Letzte Aktualisierung 14. Juni 2023
Trello ist für viele Nutzer eine Art eierlegender Wollmilchsau und wird nicht mehr nur fürs klassische Projekt- und Aufgabenmanagement genutzt, sondern auch für viele andere Aufgaben. Für uns Solopreneurinnen hat sich Trello im Unternehmenseinsatz vielfach bewährt: Von der Erstellung von Redaktionsplänen über Launchplanung bis hin zur Urlaubsplanung kannst Du alles damit machen. In diesem Beitrag teile ich meine Trello Erfahrungen und erkläre Dir das Wichtigste, was Du zu Trello wissen musst. Weitere Ideen, wofür Du Trello sinnvoll einsetzen kannst, findest Du weiter unten im Beitrag.
Inhalt
Kurze Vorstellung von Trello
Was ist Trello und für wen ist es geeignet?
Trello* [Links mit Sternchen sind immer Werbelinks] wirbt damit, die Zentralstelle für alle Aufgaben (Tasks), Teammitglieder und Tools zu sein und für mehr Produktivität zu sorgen. Trello ist ein Online-Tool, das ausschließlich im Browser oder in den entsprechenden Apps funktioniert. Du kannst es also nicht lokal auf Deinem Computer, egal ob Windows, Mac oder Linux, installieren und brauchst zur Nutzung immer eine Internet-Verbindung.
Das Grundprinzip von Trello ist Kanban, ein System zur Produktionsprozesssteuerung, das 1947 von Taiichi Ōno in der japanischen Toyota Motor Corporation entwickelt wurde. Produktionsprozesssteuerung, das klingt jetzt mega nüchtern – und ist es auch. Trellos Verdienst ist es, dieses System von einer Wandtafel mit Steckkärtchen oder Haftnotiz-Zetteln wunderbar bunt, flexibel und um sehr nützliche Funktionen erweitert online nutzbar gemacht zu haben.
Geeignet ist Trello nach meiner Erfahrung für alle Menschen, die Aufgaben oder Informationen strukturiert ablegen und gegebenenfalls mit anderen Menschen (Teammitgliedern, Kunden, Familie und Freunde oder auch "wildfremden Menschen") teilen möchten oder müssen.
Was kann Trello? Die wichtigsten Funktionen
Hier findest Du die wichtigsten Informationen, um eine Vorstellung zu bekommen, wie die Projektmanagement Software Trello funktioniert.
Arbeitsbereich – Board – Liste – Karte …
Trello ist sehr logisch strukturiert und macht es Dir damit leicht, den Überblick über alles, was Du damit verwalten möchtest, zu behalten.
Mit den Arbeitsbereichen gliederst Du Deine Boards thematisch.
In den Arbeitsbereichen kannst Du dann die eigentlichen Boards anlegen. Diese sind das Herzstück von Trello. In der kostenlosen Version bist Du auf 10 Boards pro Arbeitsbereich beschränkt, aber das ist vielfach mehr als genug. Verfalle nicht der Versuchung, hier zu viele Arbeitsbereiche anzulegen. Sonst wird es nämlich schnell unübersichtlich. Ich habe aktuell 10 Arbeitsbereiche angelegt. Dabei sind einige extra für Tests oder Video-Erstellung für YouTube. Wahrscheinlich kommst Du mit etwa fünf Bereichen schon locker aus.
Die Boards entsprechen den Wandtafeln oder Whiteboards in der analogen Kanban-Welt. Jedes Board besteht aus mindestens einer Liste. Der Klassiker im Kanban sind drei Listen: To Do, Doing und Done – oder eben auf Deutsch: Zu erledigen, In Bearbeitung und Erledigt. Damit hast Du über jede Aufgabe (Trello Karten, dazu gleich mehr) die volle Transparenz, in welchem Stadium sie sich befindet.
Den Listen kannst Du Karten hinzufügen. Eine Trello Karte besteht aus einem Titel (der Aufgabe). Soweit funktioniert Trello wie ein echtes Kanban Board an der Wand Deines Büros. Aber das Geniale an Trello ist, dass Du nun quasi weiter hineinzoomen kannst. Klickst Du die Karte mit der Aufgabe an, kannst Du dieser Karte weitere Informationen hinzufügen:
Du kannst die Aufgabe detaillierter beschreiben, ihr Label (Etiketten, Tags) hinzufügen, Checklisten, Fälligkeitsdaten, Anhänge, ein Titelbild und benutzerdefinierte Felder. Wenn Du nicht alleine mit dem Trello-Board arbeitest, kannst Du auch "Mitglieder" hinzufügen, also etwa Deine virtuelle Assistenz oder einen Kunden.
Das Grundprinzip von Trello
Das Grundprinzip von Trello ist mit dem Wissen aus dem vorherigen Abschnitt also schnell erklärt und einfach zu verstehen. Du packst bestimmte Informationen (oder Aufgaben) auf eine virtuelle Trello Karte, die Du innerhalb von Listen (Spalten) durch verschieben per Drag and Drop innerhalb der Liste oder zwischen den Listen (und sogar über Listen in verschiedenen Boards) organisierst. Jedes Kärtchen kannst Du mit weiteren Informationen anreichern, wozu neben Texten, Kommentaren, Checklisten, Labeln und Grafiken/Bildern auch Dateien gehören können, die man ebenfalls in Trello hochladen kann..
Power-Ups (Integration mit anderen Tools)
Reichen Dir die Standard-Funktionen in Trello nicht aus, so kannst Du über Power-Ups weitere hinzufügen. Sogar für kostenlose Accounts kannst Du "unbegrenzt" diese Zusatzfunktionen hinzufügen. Ein sehr sinnvolles Power-Up ist zum Beispiel das Kalender-Power-Up, mit dem Du Deine Aufgaben nicht nur in der klassischen Board-Ansicht bearbeiten kannst, sondern auch auf eine kalendarische Ansicht umschalten kannst.
Wenn Du noch neu bei Trello bist, dann stöbere am besten mal in einer ruhigen Stunde, was es alles gibt. Manchmal weiß man erst, dass man eine Funktion braucht, wenn man sie sieht.
Ich finde die Integration meines Time-Tracking-Tools Clockify beispielsweise sehr praktisch. Arbeitest Du viel mit Dateien, die Du in Trello hochlädst, kann das Dateimanager-Power-Up sehr sinnvoll sein. Es hängt wirklich davon ab, was Du mit Trello machen möchtest und welche Tools Du sonst in Deinem Arbeitsalltag einsetzt.
Zusammenarbeit mit anderen Nutzern
Ich nutze Trello meistens alleine. Aber andere Nutzer zu Deinen Boards einzuladen und gemeinsam daran zu arbeiten ist sehr einfach und intuitiv. Wenn Du eine Software für die visuelle Zusammenarbeit mit anderen suchst, dann hast Du mit Trello ein super Werkzeug zur Hand.
Dafür klickst Du lediglich oben rechts in einem Board auf den Teilen-Button und kannst dann festlegen, wer Zugang zu Deinem Board bekommt und – mit welchen Rechten. Leider ist die Möglichkeit, jemandem nur als Beobachter Zugang zum Board zu gewähren, nicht im kostenfreien Vertrag enthalten.
Trello Datenschutz: Datensicherheit und DSGVO
Trello gehört Atlassian, einem US-amerikanischen Unternehmen, das verschiedene Online-Tools anbietet. Für Trello/Atlassian ist die Sicherheit der Daten seiner Kunden natürlich essenziell – denn käme es hier zu Datenverlusten oder gehackten Konten, so wäre das gesamte Business in Gefahr und niemand wäre mehr bereit, das Tool zu nutzen. Auf einer eigenen Seite erklärt Trello (sogar auf Deutsch), was sie alles zum Schutz der Daten unternehmen. Aus technischer Sicht musst Du Dir nach meinem Verständnis keine Sorgen machen: Die Server sind gut gesichert (256 Bit AES Verschlüsselung) und auch technische Ausfälle sind mit einer Verfügbarkeitszeit von 99,99 % extrem selten. Für Informationen zur Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gibt es auf der Seite der Muttergesellschaft Atlassian eine eigene Seite.
Den AV-Vertrag (DPA) schließt Du also nicht mit Trello, sondern mit Atlassian. Wenn Dich interessiert, was nach der Schrems II-Entscheidung für Trello (bzw. auch die anderen Atlassian-Tools wie Jira) gilt, dann kannst Du das auf dieser Seite nachlesen.
Wichtig: Das alles ist nur wichtig, wenn Du beabsichtigst, personenbezogene Daten in Trello zu speichern. Nutzt Du Trello beispielsweise nur als Redaktionsplan-Tool, als Planungstool für Deine Launches oder zur Urlaubsplanung beispielsweise, so ist das Thema DSGVO überhaupt nicht relevant.
Was kostet Trello?
Trello ist erstaunlich kostengünstig, ich nutze es sogar inzwischen wieder kostenlos (nachdem ich früher jahrelang die nicht mehr erhältliche Gold-Variante verwendet habe). Für meine Zwecke reicht die "FREE"-Version aktuell aus. Ich würde Dir also raten, zunächst mit der kostenlosen Version zu starten und dann zu schauen, ob Du damit irgendwo an Deine Grenzen stößt. Dann geht's bei 5 US-Dollar pro Benutzer und Monat bei jährlicher Abrechnung los (Stand Juni 2023). Über die jeweils aktuellen Preise kannst Du Dich auf dieser Seite informieren. Wenn Du noch keinen Account hast, magst Du vielleicht auch meinen Empfehlungslink nutzen.
Wichtig zu wissen ist, dass Du bei der Standard-Version für einen Arbeitsbereich bezahlst, der dann eine unbegrenzte Anzahl von Boards enthalten kann. Du kannst natürlich auch mehrere Arbeitsbereiche kostenpflichtig "upgraden", zahlst dann aber eben auch mehrfach. Du hast die Vorteile eines bezahlten Accounts also nicht automatisch für Dein "gesamtes" Trello. Es ist ebenfalls wichtig zu wissen, dass Du dann auch pro Benutzer zahlst. Plane also weise, für welchen Arbeitsbereich und wie Du die bezahlte Version nutzen möchtest. Die nachfolgenden Informationen dürften Dir dabei hilfreich sein.
Trello Support
Einen "Support" im klassischen Sinne, dass Du bei Problemen irgendwo anrufen oder eine E‑Mail schreiben kannst, gibt es für Trello nicht – habe ich aber in den ganzen Jahren meiner Nutzung auch nicht gebraucht! Auf dieser Seite findest Du eine Info, ob es bei Trello gerade eine Störung gibt und Links zu den Hilfeseiten und zur Trello Community. Tatsächlich gibt es auch ein Kontaktformular auf dieser Seite, mit dem Du Konto- oder Abrechnungsfragen, Sicherheitsbedenken oder Fragen, die auf der Trello Hilfeseite nicht beantwortet werden, stellen kannst.
Trello Erfahrungen: Besonderheiten
Die optischen Gestaltungsmöglichkeiten gehen weit über das hinaus, was andere Tools ähnlicher Natur bieten. So schätze ich die Möglichkeit, bestimmte Elemente wie Karten oder auch Checklisten einfach duplizieren und so Templates anlegen zu können. Damit erspare ich mir, immer wieder dieselben Dinge neu eintippen oder anlegen zu müssen.
Außerdem verfügt Trello über clevere Möglichkeiten der Automatisierung. Diese einzurichten ist vergleichsweise einfach zu erlernen. Immer, wenn Du merkst, dass Du bestimmte Dinge in Trello in immer gleicher Form wiederholst, ist es Zeit für eine Automatisierung.
Über 8 Jahre Erfahrung – Trello Review
Ich habe Trello seit 2016 im Einsatz – und das, obwohl ich es nie zur Aufgabenverwaltung genutzt habe. Was gefällt mir also so sehr an der Arbeit mit Trello und wofür nutze ich es?
Ich mag an Trello, dass es sehr einfach zu verstehen ist und es – wenn man es möchte – sehr mit individuell mit Hintergrundbildern und Farben an seine Bedürfnisse anpassen kann.
In der Kombination mit der mobilen App ist es flexibel und schnell immer zur Hand, wenn ich beispielsweise ein Brainstorming festhalten möchte.
In meinen Augen ist die Stärke von Trello die visuelle Abbildung sequentieller Workflows. Was meine ich damit?
Immer, wenn Du bestimmte Aufgaben in immer wiederkehrender Reihenfolge erledigen musst und den Überblick behalten willst, in welchem Stadium sich diese Aufgaben befinden, entwickelt Trello seine große Stärke. Klar geht das auch mit anderen Systemen mit Kanban Boards.
Diese sind aber eben nicht unbedingt kostenfrei zugänglich und so einfach zu bedienen.
Wofür ich Trello verwende
Obwohl ich vieles von dem, was ich gleich beschreibe, inzwischen in ClickUp* mache – für einiges nutze ich Trello eben immer noch. Einfach, weil es so schön bunt ist 😉 und weil ich bestimmte Projekte mobil mit Trello einfach zugänglicher finde als mit ClickUp. Und weil ich Privates und Geschäftliches so schön voneinander trennen kann.
Launchplanung
Durch die klare Struktur und das Kalender-Power-Up ist Trello ein wirklich praktisches Tool, um Deine Launches im Detail vorzuplanen – egal, ob Du das alleine oder im Team machst. Das Schöne ist, dass Du ein solches Board nach Ende des Launches einfach kopieren und für einen neuen Launch anpassen kannst und so trotzdem noch den Überblick über frühere Launches behältst.
Workflow Buchführung
Je nachdem, wie Du Deine Buchführung machst und vorbereitest, gibt es immer wieder Tätigkeiten, die Du jedes Mal aufs neue und in einer bestimmten Reihenfolge machen musst. Bevor ich zu meiner jetzigen Steuerberaterin und Lexoffice gewechselt bin, war das ziemlich komplex und ich habe auch nie alles in einem Rutsch geschafft. Da war mir Trello eine große Hilfe, immer zu wissen, wo ich gerade im Ablauf bin.
Marketing-Dashboard
Auch für Deine Marketingplanung und ‑Umsetzung kannst Du Trello wunderbar nutzen. Hier kann der Ort sein, an dem Du Deine Promo-Texte für Deine Produkte und Dienstleistungen aufbewahrst und für Promo-Tage in Social Media Gruppen schnell finden und kopieren kannst.
Hier kannst Du Ideen für Social Media Posts sammeln oder auch Ideen für Gastbeiträge, die Du schreiben willst. Im Marketing-Dashboard finden auch Ideen für Deinen Newsletter, Workshops, Webinare und vieles mehr ihre Heimat – Zettelwirtschaft und große Sucherei adé! Zumal Trello auch eine gute Suchfunktion hat.
Redaktionsplan mit Trello
Mein erstes Anwendungsszenario für die Nutzung von Trello war 2016 mein Redaktionsplan, angeregt durch einen Blogbeitrag von Claudia Kauscheder. Danach war ich so begeistert, dass ich gleich Claudias Kurs zu Trello* gekauft habe. Diesen gibt es übrigens immer noch und ich bin weiterhin begeistert davon. Claudia hat ihn über die Jahre erweitert und aktuell gehalten. Meine wärmste Empfehlung also!
Inzwischen habe ich meine eigene Art für einen Redaktionsplan mit Trello entwickelt. Ich werde in Kürze dazu ein neues Video auf meinem YouTube-Kanal veröffentlichen, bei dem ich zeige, wie genial das funktioniert, auch, wenn Du viele verschiedene Medien bedienst. Vielleicht magst Du schon mal meinen Kanal abonnieren, damit Du dieses Video keinesfalls verpasst.
Zusammenarbeit mit Kunden bei Mentorings
Wenn ich eine Kundin oder einen Kunden über mehrere Wochen in einem Mentoring betreue, ist oft Trello unser Tool der Wahl. So halten wir die nächsten Schritte fest und für alle Beteiligten ist immer klar, an welchem Punkt wir uns befinden. Die Accountability-Treffen reduzieren sich so auf ein Minimum.
Bibliothek für Online-Kurse
Ich geb's ja zu, ich bin ein Wissensjunkie und Weiterbildungs-Nerd. Und so kaufe ich nicht nur mehr Bücher, als ich lesen kann, sondern leider auch mehr Kurse …
Irgendwann habe ich dann festgestellt, dass ich die Kurse leider genauso schnell wieder vergessen habe, wie ich sie gekauft habe – ohne mich jemals eingeloggt zu haben! 🙈 Jetzt gibt es ein Trello-Board, in dem ich schön thematisch sortiert einen Überblick über meine gekauften Kurse habe und auch festhalte, ob ich diese schon durchgearbeitet habe – oder eben nicht. Das funktioniert gleichermaßen übrigens auch für Freebies!
Workflow Podcast-Erstellung und Video-Erstellung
Gerade, wenn Du Deinen Content im Block erstellst (neudeutsch: Batching), kann es sein, dass Du viele verschiedene Podcast-Folgen oder YouTube-Videos, eventuell sogar Blogbeiträge in unterschiedlichen Stadien der Fertigstellung ´vor Dir hast. Je nachdem, mit welchem Tool Du Deine Redaktionsplanung machst, kannst Du alles in Trello festhalten und so immer dort weiterarbeiten, wo Du gerade musst – oder worauf Du gerade Bock hast.
Forum-Planung
Als ich die Einführung eines eigenen Forums statt einer Facebook-Gruppe für den Support in meinem Mitgliederbereich vorbereitet habe, habe ich Trello genutzt, um die Struktur des Forums zu planen. Das war so eine schnelle und intuitive Angelegenheit.
Mitgliederbereich Strukturierung
Auch für die Neustrukturierung der Inhalte in meinem Mitgliederbereich Marketing-Zauber-Zirkel ist mir Trello eine große Hilfe. Hier kann ich so lange alle Inhalte hin und her schieben, bis sich eine sinnvolle Struktur ergibt – und erst dann in die Umsetzung gehen. So erspare ich mir, Arbeit doppelt machen zu müssen und den Mitgliedern in einer Umbauphase ständig sich verändernde Bedingungen.
Produktentwicklung
In der Produktentwicklung kann Trello Dir gute Dienste leisten. Hier kannst Du Features und Komponenten Deines Produktes festlegen, Deine geplante Preisstruktur festhalten, die Zielgruppe definieren (es gibt sogar ein Persona-Power-Up!), wann Du das Produkt in den Markt bringen willst und wie. Natürlich könntest Du das auch alles in einem Word-Dokument oder einer Excel-Tabelle festhalten – aber in Trello ist alles wunderbar strukturierbar und sehr, sehr übersichtlich.
Ideensammler für geschäftliche oder private Projekte
Ich weiß nicht, wie es Dir geht, aber ich habe immer mehr Ideen, als ich umsetzen kann. Trotzdem möchte ich nicht, dass sie verloren gehen, denn oft sind wahre Goldnuggets darunter. Der Vorteil eines Ideenboards (vor allem auch eines "gemischten" Ideenboards) in Trello ist, dass diese Ideen nicht verloren gehen können und sich manchmal eben auch gegenseitig befruchten.
Vision Board für Unternehmens- und Lebensziele
Weil Du in Trello so einfach den Kärtchen auch Bilder hinzufügen kannst, eignet sich Trello tatsächlich auch als Vision Board für Unternehmensziele – und Lebensziele gleichermaßen (oft lässt sich das bei uns Solopreneurinnen ja gar nicht wirklich trennen). Diese Boards können wunderbar bunt, inspirierend und kreativ sein ohne, dass Du dafür besondere gestalterische Fähigkeiten besitzen musst.
Reiseplanung
Egal ob geschäftlich oder privat – auch für die Reiseplanung eignet sich Trello. Packlisten, Informationen und Links zu Sehenswürdigkeiten vor Ort, einfache Vokabellisten, Anschriften von Zwischenstopps … ich habe mit meinem Mann gemeinsam schon oft unsere Urlaube mit Trello vorbereitet.
Strukturierung eines Buchs
Ein Buch zu schreiben – das ist für viele Solopreneurinnen nicht nur eine gute Marketing-Maßnahme und eventuell eine Einnahmequelle, sondern oft auch ein langjähriger Herzenswunsch. Mit Trello kannst Du Dein Buch komplett vorstrukturieren (Kapitelplanung), aber auch gleich schon die Aufgaben zur Produktion und zur anschließenden Vermarktung sammeln und terminieren.
Sprachenlernen
Egal, ob Du fürs Business oder für Dich privat lernst – auch beim Sprachenlernen kann Dir Trello hilfreich sein. Mir fallen dazu Sammlungen von YouTube-Kanälen, Bücherlisten, Linksammlungen ebenso ein wie die wichtigsten Phrasen oder Vokabeln zu sammeln, die zu merken Dir immer schwer fällt.
Denke nur ein wenig außerhalb der Box (aber innerhalb des Listen- und Kartenschemas) und Dir fallen mit Sicherheit viele verschiedene Anwendungsszenarien auch jenseits meiner hier vorgestellten ein. Ich habe auch schon von Rezeptsammlungen in Trello gehört …
Vor- und Nachteile von Trello aus meiner Sicht
Du siehst, Trello ist ein unglaublich vielseitiges, flexibles Tool, mit dem Du alles Mögliche und Unmögliche anfangen kannst. Hier habe ich für Dich die meiner Meinung nach wichtigsten Vor- und die Nachteile auf einen Blick in übersichtlicher Form aufgelistet:
Vorteile von Trello
- einfache Bedienung und intuitive Benutzeroberfläche: Trello ist leicht zu erlernen und kann schnell von Benutzern aller Kompetenzstufen eingesetzt werden
- visuelle Organisation: Die Kanban-ähnliche Darstellung ermöglicht es, den Fortschritt von Aufgaben und Projekten auf einen Blick zu verfolgen
- Anpassungsfähigkeit: Trello kann für verschiedene Projekte und Arbeitssituationen eingesetzt werden, von persönlichen Aufgabenlisten bis hin zu umfangreichen, teambasierten Projekten
- Zusammenarbeit in Echtzeit: Trello ermöglicht es Teams, an gemeinsamen Aufgaben und Projekten in Echtzeit zu arbeiten und Änderungen sofort zu verfolgen, was die Effizienz erhöht und die Kommunikation vereinfacht
- Automatisierung und Integration: Du kannst automatisierte Aktionen erstellen und Trello mit anderen Anwendungen wie Slack oder Google Drive verbinden, um Deine Arbeitsabläufe zu optimieren.
- Mobiler Zugriff: Die Trello-App ist sowohl für Android als auch für iOS verfügbar, sodass Benutzer von überall aus ihre Projekte und Aufgaben verwalten können
- Kostenlose Basisversion: Trello bietet eine kostenlose Einstiegsversion, die für kleine Teams und persönliche Projekte ausreichend ist. Erweiterte Funktionen können über kostenpflichtige Pläne hinzugefügt werden.
- Benachrichtigungen und Deadlines: Trello bietet E‑Mail- und In-App-Benachrichtigungen, um Benutzer über bevorstehende Fristen, Aufgabenänderungen und andere wichtige Informationen auf dem Laufenden zu halten.
- Datei-Anhänge und Checklisten: Trello ermöglicht das Hinzufügen von Dateien, Bildern und Checklisten direkt zu Karten, um alle wichtigen Informationen an einem Ort zu organisieren.
- Kommentare und Teamkommunikation: Benutzer können auf Karten Kommentare hinterlassen und Diskussionen führen, um die Zusammenarbeit zu fördern und Informationen auszutauschen.
Nachteile von Trello
Bei so vielen Vorteilen und meiner Begeisterung für dieses Tool: Gibt es eigentlich auch Nachteile? Ja, einige gibt es, ob sie für Dich relevant sind … entscheide selbst:
- Begrenzte Projektmanagementfunktionen: Falls Du fortgeschrittene Projektmanagementfunktionen wie Gantt-Diagramme, Ressourcenmanagement, Projektbudgetierung und Risikomanagement benötigst, ist Trello wahrscheinlich nicht die richtige App für Dich.
- Die lineare und visuelle Art der Darstellung von Projekten in Trello eignet sich nicht so gut für komplexe Projekte, bei denen es viele Abhängigkeiten und Verbindungen zwischen Aufgaben gibt. Dafür eignet sich beispielsweise ClickUp* besser.
- Keine Offline-Nutzung: Trello funktioniert nur online und es besteht keine Möglichkeit, auf Boards zuzugreifen oder Änderungen vorzunehmen, wenn keine Internetverbindung besteht.
Trello Alternativen
Als ich 2016 zuerst auf Trello stieß, war es noch neu und einzigartig. Inzwischen gibt es solche Kanban-Tools zuhauf und Tools wie ClickUp, mit dem ich inzwischen meine Aufgaben und mehr verwalte, haben viele Elemente von Trello integriert.
Je nachdem, worauf es Dir für Dein Kanban-Tool besonders ankommt, bist Du möglicherweise mit einem anderen Tool als Trello besser bedient.
➡️ Ein früher Rivale von Trello ist Asana. Asana hat ebenfalls eine sehr große Fangemeinde, glänzt aber durch fortgeschrittenere Workflow-Automatisierungsfunktionen. Auch mit Wrike hast Du sehr ausgefeilte Möglichkeiten, Deinen Workflow zu organisieren.
➡️ Wenn Dir die DSGVO extrem wichtig ist (weil Du eben auch personenbezogene Daten verarbeiten möchtest oder musst), schau Dir Zenkit oder Stackfield an.
➡️ Bist Du auch sonst in der Microsoft-Welt unterwegs, so bietet Dir eventuell Microsoft Project oder auch der Microsoft Planner vielleicht, was Du benötigst.
➡️ Wenn Du vielleicht sowieso schon mit dem Mindmap-Tool Mindmeister arbeitest – dann ist vielleicht Meistertask eher was für Dich als Trello.
➡️ Bist Du eigentlich ein Excel-Fan, dann solltest Du Dir mal Airtable anschauen.
➡️ Brauchst Du Funktionen wie einen Echtzeit-Gruppenchat und andere Funktionen, die über normales Projektmanagement hinausgehen, dann könnten entweder ClickUp oder Basecamp, Jira oder Monday was für Dich sein.
Ich zähle hier bewusst nicht alle Alternativen auf, die es gibt. Wenn Du hier tiefer einsteigen möchtest, brauchst Du einfach nur nach "trello alternativen" zu googlen – da findest Du reichlich Informationen, um Dich monatelang beschäftigt zu halten.
Fazit
Trello* ist ein einfaches, kostengünstiges, leicht zugängliches und leicht zu erlernendes Tool das sehr flexible und vielseitige Möglichkeiten der Projektplanung und Aufgabenverwaltung bietet und das Du gut für Marketing-Zwecke wie etwa Redaktionsplanung für Dein Content Marketing oder für die Produktentwicklung und für die Launchplanung einsetzen kannst.
Verrate mir doch mal in einem Kommentar: Nutzt Du Trello schon? Wenn ja, wie lange und natürlich interessiert mich auch, für welche Marketing-Aufgaben Du es einsetzt.
Vielen Dank für den tollen Artikel mit wertvollen Infos wie neue Anwendungsideen zu Trello. Ich liebe es und setze es täglich für die unterschiedlichsten Zwecke ein. Für jeden Coachee gestalte ich z. B. ein eigenes Board, so habe ich immer den Überblick. Meine To-do-Listen (angelehnt an Kanban) bearbeite ich auch damit. Asana habe ich mir mal angeschaut, doch ist dabei nicht der Funke übergesprungen. Bin gespannt auf ClickUp, du hast mich neugierig gemacht! LG Monika
Sehr gerne, liebe Monika, ich freue mich über Deinen Kommentar und dass Dir der Beitrag so gut gefällt.
✨ Zauberhafte Grüße
Birgit
Hey Birgit,
einen ausführlichen und sehr interessanten Überblick hast du da zu Trello gegeben.
Ich nutze es schon seit Jahren in der Free Version, allerdings immer nur sporadisch. Bei der Launch- und Postplanung hat es mir sehr geholfen.
Liebe Grüße
Elke
Vielen Dank für Deinen Kommentar, liebe Elke, und Deine Bestätigung, dass das Tool für Launches und Postplanung wirklich hilfreich sein kann.
Herzliche Grüße
Birgit
Liebe Birgit,
ein wertvoller Artikel, vielen Dank! Ich nutze Trello schon über ein Jahr und freue mich sehr, hier bei dir mehr Anregungen für die Struktur zu bekommen!
Ich neige nämlich im Trello und auch analog zu Stapeln.… da ist es schön, mal zu sehen, wie es auch sein kann!
Danke für die Screenshots!
Liebe Grüße, Anke
Liebe Anke, ich freue mich, dass Dir mein Beitrag hilfreich war. Im echten Leben neige ich leider auch zum Stapeln … digital fällt mir leichter, Ordnung zu halten.
✨ Zauberhafte Grüße
Birgit