für den Kunden anwendbar wird.
Handwerkszeug beherrschen ist Pflicht
Das habe ich leider zu oft erleben müssen. Menschen, die ins Online-Business einsteigen wollten, aber nicht mal die grundlegendste Bedienung ihres Rechners, Tablets und Smartphones beherrschen. Die nicht in der Lage sind, einem Zoom-Meeting beizutreten. Die angesichts der Komplexität eines Newsletter-Tools zutiefst verunsichert und verzweifelt sind.
Das ist am Anfang auch kein Wunder.
Aber zu erwarten, das alles in wenigen Monaten oder gar nur Wochen lernen und beherrschen zu können, das ist Illusion.
Wer Dir das verspricht, der ist nicht ehrlich zu Dir.
Eine tragfähige Geschäftsidee ist Pflicht
Du kannst noch so brillant sein in dem, was Du tust: Wenn es Dir nicht gelingt, potenzielle Kunden davon zu überzeugen, dass Deine Geschäftsidee, Dein Angebot, wenn auch nicht einzigartig, so doch etwas Besonderes ist (durch Deine Persönlichkeit, Deinen Methodenmix, durch Deine spezielle Art, Inhalte zu vermitteln), und wird es Dir nicht gelingen, ein erfolgreiches Online Business aufzubauen.
Zu Deiner tragfähigen Geschäftsidee gehört auch eine Vorstellung davon, wie Du Deine Produktleiter aufbauen willst. Bist Du rein beratend tätig und verkaufst nur Online Deine Zeit, dann kannst Du Dein Online-Business nicht wirklich skalieren. Skalieren heißt in diesem Fall, dass Du auch Angebote machst, die Dir Umsatz, besser noch Gewinn verschaffen, wenn Du nicht arbeitest.
Nachts, am Wochenende, im Urlaub oder wenn Du mal krank wirst.
Dazu gehört in meinen Augen eine gesunde Mischung von 1:1‑Angeboten (weil die gerade zum Start schnell und einfach umzusetzen sind), vielleicht einem Mitgliederbereich (wenn das zu Deinem Thema passt – aber vorsichtig: Ein Membership macht mehr Arbeit, als nur ein paar Seminare zu geben und ein paar Fragen zu beantworten), Onlinekurse (wenn es sich um reine Selbstlernkurse handelt, sind die wunderbar skalierbar, bei betreuten Selbstlernkursen, die ihre Vorteile haben, natürlich nur bedingt).
Außerdem kannst Du noch an einen Online-Shop mit "Digitalen Produkten" verschiedenster Art denken oder auch an Affiliate Marketing, das Dir eine zusätzliche Einnahmequelle sein kann.
Manche sprechen auch davon, sich ein passives Einkommen aufzubauen. Passiv ist das tatsächlich nicht im mindesten – aber zeitversetzt passt schon sehr gut.
Marketing ist Pflicht
Als Anfänger im Online-Business hast Du alle Hände voll zu tun. In meinen Augen die wichtigste Aufgabe überhaupt (wie könnte es anders sein 😉). Viele Unternehmen scheitern einfach an einem schlechten Marketing, weil sie gar nicht erst verstehen, was alles zum Marketing gehört und nur an Werbung denken.
Dabei sind es gar nicht mal die kreativen Ideen, die im Jahr 2024 wichtig sind, um ein Online-Business zu starten. Sondern ein grundlegendes Verständnis, was zum Marketing gehört und an welchen Stellschrauben Du nach und nach drehen kannst und musst.
Hast Du schon mal von den 4 P im Marketing gehört? Die stehen für Product, Price, Promotion und Place. Oder auf Deutsch: Produkt, Preis, Werbung und Vertrieb.
Deine Produkte oder Dienstleistungen, also Deine Angebote müssen zu Dir, Deinen Fähigkeiten (auch technisch zur Umsetzung) und Deiner Zielgruppe passen. Gleiches gilt für die Preisgestaltung.
Klar, dass ich nicht die ganze Palette jetzt hier in einem – zugegeben schon recht langen – Blogbeitrag auch nur anreißen kann. Aber wenn Du mit einem eigenen Online-Business Dein Geld online verdienen und Kunden gewinnen willst, dann kommst Du um Marketing, sehr viel Arbeit an Deinem Marketing, und noch mehr Marketing nicht herum.
Kunden zu gewinnen ist online nicht leichter als offline.
Die Arbeit an Deinem Marketing beginnt mit Deiner Positionierung. Du musst die Produkte entwickeln und die Preise festlegen. Du musst Deine Marke aufbauen. Du musst regelmäßig für Deine Sichtbarkeit sorgen. Das kann über Social Media geschehen. Aber auch über Content Marketing. Hier kannst Du überlegen, ob es Dir eher liegt, mit einem Blog, einem YouTube-Channel oder einem Podcast zu starten.
Damit Deine Inhalte auch konsumiert werden, brauchst Du Traffic. Du musst aber Interessenten nicht nur anziehen, Du musst auch über viele Kontaktpunkte eine Beziehung zu ihnen aufbauen. Erst dann kann die sogenannte Conversion, der Kauf erfolgen.
Das alles gelingt nicht in wenigen Wochen oder zwei, drei Monaten. Wenn Du über ein komfortables Budget verfügst, kann es schneller gehen – weil Du Leistungen oder Influencer einkaufen und Anzeigen schalten kannst. Weil Du jemanden damit beauftragen kannst, Deine Beiträge zu schreiben. Ist das nicht der Fall, dauert es eben in der Regel mindestens drei Jahre, bis Du daran denken kannst, regelmäßig und zuverlässig online Geld zu verdienen und Deine Produkte zu verkaufen.
Sind also Online-Kurse, gar das ganze Online-Business am Ende?
Meiner Meinung nach – ganz im Gegenteil. Wie oben geschrieben, wir stehen am Anfang einer Evolution. Und ist das nicht toll?! Wir erleben sie hautnah mit!
Wichtig sind Qualität und bei allen Entwicklungen (insbesondere in Sachen Künstlicher Intelligenz) ganz vorn mit dabei zu bleiben.
Wichtig ist, dass Du vor der Erstellung Deiner Online-Kurse und anderen Online-Angebote Marktforschung betreibst und nur das anbietest, was auch eine Chance bei einer ausreichend großen Zielgruppe hat. Viel zu oft wurde in der Vergangenheit einfach im stillen HomeOffice vor sich hin produziert und das grandios an den Wünschen der Zielkunden vorbei.
Wichtig ist vor allem auch, dass Du eine realistische Erwartungshaltung an die möglichen Einnahmen entwickelst. Ja, einzelne Solopreneurinnen und Solopreneure ragen da heraus. Schaust Du aber genau hin, ist das oft keine Einzelleistung mehr, sondern eine Teamleistung. Als Solopreneurin ganz allein ist das – zumindest am Anfang – so nicht machbar.
Wenn Du dann noch akzeptierst, dass Du die ersten drei, manchmal vier oder fünf Jahre Lehrgeld zahlen wirst, mal bessere und mal schlechtere Erfahrungen sammelst und mal mehr und mal weniger Einnahmen erzielst, dann kannst Du es schaffen, Dich im Online-Business zu etablieren, auch wenn Du nicht aus dem Bereich Marketing im weiteren Sinne kommst.
Auf jeden Fall ist es möglich, mit einem Online-Business ein stabiles und regelmäßiges Einkommen zu erzielen, von dem Du bequem und sorgenfrei leben kannst.
Was kannst Du jetzt tun?
Eine wichtige Grundlage für das Marketing von Solo-Unternehmerinnen im Online-Business ist und bleibt das Content Marketing.
Auch das wird sich massiv in den kommenden Jahren verändern. Vielleicht dauert es noch vier oder fünf Jahre. Wahrscheinlich kommt die Veränderung aber schneller.
Denn die in der Regel mittelmäßigen Texte, die Tools wie ChatGPT, Claude, Bard oder wie sie alle heißen, erzeugen, werden immer mehr werden.
Doch nicht nur das.
Auch die Suchmaschinen werden bestimmte Suchanfragen künftig mithilfe von KI direkt beantworten. Das heißt, sie leiten die Leser gar nicht mehr bis zu Deiner Website. Das bedeutet, dass sich SEO (Suchmaschinenoptimierung), wie wir sie heute kennen wieder einmal deutlich verändern wird.
Was die KI-Tools aber nicht können und lange nicht können werde: sich in deine Wunschkunden hineinversetzen und genau die Beiträge schreiben, die zum Kauf führen.
Informationen, die die SEO-Tools liefern, so zu interpretieren, dass danach nicht stumpf irgendwelche Inhalte zum hundertsten Mal wiedergekäut werden, sondern daraus Texte erstellt werden, die die Leser anziehen wie die Motten das Licht (äh, umgekehrt!) und die mit dem Portemonnaie in der Hand bei Dir anklopfen.
Wenn Du wissen willst, wie Du mit Deinen Blogbeiträgen auch in Zukunft noch Leserinnen und Leser anziehen kannst, dann lass uns miteinander reden.
Und wenn Du Deine Meinung zu dem ganzen Thema mit mir und den anderen Leserinnen und Lesern hier auf dem Blog teilen möchtest, dann schreibe gerne einen Kommentar.
Das Online Business hat sich nur geändert und die Goldgräber Zeit für Schlangenöl Verkäufer ist vorbei.
Danke, liebe Alex, genau so ist es!
Liebe Birgit,
vielen dank für diesen Artikel. Du sprichst mir aus der Seele.
So wie du unterstütze ich Menschen im Onlinebusiness in einem speziellen Bereich, nämlich mit der Technik, damit sie sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.
In meiner Arbeit sind mir vor allem Qualität, Service und Beziehung (gute Zusammenarbeit) wichtig. Infos gebe ich – unter anderem in meinen Onlinekursen – kurz und knackig weiter. Menschen wollen keine endlosen Videos, sondern Ergebnisse und die in kurzer Zeit, denn Zeit ist unser höchstes Gut!
Genau solche Menschen wie dich, braucht die Online-Business-Welt heutzutage.❤️
Herzliche Grüße
Beatrice
Herzlichen Dank, liebe Beatrice! Wir ticken da auf derselben Welle!
✨ Zauberhafte Grüße
Birgit
Liebe Birgit,
das beruhigt mich sehr, wie du die Zukunft der Online-Kurse siehst. Und was die Bedeutung von Marketing und die erforderliche Lernkurve angeht: empfinde ich absolut genauso. Danke, für diesen tollen Beitrag .
Vielen Dank, liebe Elke. Heute morgen habe ich mich noch mit David in meiner Gruppe ausgetauscht: Solange nicht jeder in unserer Straße Online-Kurse nutzt, ist da noch lange keine Marktsättigung in Sicht.
Herzliche Grüße
Birgit
Vielen Dank, Birgit, für deine Einschätzung.
Ich fand Marits Gedanken zum Sterben der Online-Branche durchaus interessant, freue mich aber, in deinem Beitrag meine eigene Denkweise wiederzufinden.
Also, bevor ich jetzt alles Wissen, Produkte und die Erfahrungen der letzten Jahre in die Tonne kloppe, bleibe ich mir selbst treu und mache einfach mit dem weiter, dass mir immer noch Spaß macht
Viele Grüße
Anette
Lieben Dank für Deinen Kommentar, Anette! Bleib Dir treu, das ist als Selbstständige sowieso das Allerwichtigste.
✨ Zauberhafte Grüße
Birgit
Danke, Birgit!
Sehr aufschlussreich.
Vor allem hast du gut rüber gebracht, wie viele Aspekte das Online-Unternehmertum beinhaltet:
Eigene (fachliche) Expertise,
Tools & Technik mit allem Drum und Dran,
und Marketing
Eigentlich total logisch!
Braucht doch jeder klassische Unternehmer auch.
Gott sei Dank brauchen wir keine Maschinenhallen, keinen Riesen-Fuhrpark und dergleichen 😉
Liebe Elwine,
ja, das wird gerne vergessen, wenn über hohe Tool-Kosten geklagt wird. Danke, dass Du diesen Aspekt noch erwähnt hast.
Herzliche Grüße
Birgit
Liebe Birgit,
danke für deinen Beitrag. Das Online-Business ist auf dem Vormarsch und wird sich auch in diesem Jahr erweitern. Es ist richtig, dass man in Bezug auf sein Online-Business das anbieten sollte, was man auch wirklich an den Kunden verkaufen möchte. Je transparenter, desto besser!:)
Liebe Grüße
Barbara
Herzlichen Dank für Deinen Kommentar, liebe Barbara, so ist es.
✨ Zauberhafte Grüße
Birgit
Liebe Birgit,
ich sehe das ähnlich. Das Online Business an sich, mit all seinen Geschäftsmodellen, ist noch lange nicht am Ende, eher im Gegenteil. Auch ein Online Kurs Business kann heute noch sehr erfolgreich und lukrativ funktionieren. Ich sehe das selbst an einigen Kunden von mir. Dafür braucht es jedoch Qualität und natürlich auch Kenntnisse in Verkauf und Marketing. Es mag stimmen, dass es eine gewisse Sättigung am Markt gibt, aber wie überall trennt sich hier einfach nur die Spreu vom Weizen.
Liebe Grüße
Herzlichen Dank für Deine Bestätigung, Manuel!
Zauberhafte Grüße
Birgit