Social Media Strategie für kleine Unternehmen – ein Fallbeispiel

Von Birgit Schultz


Letzte Aktua­li­sie­rung 12. März 2024 

Mar­ke­ting und Social Media kön­nen wahre Zeit­fres­ser sein. Ins­be­son­dere dann, wenn Du als Solo­pre­neu­rin oder Ein­zel­kämp­fer alles selbst machst.

In mei­nem Mar­ke­ting-Zau­ber-Zir­kel stellte mir Roland, ein Foto­graf aus Dort­mund, fol­gende Frage:

Im Moment bin ich hin- und her­ge­ris­sen zwi­schen den ver­schie­de­nen Mar­ke­ting-Maß­nah­men, ob nun Gue­rilla oder Pay sei mal dahin gestellt. Ich bemühe mich um Con­tent, und das im Blog (der sehr unter wenig Zeit lei­det), auf face­book, Twit­ter (wird gerade so aktiv) und Insta­gram. Tumblr kommt auch noch, aber mit einem Spe­zi­al­thema das woan­ders nicht geht.
Natür­lich möchte ich auch einen guten und redak­tio­nell geplan­ten News­let­ter brin­gen, ich liebe es Kar­ten zu ver­schi­cken und/​oder Briefe, die auch wirk­lich auf­ge­macht wer­den. Dane­ben pro­du­zie­ren wir noch Gast­bei­träge für andere Platt­for­men, las­sen über uns in Print und online berich­ten, es gibt Zei­tungs­wer­bung und Flyer/​Visitenkarten sind an den übli­chen Net­wor­king-Loca­ti­ons und ‑ver­an­stal­tun­gen ja auch ein pro­ba­tes Mit­tel. Jetzt plane ich noch, unsere Foto­schule durch Web­i­nare zu erwei­tern, sei es live oder automatisiert.

Das Pro­blem: Ich habe keine Zeit mehr für den Kun­den, wenn ich das alles mache.

Gibt es von Dir/​Hast Du schon so was wie eine Art Prio­ri­tä­ten­liste des Mar­ke­tings oder eine Check­liste oder Fra­ge­bo­gen, anhand des­sen man sich selbst Prio­ri­tä­ten set­zen kann? Was ist das Sinn­vollste? Was muss als ers­tes lau­fen, womit erziele ich die größ­ten sofort mess­ba­ren Erfolge, womit erziele ich eher lang­fris­tig Erfolge und was kann oder muss dann halt ganz ver­nach­läs­sigt werden?

Ich zeige Dir hier im Blog­bei­trag Werk­zeuge und Social Media Stra­te­gien, die Dir hel­fen, Dein eige­nes Mar­ke­ting und Deine eige­nen Social Media Akti­vi­tä­ten effi­zi­en­ter und trotz­dem ziel­füh­rend durch­zu­füh­ren. Sei gewarnt, die­ser Bei­trag ist sehr lang gewor­den. Ich hoffe, Du hast trotz­dem Spaß beim Lesen und bekommst wert­volle Hil­fe­stel­lung für Dein eige­nes Marketing.

Du brauchst eine Social Media Strategie für kleine Unternehmen!

Roland ver­sucht der­zeit also, mög­lichst über­all gleich­zei­tig prä­sent zu sein. Das funk­tio­niert nur bedingt und er merkt selbst, dass auf diese Weise ein­fach viel Zeit ver­streicht, ohne, dass er sicher sagen könnte, wie erfolg­reich die ein­zel­nen Maß­nah­men für ihn sind.

Um Deine Mar­ke­ting- und Social Media Akti­vi­tä­ten stra­te­gisch zu pla­nen, musst Du Dir etwas Zeit neh­men. Ja, ich weiß, …, aber das zahlt sich hin­ter­her aus!

Schriftliche Bestandsaufnahme der bisherigen Aktivitäten

Nimm Dir also mal einen Zeit­raum von rund zwei bis drei Stun­den vor und notiere Dir, wel­che Akti­vi­tä­ten Du bis­her unter­nom­men hast. Das ist dann Deine Bestands­auf­nahme. Ob Du die in einem Notiz­buch oder zum Bei­spiel in Excel oder OneN­ote vor­nimmst ist nicht wich­tig – aber schreibe alles auf.

Dann geht es in die Ana­lyse: Was hat es jeweils gekos­tet (auch an Zeit – Du weißt Dei­nen eige­nen Stun­den­satz, also kannst Du auch dann Kos­ten ein­set­zen, wenn Du alles selbst gemacht hast und keine Aus­ga­ben im eigent­li­chen Sinne hat­test)? Nächs­ter Schritt: Was hat es gebracht? Wenn Du an die­ser Stelle mit dem Kopf schüt­teln musst und nicht weißt, was Dir die Akti­vi­tä­ten gebracht haben, soll­test Du in Dir eine schrille Stimme hören, die Laut immer wie­der “Alarm! Alarm!” schreit.

Jetzt geht es in die Neu­pla­nung. Frü­her hat man lang­fris­tig geplant, meist im Okto­ber den Mar­ke­ting-Plan für das gesamte nächste Jahr erstellt. Heute und vor allem auch für Dich als Solo­pre­neur, der alles alleine macht, ist das nicht mehr zeit­ge­mäß. Plane quar­tals­weise, allen­falls für sechs Monate, das ist prima über­schau­bar und auf diese Weise kannst Du bes­ser gegen­steu­ern, wenn etwas nicht gelingt.

Bitte plane Deine Social Media Strategie S.M.A.R.T.

Der ent­schei­dende Punkt für Deine Pla­nung ist, dass Du künf­tig s.m.a.r.t. planst. Was bedeu­tet das im Detail?

S – steht für spe­zi­fisch. Das bedeu­tet, dass Du für jede Dei­ner Maß­nah­men ein kon­kre­tes Ziel fest­le­gen musst.

M – steht für mess­bar. Die­ses Ziele (oder auch die Ziele) müs­sen mess­bar for­mu­liert sein. Es genügt also nicht zu sagen, ich möchte auf mei­nem Blog viele Leser haben. Bes­ser ist eine For­mu­lie­rung wie “im nächs­ten Quar­tal möchte ich auf mei­nem Blog 1000 Besu­cher haben. Davon sol­len min­des­tens 40 Pro­zent wie­der­keh­rende Besu­cher sein.

A – steht für anspruchs­voll. Deine Ziele müs­sen erreich­bar sein, aber Du soll­test Dich schon etwas stre­cken müs­sen, um zu Dei­nem Ziel zu gelangen.

R – steht für rea­lis­tisch und hängt eng mit dem A zusam­men: Wenn Du bis­her auf Dei­nem Blog nur zehn Besu­cher hat­test, sind 1000 pro Monat viel­leicht etwas hoch gegrif­fen. In die­sem Fall kannst Du ja auch nach Mona­ten pla­nen und für den ers­ten Monat 200, für den zwei­ten Monat 450 und für den drit­ten Monat 1000 Besu­cher anstreben.

T – steht für ter­mi­niert – etwas, das wir durch die Quar­tals­pla­nung ja bereits auto­ma­tisch machen.

Wich­tig ist, dass Du Dir natür­lich auch über­legst, wie Du Deine Ziele errei­chen willst. Alles andere bleibt sonst ein Blick in die Kristallkugel.

Bündele Deine Aktivitäten

Akti­vi­tä­ten zu bün­deln spart oft sehr viel Zeit. Wenn Du Dir feste Zei­ten ein­planst (es kann auch täg­lich eine Stunde sein, mir kommt der feste Tag jedoch mehr ent­ge­gen), wirst Du mit der Zeit fest­stel­len, dass Du nun auch die Zeit fin­dest “auf Vor­rat” arbei­ten zu kön­nen. Es ist ein super Gefühl zu wis­sen, dass die nächs­ten drei Blog­bei­träge bereits fer­tig geschrie­ben dar­auf war­ten, zum geplan­ten Zeit­punkt ver­öf­fent­licht zu wer­den. Es ent­las­tet Dich unge­mein, wenn Du weißt, dass Du Deine Tweets auto­ma­ti­siert hast.

Du brauchst Listen

Damit Du Deine fes­ten Zei­ten auch effi­zi­ent nutzt und nicht auf Face­book ver­dad­delst, brauchst Du Lis­ten. Gute Pla­ner sind immer auch gute Lis­ten­ma­cher. Lis­ten ent­las­ten Dich und hel­fen Dir dabei, den Kopf für Krea­ti­ves und natür­lich auch für Deine Kun­den­pro­jekte frei zu hal­ten. Ich habe mir viele Lis­ten erstellt, die oft ziem­lich sim­pel sind, aber trotz­dem sehr hilf­reich. Lis­ten führe ich am liebs­ten digi­tal. So kann ich sie nach dem Abar­bei­ten wie­der auf Null zurück set­zen und neu ver­wen­den. Bei­spiels­weise führte ich Lis­ten mit den Face­book-Grup­pen, in die ich mei­nen aktu­el­len Blog­bei­trag pos­ten will, frü­her in Trello (jetzt in ClickUp*)

Du brauchst Werkzeuge

Ich bin immer wie­der begeis­tert von der Fülle an Tools, die mir die Arbeit für mein Mar­ke­ting und Social Media erleich­tern. Neue Tools auf­zu­spü­ren und zu tes­ten ist eine bekannte Lei­den­schaft von mir, die mich schon seit mei­nem Stu­dium verfolgt.

Einige mei­ner Lieb­lings­tools fin­dest Du in die­sem Blog­ar­ti­kel: Tools und Res­sour­cen – meine Zau­ber-Uten­si­lien.

Marketing und Social Media Strategie – 6 konkrete Ratschläge

Zunächst ein­mal im Über­blick, was Roland alles benannt hat, was er bereits macht oder plant:

  • Blog
  • Face­book
  • Twit­ter
  • Insta­gram
  • Tumblr
  • News­let­ter
  • Briefe
  • Gast­bei­träge
  • Zei­tungs­wer­bung
  • Flyer/​Visitenkarten
  • Net­wor­king-Ver­an­stal­tun­gen
  • Web­i­nare

Wow! Das ist wirk­lich das volle Pro­gramm. Nur mit viel guter Pla­nung, Rou­tine und Vor­lauf lässt sich das alles umset­zen, ohne dabei das eigent­li­che Geschäft zu ver­nach­läs­si­gen. Das ist schon sehr richtig.

Social Media Strategie Ratschlag Nr. 1 – Priorisiere Deinen Blog!

Ins Zen­trum aller Mar­ke­ting-Akti­vi­tä­ten stellst Du Dei­nen Blog. Warum? Weil Du nur hier die Hoheit über Deine Inhalte hast. Was Du hier ver­öf­fent­lichst, gehört Dir und wird immer Dir und Dei­nem Unter­neh­men zuge­ord­net. Ver­öf­fent­lichst Du dafür Deine Inhalte bei­spiels­weise auf Face­book oder Tumblr, so kön­nen diese aus den unter­schied­lichs­ten Grün­den plötz­lich nicht mehr ver­füg­bar sein. 

Andere Unter­neh­men hat­ten vor eini­gen Jah­ren mit hohem Auf­wand und Inves­ti­tio­nen ihren Auf­tritt in den VZ-Netz­wer­ken gepflegt. Diese sind zwar noch exis­tent – aber die Nut­zer sind wei­ter gezo­gen und hal­ten sich inzwi­schen in ande­ren Netz­wer­ken auf.

Auf Dei­nem Blog kannst Du Deine Leser von Dei­ner Kom­pe­tenz über­zeu­gen. Gut recher­chierte, tief­ge­hende Bei­träge mag auch Google sehr. Wich­ti­ger als alle Such­ma­schi­nen­op­ti­mie­rungs­tricks sind gut geschrie­bene Inhalte, die nütz­lich und rele­vant für Deine Ziel­gruppe sind. Die schaf­fen es dann auch, ver­linkt und geteilt zu wer­den und bei Google auf den vor­de­ren Plät­zen zu erscheinen.

Dar­aus ziehe ich meine strikte Emp­feh­lung, Dei­nen Blog ins Zen­trum Dei­ner Akti­vi­tä­ten zu stel­len. Hege und pflege ihn und prio­ri­siere die Arbeit daran!

Denn ist Dein Blog nicht gut gepflegt, grei­fen auch viele der ande­ren Maß­nah­men nicht. Ich kann das aus eige­ner Erfah­rung sagen. Der Blog von Rat & Tat Mar­ke­ting, das Mar­ke­ting-Log­buch, war so ein unge­pfleg­ter Gar­ten. Als ich 2012 damit begann, war ich regel­mä­ßig dabei und hatte mir zwei Bei­träge pro Monat zum Ziel gesetzt, was ich zunächst auch ein­ge­hal­ten habe. Einige grö­ßere Kun­den­auf­träge in den letz­ten Jah­ren und meine Ein­stel­lung “der Kunde geht immer vor” lie­ßen den Blog ver­wil­dern wie ein zunächst hübsch ange­leg­ter Klein­gar­ten des­sen Besit­zer eine mehr­jäh­rige Welt­reise gewon­nen hat. 

Die Folge die­ses Vor­ge­hens? Leser blie­ben aus, Neu­kun­den kamen nicht über den Blog und ich weiß sogar, dass ich den einen oder ande­ren Inter­es­sen­ten wohl auf­grund des nicht gepfleg­ten Blogs nicht für meine Leis­tung über­zeu­gen konnte. Nicht gut.

Inzwi­schen habe ich die­sen Blog gelöscht, der Schwer­punkt mei­nes Unter­neh­mens hat sich ein­fach zum rei­nen Online-Busi­ness ver­scho­ben, die Inhalte waren über­holt und nicht mehr relevant.

Gast­bei­träge sind eine tolle Mög­lich­keit, Dei­nen Blog und Dein Ange­bot bekann­ter zu machen. Aber Gast­bei­träge zu publi­zie­ren, ist gar nicht so ein­fach. Auch hier muss man stra­te­gisch an das Thema her­an­ge­hen und sollte den Zeit­auf­wand nicht unter­schät­zen. Wal­ter Epp ist Gast­bei­trags-Spe­zia­list. Mehr erfährst Du dazu auf Chim­pify.

Aus Zeit­grün­den rate ich Roland davon ab, aktu­ell eine Gast­bei­trags­stra­te­gie zu fahren.

Social Media Strategie Ratschlag Nr. 2 – Arbeite mit einem Redaktionsplan und Planungstools

Als Social Media Platt­for­men nennt Roland nun Face­book, Twit­ter, Insta­gram und Tumblr. Hier würde ich ins­be­son­dere vor dem Hin­ter­grund der Ziele und Ziel­grup­pen unter­su­chen, ob das die rich­ti­gen Platt­for­men für ihn sind und wel­che statt­des­sen oder viel­leicht zusätz­lich bedient wer­den sollten.

Face­book hat natür­lich den Vor­teil, dass dort quasi jeder erreich­bar ist. Doch lohnt sich für Roland hier eine Face­book-Seite und der Auf­bau von Fol­lo­wern? Ein­fa­che Mathe­ma­tik zeigt, dass es sich wahr­schein­lich nicht mehr lohnt. Face­book-Fol­lower sind noch schwe­rer zu gewin­nen als es das bei der ers­ten Fas­sung die­ses Bei­trags in 2016 der Fall war. Die orga­ni­sche Sicht­bar­keit von Bei­trä­gen bei den Fans liegt aktu­ell bei unter 5 Pro­zent. Die Stärke von Face­book liegt in der ziel­ge­nauen Adres­sie­rung der Nut­zer beim Schal­ten von Ads. Damals habe ich Roland emp­foh­len bestimmte Blog­bei­träge zu bewer­ben und so den Auf­bau sei­ner Mai­ling­liste zu steu­ern. Auch die­ses Vor­ge­hen ist jetzt, in 2024 nicht mehr so ange­sagt. Roland könnte jedoch Lead-Ads schal­ten oder aber einen Fun­nel ent­wi­ckeln, mit dem seine Ange­bote ver­mark­tet. Die Face­book-Seite brauchte und bräuchte er also nur, um Anzei­gen schal­ten zu können.

Das Thema "Twit­ter" (jetzt X) hat sich erle­digt. Roland könnte über die Nut­zung von Threads nach­den­ken, wenn er die ent­spre­chen­den Res­sour­cen (per­so­nell, zeit­lich) hat. 

Dage­gen ist Insta­gram für einen Foto­gra­fen natür­lich ein Muss. Hier tum­melt sich seine Ziel­gruppe und hier kann er sehr gut eigene Arbei­ten ver­öf­fent­li­chen. Doch auch hier war frü­her weni­ger Auf­wand nötig, um erfolg­reich zu sein. Da sorg­ten ein paar wenige gute Posts mit cle­ver ver­ge­be­nen Hash­tags für hohe Auf­merk­sam­keit. Die Zei­ten sind vor­bei. Heute kommt es einer­seits auf die Kom­mu­ni­ka­tion auf ande­ren Pro­fi­len und auf den Reich­wei­ten-Auf­bau mit­hilfe von Sto­ries und Reels an. 

Tumblr hat sich kom­plett erle­digt. Auch 2016 war es nur ein klei­ner Nischen­ka­nal, heute, in 2024 redet eigent­lich kei­ner mehr von Tumblr. War da mal was?

Um Zeit zu spa­ren, sind Tools unver­zicht­bar, die beim Auto­ma­ti­sie­ren, Pla­nen und Umset­zen der Social Media Stra­te­gie hel­fen. Das bedeu­tet natür­lich nicht, dass Roland nur die Tools arbei­ten las­sen soll. Social Media lebt von Inter­ak­tion. Das "social" hat durch­aus seine Bedeu­tung – vor allem mit Blick auf das Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ver­hal­ten. Wer rei­nes Push-Mar­ke­ting will, sollte sich aus­schließ­lich auf die Bezahl­ver­sion in Form von Ads ver­las­sen – orga­ni­sches Social Media Mar­ke­ting funk­tio­niert heute mehr denn je nur dann, wenn die Lust am Aus­tausch, am Dis­kurs, an Dis­kus­sio­nen da ist und täg­lich gelebt wird. Erhal­ten die Posts Reak­tio­nen, muss Roland ebe auch ant­wor­ten – und zwar mög­lichst kurz­fris­tig. Am bes­ten geht dies per Smart­phone oder Tablet und den ent­spre­chen­den Apps mit Benachrichtigungen.

Social Media Strategie Ratschlag Nr. 3 – Webinare nur für ein konkretes Angebot

Es macht kei­nen Sinn, kos­ten­freie Web­i­nare zu ver­an­stal­ten, wenn Du kein kon­kre­tes Ange­bot hast, das Du zeit­nah mit den Web­i­na­ren bewer­ben willst. Das ist Grund­vor­aus­set­zung für ihren Erfolg. Außer­dem erfor­dert die Teil­neh­mer­ge­ne­rie­rung einen deut­li­chen finan­zi­el­len und zeit­li­chen Auf­wand. Zudem wird gerne ver­ges­sen, dass die Web­i­nare selbst ja auch vor­be­rei­tet sein wol­len und ihre Durch­füh­rung dann auch wie­der einen Zeit­slot in der Woche bele­gen. Falls Du auf der Suche nach einer geeig­ne­ten Web­i­nar-Soft­ware bist – auch dar­über habe ich einen Bei­trag verfasst. 

Social Media Strategie-Ratschlag Nr. 4 – Offline-Maßnahmen

Dazu rechne ich jetzt die von Roland genann­ten Netz­werk-Ver­an­stal­tun­gen ebenso wie die Zei­tungs­wer­bung und Flyer /​ Visi­ten­kar­ten.

Zei­tungs­wer­bung ist vor allem eines: teuer. Wer nicht die finan­zi­el­len Resour­cen hat, Woche für Woche oder sogar Tag für Tag an immer der­sel­ben Stelle zu inse­rie­ren, fährt von dem Geld für die Anzeige bes­ser in den Urlaub, da ist schon über's Jahr gese­hen eine nette Welt­reise drin. Inso­fern in mei­nen Augen kein Mar­ke­ting-Instru­ment für einen Solopreneur.

Flyer machen dann Sinn, wenn sie ein kon­kre­tes Ange­bot ent­hal­ten. Trotz­dem sollte man bei Fly­ern immer im Auge behal­ten, dass sie auch ver­teilt sein wol­len. Die Rück­lauf­quo­ten auf Ange­bote in Fly­ern sind in Ord­nung, wenn man die Auf­lage nicht zu gering wählt und bei der Gestal­tung und Ver­tei­lung alles rich­tig macht. Gerade bei nicht Inter­net-affi­nen Ziel­grup­pen sind Flyer immer noch ein pro­ba­tes Wer­be­mit­tel und als Wer­ben­der kann man damit rech­nen, dass noch Jahre spä­ter Inter­es­sen­ten mit dem Flyer, der bis dahin in einer Mappe oder an eine Pinn­wand gehef­tet über­lebt hat, in der Hand vor einem ste­hen und auf einem Ange­bot bestehen, das viel­leicht so schon gar nicht mehr exis­tiert. Wenn Du Dei­nen Flyer selbst machen willst und nach geeig­ne­ten Pro­gram­men dafür suchst, gibt es reich­lich davon in allen Preisklassen.

Visi­ten­kar­ten sind in mei­nen Augen eben­falls immer noch ein Muss. Sie sind schnell gemacht, preis­wert, man kann sie immer dabei haben und man kann auch meh­rere Ver­sio­nen ent­wi­ckeln. Auch als “Mini-Flyer” kön­nen sie zum Ein­satz kom­men. Ein gutes Off­line-Wer­be­mit­tel, das natür­lich nur Sinn macht, wenn man seine Kun­den auch außer­halb des Inter­nets sucht.

Social Media Strategie-Ratschlag Nr. 5 – Weniger ist mehr

Erin­nerst Du Dich an die Ver­fil­mung vom Herrn der Ringe und die Szene, in der Bilbo klagt, er fühle sich, wie zu wenig But­ter auf zu viel Brot ver­stri­chen? Daran denke ich immer, wenn ich mir mal wie­der zu viel vornehme.

Natür­lich ist es wün­schens­wert, alle Maß­nah­men umzu­set­zen – aber nie­mand ver­langt von Dir, dass Du alles auf ein­mal und zur glei­chen Zeit machst.

Meine Social Media Strategie in Kurzform

Meine eigene Social Media Stra­te­gie sah 2016 so aus, dass ich das Blog­gen prio­ri­sierte, aber nicht mehr als einen Bei­trag wöchent­lich ver­öf­fent­lich habe. Die Bei­träge teilte ich nach Face­book und Twit­ter, Google+, XING und Lin­ke­dIn. Tja, davon ist jetzt acht Jahre spä­ter eini­ges Geschichte. Face­book-Link-Posts haben unter­ir­di­sche Reich­wei­ten, Twit­ter ist jetzt X und nicht mehr sinn­voll nutz­bar, Google+ hat schon lange das Zeit­li­che geseg­net, mei­nen XING-Account habe ich gelöscht und Lin­ke­dIn ist offen­bar der lachende Dritte … auch wenn das mathe­ma­tisch jetzt nicht passt. 

Damals schon wollte ich gerne auch einen Pod­cast star­ten, hatte das auf 2019 ver­tagt und dann auch umge­setzt. Tat­sa­che ist aber, dass ich es nicht schaffe, regel­mä­ßig zu pod­cas­ten und so immer pha­sen­weise "Staf­feln" ver­öf­fent­li­che. Damit komme ich gut klar.

Wei­ter­hin ver­sende ich ein- bis zwei­wö­chent­lich mei­nen News­let­ter, die Zau­ber­sprü­che, an meine Abon­nen­ten und sehr, sehr sel­ten Post­kar­ten an meine Bestandskunden.

Ich besu­che Net­wor­king-Ver­an­stal­tun­gen in mei­ner Region. Da ist alles dabei, vom Unter­neh­me­rin­nen­stamm­tisch über die Barses­sion in Dort­mund bis zu ver­schie­de­nen Bar­camps und ande­ren Kon­fe­ren­zen. Gern bin ich beim Inspi­camp zu Gast.

Alle diese Maß­nah­men sind in mei­nen Quar­tals­pla­nun­gen (ich mache immer zwei, eine detail­lierte für das direkt kom­mende und eine grobe für das über­nächste Quar­tal) bereits ein­ge­pflegt und das war es dann auch. Kon­ti­nui­tät und die ziel­ge­rich­tete Aus­wahl der Platt­for­men und Maß­nah­men brin­gen hier den Erfolg.

Social Media Strategie-Ratschlag Nr. 6 – Timing

Da Roland ganz kon­kret danach gefragt hatte, was als ers­tes lau­fen muss, damit sich schnell grö­ßere Erfolge ein­stel­len, habe ich damals so priorisiert:

  1. Visi­ten­kar­ten und Spe­zi­al­ver­sio­nen erstel­len. Sind sie ein­mal fer­tig, kön­nen sie über einen lan­gen Zeit­raum zu allen mög­li­chen Zwe­cken und Ver­an­stal­tun­gen ein­ge­setzt werden.
  2. Regel­mä­ßig blog­gen und die Bei­träge auto­ma­ti­siert nach Social Media teilen.
  3. Bei Gele­gen­heit Ver­an­stal­tun­gen besu­chen und netzwerken.
  4. Auf­bau der Mai­ling-Liste über Face­book- und Instagram-Ads
  5. Schnell auf Reak­tio­nen in den Social Media antworten.

Fazit

Das alles, streng durch­ge­tak­tet, geplant und mit Hilfe von Lis­ten, sollte mit etwa einem Arbeits­tag in der Woche zu schaf­fen sein. Ich würde lügen, wenn ich behaup­ten würde, dass das auch mit weni­ger Zeit mach­bar ist. Die acht bis zehn Stun­den müs­sen nicht am Stück zur Ver­fü­gung stehen. 

Und jetzt im Rück­blick, hat die Prio­ri­sie­rung und die Stra­te­gie für Roland funk­tio­niert? Hier ist, was er selbst dazu geschrie­ben hat:

testimonial roland klecker

Wie gehst Du bei Dei­ner Mar­ke­ting-Pla­nung vor? Wie sieht Deine Social Media Stra­te­gie für Dein klei­nes Unter­neh­men aus? Hät­test Du Roland zu ande­ren Maß­nah­men und Prio­ri­sie­run­gen gera­ten? Dann schreibe Deine Vor­schläge doch in die Kommentare!

Wer schreibt hier?

Birgit Schultz

Ich bin Birgit Schultz von Marketing-Zauber und ich unterstütze Solopreneurinnen (Einzelunternehmer) bei ihrem Online- und Social Media Marketing.

Dafür setze ich mein praktisches Know how aus 30 Jahren Marketing-Erfahrung, 20 Jahren Selbstständigkeit und sieben Jahren Online-Business ein. Seit 1996 nutze ich das Internet zu Marketing-Zwecken.

Ich habe unendlich viel Geduld und die Gabe, auch komplizierte Sachverhalte und Abläufe einfach erklären zu können. Lass uns gerne mal miteinander sprechen. Den Link findest Du im Menü unter "Für Dich".

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  1. Liebe Bir­git, neben den Inhal­ten finde ich ein­fach auch den neuen Blog-Namen #mar­ke­ting-zau­ber toll. 🙂

    1. Hallo Rita,

      ja, ein Plan macht zunächst Arbeit, aber wenn man einen hat, geht alles ziel­ge­rich­te­ter, sys­te­ma­ti­scher, zeit­spa­ren­der. Mit dem Plan allein ist es lei­der auch nicht getan, die Erfolgs­kon­trolle sollte man auch nicht ver­ges­sen. Oh weh! Noch ne Baustelle!

      Liebe Grüße
      Birgit

  2. Hallo Bir­git

    ich finde es eine sehr gute Idee das Thema anhand eines Bei­spiels zu beschrei­ben. Viel­leicht hast Du ja Lust sowas ähn­li­ches zu einem Prot­ago­nis­ten zu for­mu­lie­ren, der eher über­re­gio­nal mit einem online Ange­bot aktiv ist. 

    Zum Thema Flyer: es stimmt einer­seits, dass sowas in Ein­zel­fäl­len lange auf­ge­ho­ben wird, aller­dings wird mitt­ler­weile meist abge­wun­ken, wenn man Flyer aus­le­gen will. Es bie­gen sich teil­weise die Tische unter der Flyerflut.

    Wei­ter­hin viel Erfolg beim Zaubern 😉

    Viele Grüße
    Eva

    1. Hallo Eva,
      herz­li­chen Dank für Dei­nen Kom­men­tar. Das Thema "könnte" ich natür­lich auch mal aus die­ser Per­spek­tive schil­dern, aber meine Ziel­kun­den sind nun mal regio­nal und mit einem Geschäfts­feld direkt am Kun­den tätig. Aber das wäre sicher­lich mal ein Thema für den Schwes­ter­blog auf Rat & Tat Mar­ke­ting, der lei­der momen­tan etwas ver­wil­dert da liegt. 

      Flyer ein­fach nur aus­le­gen ist sicher­lich nicht die Art, mit der ich Flyer-Mar­ke­ting emp­fehle. Eben, weil sich, wie Du schreibst, die Tische unter der Flut bie­gen. Hier denke ich eher in die Rich­tung Ver­triebs­un­ter­stüt­zung. Von allein ver­kauft ein Flyer näm­lich nicht mehr, es sei denn, er stammt von einem Lie­fer­ser­vice für Fast Food. 

      Zau­ber­hafte Grüße
      Birgit

  3. Hallo Bir­git,
    hab vie­len Dank für diese doch sehr aus­führ­li­che Ant­wort. Bis jetzt konnte ich schon drei Dinge umset­zen: Die Bestands­auf­nahme hat mir gezeigt wie viel Zeit ich tat­säch­lich bis­her geop­fert habe. Durch die Kon­zen­tra­tion auf zwei Blö­cke pro Woche wird das wohl deut­lich weni­ger werden.
    Die Lis­ten sind fer­tig, aber ich befürchte dass noch wel­che dazu kom­men ;-). Erschre­ckend was ich wirk­lich alles tun muss, der Über­blick wird mir auch viel Zeit einsparen.
    Die Prio­ri­sie­rung leuch­tet mir ein. Pin­te­rest noch nicht. Das ist der­zeit für mich wohl eine Ideenfund­grube, wel­che Mar­ke­ting­mög­lich­kei­ten sich da erschlie­ßen ist mir noch fremd.
    Beson­ders freue ich mich über die klei­nen Hel­fer­lein. Allein das auto­ma­ti­sche Pos­ten mei­nes Blogs auf ver­schie­de­nen Platt­for­men wird der Knal­ler. Schön wenn ich auch noch her­aus­finde wie das mit den täg­li­chen Bei­trä­gen zwi­schen mei­nen Blogs geht.
    Bis jetzt ist schon mehr als ein Sil­ber­streif am Hori­zont zu sehen, nächste Woche geht dann wohl end­gül­tig die Sonne auf 😀 Ich merke schon wie der Druck immer weni­ger wird, ich bin schon wie­der frei und kreativ.
    Dafür danke ich Dir von Herzen!

    1. Hallo Roland,
      das freut mich sehr, dass ich Dir wirk­lich wei­ter­hel­fen konnte. Mit der Zeit wer­den Dir die Auto­ma­ti­sie­rungs­tools sicher immer mehr erschlie­ßen. Wenn Du etwas gar nicht fin­dest – frag!
      Ich halte Dir alle Dau­men, dass Deine Akti­vi­tä­ten nun weni­ger Zeit brau­chen und trotz­dem mehr Erfolg zei­gen. Es gilt hier wie in Dei­nem Metier eben auch: Gewusst wie!
      Beste Grüße
      Birgit

  4. Hallo Bir­git,

    wer alles tut, tut nichts richtig.
    Ich habe auch mal ver­sucht, alles gleich­zei­tig zu machen. Und bin natür­lich ertrunken.

    Ich fokus­siere mich wie­der. Als ers­ten kommt mein Blog und der Auf­bau der "Liste", also lie­ber Men­schen, die sich für meine The­men rund ums Flip­char­ten und Skiz­zie­ren interessieren.

    In Face­book fühle ich mich sehr wohl, des­we­gen ist dies der­zeit mein aktu­el­ler Social­Me­dia-Kanal. In You­Tube starte ich gerade, denn das passt super zu Zeichen-Anleitungen.

    Den Fokus auf das Wesentliche.
    Liebe Grüße,
    David

    1. Hallo David, genau so ist es. Ohne Fokus­sie­rung und ohne Stra­te­gie wird das alles nichts.
      Ich wün­sche Dir wei­ter viel Erfolg!
      Beste Grüße
      Birgit

    1. Hallo Patrick,
      vie­len Dank für Dei­nen Kom­men­tar. Über Stra­te­gien kann man gar nicht genug lesen. 🙂
      Beste Grüße
      Birgit

  5. Liebe Bir­git
    Danke für die super Zusam­men­fas­sung! Kein Wun­der, dass die­ser Bei­trag der erfolg­reichste Dei­ner Samm­lung ist.
    Wei­ter so und Danke fürs Tei­len Dei­nes Wissens.
    Carmen

    1. Liebe Car­men,
      vie­len Dank für Dein Lob – ich habe so schnell nicht vor, aufzuhören. 😉
      Herz­li­che Grüße
      Birgit

  6. Ein tol­ler Arti­kel Frau Schultz!

    Sie fas­sen in Ihrem Bei­trag unglaub­lich detail­liert zusam­men auf wel­che Punkte Unter­neh­men beim Social Media Mar­ke­ting ach­ten müs­sen. Für viele Social Media Mana­ger sollte die­ser Arti­kel daher zur Pflicht­lek­türe gehören.
    Auch erwäh­nen Sie, dass die Social-Media Stra­te­gie durch Off­line-Maß­nah­men unter­stützt wer­den kann. Die­sen Gedan­ken unter­stütze ich sehr! Lie­ber auf 2 Schie­nen als auf eine Schiene set­zen – da fährt man sicherer 😉

    Ken­nen Sie Arti­kel die sich mit den Pro­ble­ma­ti­ken bei Social-Media Mar­ke­ting auseinandersetzen?

    Viele Infor­ma­tio­nen zum Social-Media Mar­ke­ting habe ich auch von der index Agen­tur erhalten.

    Ich freue mich auf Ihre nächs­ten Beiträge!

    LG Michael

    1. Hallo Michael,
      vie­len Dank für Ihren Kom­men­tar. Dar­über freue ich mich natür­lich sehr. Den Wer­be­link habe ich aber trotz­dem mal entfernt.
      Beste Grüße
      Birgit

  7. Schö­ner Arti­kel, der einem ein paar gute Start­punkte gibt! Starte gerade selbst mei­nen Blog und möchte Social Media für mein Unter­neh­men pro­fes­sio­nell nut­zen. Danke für die Tipps!

    Liebe Grüße aus Hamburg

  8. Hey Bir­git,

    bin gerade das erste Mal auf dei­nen Blog gesto­ßen. Wirk­lich super inter­es­san­ter Arti­kel , da ist wirk­lich von A‑Z alles erklärt. Spe­zi­ell für Leute wie mich, die einen klei­nen Online­shop betrei­ben, sind sol­che Arti­kel Gold wert. Ich habe lei­der ein­fach kein rie­sen Bud­get und da bie­ten sich Social Media natür­lich an. Und dank dir weiß ich jetzt auch wies funktioniert.

    Da ich spe­zi­ell die junge Ziel­gruppe auch anspre­chen will hab ich schon einige Arti­kel zu die­sem Thema gele­sen, aber sel­ten so umfang­reich. Da du dich natür­lich sehr auf die gro­ßen Netz­werke wie Face­book etc. fokus­siert, hab ich auch noch einen wei­te­ren inter­es­san­ten Arti­kel einer Seo­agen­tur zum Thema Social Media gefun­den. In die­sem geht es um Snapchat.-Werbung (https://www.onlinesolutionsgroup.de/blog/snapchat-werbung/), was ja auch ein gro­ßer Trend ist und spe­zi­ell bei der jun­gen Ziel­gruppe recht beliebt ist:)

    Werde dei­nen Blog wei­ter verfolgen

    Grüße Mar­tin

    1. Hallo Mar­tin,
      ich war im Urlaub, daher die ver­spä­tete Frei­gabe. Herz­li­chen Dank für Dei­nen Kom­men­tar. Snap­chat ist aller­dings ein Thema, das für meine Ziel­gruppe nicht so wirk­lich span­nend ist.
      Beste Grüße
      Birgit

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