Letzte Aktualisierung 7. Januar 2021
Warum soll man eigentlich als lokales Unternehmen bloggen? Eine gute Frage!
Schließlich sollen die Kunden ja gar nicht online kaufen, sondern sie sollen zu Dir ins Geschäft kommen. Nur dort kannst Du sie richtig beraten und bedienen. Die Kunden sollen nicht lesen, sondern zu Dir kommen. Dafür genügt es doch, wenn sie Deine Website finden und wissen, wohin sie kommen sollen, direkt vorbei kommen oder telefonisch einen Termin ausmachen.
Doch so läuft das nicht.
Menschen sind schlau, bevor sie irgendwo Kunde werden, informieren sie sich erst. Früher hat man Freunde und Bekannte gefragt: »Sag mal, kennst Du jemanden, der …«
Heute fragen Menschen das Internet. Genauer gesagt, die Menschen fragen Google. Auch, wenn Du nicht bei Google angemeldet bist, merkt sich Google, welche Suchanfragen Du stellst und berücksichtigt außerdem, wo Du Dich befindest. Das weiß Google über die IP-Adresse, die man jeden Tag von seinem Internet-Anbieter erhält. Zwar kann das schon mal variieren, aber im Großen und Ganzen stimmt die regionale Einordnung, die Google vornimmt.
Google macht das nicht aus böser Absicht.
Das erklärte Ziel von Google ist es, jedem Nutzer die für ihn persönlich besten Suchergebnisse zu liefern. Eine allgemeine Position Nummer 1 in den Google Suchergebnissen gibt es also gar nicht mehr. Als Kriterien für die Positionierung dienen Google die Faktoren Nützlichkeit und Relevanz. Und da ist Google ziemlich wählerisch und kritisch. Wenn Du mehr dazu wissen willst, lies gern auch meinen Beitrag Brauche ich noch Keywords für die Suchmaschinenoptimierung?
Neben den inhaltlichen Faktoren zählen viele weitere dazu, insgesamt gibt es mehr als 200 davon. Aktualität und inhaltliche Relevanz gehören auf jeden Fall dazu.
Stell Dir nun Deine normale Website vor, sie hat eine Startseite, ein Impressum (hoffentlich!) und meist eine Handvoll weiterer Seiten, auf denen Du mehr oder weniger umfangreich Deine Dienstleistung beschreibst. Vielleicht gehörst Du zu der eher wortkargen Sorte, die meint, dass Bilder mehr als Tausend Worte sagen und schreibst lediglich ein paar Stichworte. Die mögen zwar vielleicht inhaltlich relevant sein, aber besonders in die Tiefe gehst Du damit natürlich nicht.
Soweit, so gut. Anfangs ist Deine Website noch »aktuell«, denn sie ist ja noch neu. Aber nach ein paar Monaten schon gilt das nicht mehr wirklich. Inhaltlich in die Tiefe gehst Du auch nicht. Bislang hast Du nur wenige befreundete Unternehmer dazu bringen können, auf Deine Internet-Seiten zu verlinken, und dann auch meist nur auf die Startseite, wo Du Deine Interessenten begrüßt aber nicht viel über Dich und Dein Unternehmen erzählst. Die Seiten der befreundeten Unternehmer sehen ähnlich aus und werden auch nicht gut bei Google gefunden. Daher nützen Dir auch deren Links nicht viel.
Die Hauptfaktoren für eine gute Positionierung bei Google erfüllt Deine Seite also nicht — und so wird sie auch nicht mehr angezeigt. Jedenfalls nicht auf der ersten Seite von Google.
Warum das so wichtig ist? Unter Suchmaschinenoptimierern gibt es ein Bonmot: »Es gibt keinen besseren Ort, eine Leiche zu verstecken als bei Google auf Seite 2.« Verstehst Du, dort schaut niemand hin.
Hier nun kommt Dein Blog ins Spiel: Wenn Du regelmäßig über Dein Geschäft bloggst, Branchennews weitergibst, Tipps und Tricks teilst, Einblicke in Dein Thema bietest, dann hast Du auf Deiner Website immer aktuelle und relevante Inhalte. Die werden auch viel lieber verlinkt (ein weiteres Kriterium von Google!) und in den Social Media geteilt (noch ein Kriterium, ein sogenanntes Social Signal) als einfach nur eine ganz normale Startseite, bei der jeder sofort denkt: »ach, Werbung…«.
Sucht jemand aus Deiner Region bei Google nach Stichwörtern, die Du in Deinen Blogbeiträgen verwendet hast (ja, das sind die berühmten Schlüsselwörter oder Keywords!), so stehen die Chancen gut, dass er einen von Deinen Blogbeiträgen findet. Jetzt hast Du die Chance, dass er auf Deinen Link klickt und auf Deine Seite kommt.
Gefällt ihm, was er dort liest, liest er wahrscheinlich mehr (oder schaut zumindest, was Du noch so anzubieten hast) und ist er auch dann zufrieden, so schaut er, wo sich Dein Geschäft befindet. Du hast es geschafft, Vertrauen aufzubauen und er kommt zu Dir ins Geschäft. Unterschätze nie die Bedeutung des Vertrauensaufbaus für eine Kauftransaktion! Kennen — Mögen — Vertrauen: So läuft das!
Soweit die Theorie. Oftmals klappt das nicht beim ersten Mal. Wir Marketing-Menschen sagen immer, dass es um die dröflzig Kontakte braucht, bis ein Interessent zum Kunden wird (früher sprach man mal von sieben, dann von zwanzig, dreißig, was weiß ich. Tatsache ist: Es braucht richtig viele Kontaktpunkte!).
Und das ist einer der wichtigsten Gründe, warum Du regelmäßig auch als lokales Unternehmen bloggen solltest.
Spätestens an dieser Stelle höre ich immer wieder diesen Satz: »Aber ich weiß doch nicht, worüber ich schreiben soll!« Meistens wird dieser Satz noch ergänzt mit »In meiner Branche geht das nicht.« Dazu kann ich nur sagen: Das stimmt nicht! Du kannst in jeder Branche einen guten Blog etablieren und Dich so als lokales Unternehmen sehr erfolgreich darstellen.
Aktualisierung 2021: Nun, da wir seit bald einem Jahr mit der Pandemie Covid-19 leben wird immer mehr Menschen klar, dass “dieses Internet” nicht nur etwas ist, das den lokalen Unternehmen schadet, sondern viele, viele Chancen bietet, auch weiterhin für die eigenen Kunden da zu sein. Ein Blog ist da eine wertvolle Grundlage für weitere Schritte in ein zumindest teilweise online basiertes Business.
Wenn Du dabei Hilfe benötigst, sprich mich auf jeden Fall an. Ich kann Dich beratend auf diesem Weg unterstützen. Eine gute Möglichkeit, die Dein Budget nicht strapaziert, ist eine Mitgliedschaft im Marketing-Zauber-Zirkel. Schau Dir mal an, welche Unterstützung Du hier bekommen kannst.
Hat Dir der Beitrag gefallen? Gibt es Fragen rund ums Bloggen, die Dir gerade besonders wichtig sind? Dann schreib mir Deine Frage in den Kommentar und ich werde sie dort beantworten oder einen Blogbeitrag dazu verfassen.
Ich bin Birgit Schultz von Marketing-Zauber und ich unterstütze Solopreneurinnen (Einzelunternehmer) bei ihrem Online- und Social Media Marketing. Mein Fokus liegt auf dem strategischen und effizienten Einsatz von Social Media und Content Marketing für die Erhöhung von Bekanntheit, Reichweite und Reputation. Denn nur wer Dich kennt, kann bei Dir kaufen!