Letzte Aktualisierung 26. Mai 2023
Plugins sind Erweiterungen, also Zusatzprogramme, die Dein WordPress mit zusätzlichen Funktionen ausstatten. Plugins können kleine Erweiterungen oder auch mächtige Programmpakete sein.
Ein wenig musst Du Dir das so vorstellen: Wenn Du WordPress installiert hast, dann hast Du zunächst nur ein einfaches Auto, das fährt und Dich von A nach B bringt. Mit Plugins kannst Du es tiefer legen, breite Reifen mit Alufelgen und Spoiler montieren und wenn Du ganz verrückt drauf bist, auch noch einen Fuchsschwanz anbringen. Plugins können Dein Auto schneller machen – oder auch langsamer (wenn Du zu viele davon installierst).
Plugins gibt es übrigens nicht nur für WordPress. Auch für Deine Browser wie Firefox oder Chrome gibt es Plugins, ebenso für das Mailprogramm Thunderbird und sogar für Word! Manchmal heißen Plugins dann ein wenig anders (zum Beispiel Erweiterungen oder AddOn) aber das Prinzip ist immer dasselbe: Durch einen Installationsprozess wird die Funktionalität des Ursprungsprogramms erweitert (auch WordPress ist letztlich nichts anderes als ein Programm, nur, dass es nicht auf Deinem PC installiert wird, sondern auf einem Server).
Inhalt
Welche Funktionen können mit Plugins nachgerüstet werden?
Im WordPress Plugin-Verzeichnis sind derzeit 60.300 Plugins hinterlegt und erklärt (bei der letzten Aktualisierung waren es noch 48.789 …). Damit wird eines klar: Weder kann ich Dir hier alle und alle ihre Funktionen erklären – noch macht es Sinn, alle mal auszuprobieren … 😉
Wichtige Funktionen, die Du mit Plugins in WordPress installieren kannst, sind beispielsweise:
- Datensicherung
- Spamfilter einrichten
- Bildergalerien darstellen
- Kontaktformulare erstellen
- die Sicherheit von WordPress erhöhen
- Suchmaschinenoptimierung erleichtern
- eine Autorenbox hinzufügen
- ein Shopsystem einrichten
- WordPress schneller machen
- Lead-Generierung durch Pop Ups und Anbindung an Newsletter-Provider
- geschützte Mitgliederbereiche einrichten
- komplexe Gestaltungsideen mit einfachen Drag and Drop Elementen erstellen
Was solltest Du bei der Installation von Plugins beachten?
- Achte auf Aktualität und Bewertungen!
- Weniger ist mehr!
- Vermeide Plugin-Boliden (die mit zig Funktionen gleichzeitig aufwarten)!
- Vermeide Jetpack!
- Doppelt hält nicht besser!
Wenn Du als Anfänger mit WordPress das erste Mal die Fülle der verschiedenen Plugins siehst, kann es Dir schon ein wenig komisch werden! Wie sollst Du nur entscheiden, welches ein gutes und sicheres Plugin ist?
Das Plugin wurde oft heruntergeladen und installiert
"Oft" meint hier in der Regel ab einem sechsstelligen Bereich.
Das Plugin hat gute Bewertungen von möglichst vielen Menschen
Klar, ein Plugin, das "nur" 100.000+ Installationen hat, wird in der Regel nicht ganz so viele Bewertungen aufweisen können, wie eines, das millionenfach herunter geladen wurde. Du musst also weniger auf die absolute Zahl als mehr auf die Relation achten. Schau Dir einfach ein paar Plugins und ihre Bewertungen an, dann bekommst Du schnell ein Gespür dafür.
Das Plugin wurde kurzfristig aktualisiert
Alle Plugins, die zuletzt vor mehr als 6 Monaten aktualisiert wurden, sind definitiv mit Vorsicht zu genießen! Vorbildliche Aktualisierungen liegen meist nicht länger als ein, zwei Monate zurück.
Das Plugin ist kompatibel mit Deiner WordPress Version
Dein WordPress sollte immer auf dem neuesten Stand sein. Einzige Ausnahme: Nach der Veröffentlichung einer "großen" Versionsnummer wartest Du am besten so um die fünf bis sieben Tage, um abzuwarten, ob es mit der neuen Version großflächig Probleme gibt. Was immer mal passieren kann. Eine "große" Versionsnummer ist übrigens schon der Wechsel von Version X.6 auf X.7!
Achte vor der Neuinstallation also darauf, dass das Plugin, das Du installieren möchtest, als kompatibel mit Deiner installierten WordPress-Version ausgewiesen ist.
Nur dann kannst Du von einem reibungslosen Funktionieren ausgehen. Es sei denn, Du hast zwei oder mehr Plugins installiert, die sich behakeln. Darum gilt auch der folgende Grundsatz:
Weniger ist mehr!
Wie eingangs erklärt, sind Plugins kleine Zusatzprogramme, die sich in das Hauptprogramm WordPress einklinken. Jedes Programm, das Du hinzu installierst, bläht Dein WordPress (genauer: Die WordPress-Datenbank) weiter auf. Und wie jeder weiß, der ein paar Kilo zuviel mit sich herum trägt: Sehr schnell wird man dann träge und unbeweglich. Geschwindigkeit ist für Dein WordPress aber Trumpf, denn weder Google noch Deine Leser warten gern auf ihre Inhalte. Darum gilt auch der nächste Punkt:
Vermeide Plugin-Boliden!
Es gibt Plugins, die versuchen alles in einem zu liefern. Das mag zunächst eine charmante Idee zu sein: So ähnlich wie bei einem Überraschungsei bekommst Du drei (oder mehr) Dinge auf einmal: Spannung, Spiel und Schokolade – sozusagen.
Vielleicht erinnerst Du Dich noch an die Zeiten, da man Musik nicht über ein Smartphone hörte, sondern eine Stereo-Anlage im Zimmer stehen hatte. Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder, Du hast eine Kompaktanlage gekauft, in der alles, vom Schallplattenspieler über den Cassetten-Rekorder und das Radio bis zum Verstärker in einem Gehäuse vereinigt war. Oder Du hast einzelne Komponenten gekauft. Klar, die Kompaktanlage war meist etwas günstiger und platzsparender auch. Aber ging zum Beispiel der Schallplattenspieler kaputt, so musstest Du das ganze Gerät zur Reparatur geben oder eben ein neues kaufen. Bei Einzelgeräten hast Du nur repariert oder getauscht, was kaputt war.
Ganz ähnlich ist es auch mit den Plugins, die Dir alles in einem liefern wollen. Funktioniert etwas nicht, wird die Fehlersuche sehr schwierig. Oft willst Du auch gar nicht alle Funktionen aus dem "großen" Plugin nutzen, sondern nur eine oder zwei. Da ist es besser, Du suchst Dir eben Spezialplugins, die nur diese eine Aufgabe erfüllen.
Deshalb raten wir Dir:
Lass die Finger vom Jetpack-Plugin!
Auch, wenn es auf der WordPress Seite so prominent beworben wird und viele es einsetzen, dieses Plugin richtet oft mehr Schaden an, als dass es nützt.
Statistiken bekommst Du zum Beispiel über Google Analytics. Dafür brauchst Du kein Plugin. Die Teilen-Funktion in die sozialen Netzwerke kannst Du bei Bedarf auch mit einem kleinen separaten Plugin nachrüsten – und oft bietet auch Dein Template schon diese Möglichkeit. Um Deinen Lesern verwandte Posts anzuzeigen (wenn Du das möchtest), gibt es schlanke kleine Plugins. Gleiches gilt für die Sicherheitsfunktionen, die gerade Anfänger oft mehr verwirren, als dass die Informationen ihnen nützen. Wenn Du eine Slideshow oder eine Galerie brauchst, dann installiere Dir eine, die auch wirklich die Darstellung ermöglicht, die Du Dir wünschst und das Einbetten von Inhalten ist in der Regel so einfach, dass Du dafür kein Mega-Plugin brauchst.
Warum hält doppelt nicht besser?
Jedes Programm besteht aus vielen kleinen Befehlen, die dann für die Funktionalität des Programms sorgen. Um zu funktionieren, müssen diese Programme manchmal eigene Elemente Deinem WordPress hinzufügen, die spezielle Namen erhalten (Variablen beispielsweise). Wenn Du zwei Plugins mit ähnlicher Funktion installierst, kann es sein, dass beide zufällig identische Benennungen dieser Elemente verwenden – und dann kommt es zu Fehlfunktionen, weil das Element zwar richtig heißt, aber nicht so funktioniert, wie das Plugin es erwartet – einfach, weil es zu dem anderen Plugin gehört.
Obwohl viele Plugins kostenlos installiert werden können, gibt es auch kostenpflichtige Plugins. Die Kosten können einmalig oder auch auf monatlicher oder jährlicher Basis entstehen.
Bist Du unsicher, ob Du zu viele oder die falschen Plugins installiert hast? Auch zum Thema WordPress unterstütze ich meine Mitglieder im Marketing-Zauber-Zirkel. Hier gebe ich an sieben Tagen die Woche Antworten auf die Fragen der Mitglieder. Wäre das auch was für Dich? Dann lass uns miteinander reden und wir schauen gemeinsam, ob mein Mitgliederbereich für Dich das Richtige ist.
Wenn Dir dieser Beitrag hilfreich war oder Du etwas zum Thema Plugins sagen möchtest, freue ich mich über Deinen Kommentar!
Hallo Frau Schulz, sehr guter Artikel! Weil ich finde, dass Sie wirklich alle die Bereiche aufgelistet haben, mit denen man automatisch konfrontiert ist, wenn man anfängt, mit Wordpress zu bloggen. Eine aus meiner Sicht sehr wichtige Funktion, die man auf Wordpress per Plugin ergänzen sollte, ist der Bereich Vermarktung des eigenen Blogs. Hierzu würde für mich zählen: die sogenannten "Teilen-Button", um Leser zu animieren, den Artikel weiterzuteilen. Das würde mir auch hier bei Ihrem Artikel fehlen 😉 und man kann natürlich mit einem geeigneten Plugin wie blog2social auch direkt seine Beiträge an die eigenen Socialmedia Kanäle senden, um Reichweite und Vermarktung der Blogartikel sicherzustellen und zu erzielen.
VG Andreas
Hallo Andreas,
vielen Dank für Ihr positives Feedback. Die Liste der möglichen Funktionen für Plugins ist ja mit "beispielsweise" überschrieben und hat keinesfalls den Anspruch auf Vollständigkeit. Ihre Ergänzung ist aber eine sehr bedeutsame – wobei man gerade mit den sogeannten "Social Plugins" wegen der in Deutschland nicht unerheblichen Abmahngefahr aufgrund von Datenschutzbedenken immer vorsichtig sein sollte.
Zauberhafte Grüße
Birgit
Sehr gut recherchiert. Dein Blog ist wirklich zu empfehlen
Vielen Dank, Eugen! 🙂