Letzte Aktualisierung 26. Mai 2023
Warum soll man eigentlich als lokales Unternehmen bloggen? Eine gute Frage!
Schließlich sollen die Kunden ja gar nicht online kaufen, sondern sie sollen zu Dir ins Geschäft kommen. Nur dort kannst Du sie richtig beraten und bedienen. Die Kunden sollen nicht lesen, sondern zu Dir kommen. Dafür genügt es doch, wenn sie Deine Website finden und wissen, wohin sie kommen sollen, direkt vorbei kommen oder telefonisch einen Termin ausmachen.
Doch so läuft das nicht.
Menschen sind schlau, bevor sie irgendwo Kunde werden, informieren sie sich erst. Früher hat man Freunde und Bekannte gefragt: »Sag mal, kennst Du jemanden, der …«
Heute fragen Menschen das Internet. Genauer gesagt, die Menschen fragen Google. Auch, wenn Du nicht bei Google angemeldet bist, merkt sich Google, welche Suchanfragen Du stellst und berücksichtigt außerdem, wo Du Dich befindest. Das weiß Google über die IP-Adresse, die man jeden Tag von seinem Internet-Anbieter erhält. Zwar kann das schon mal variieren, aber im Großen und Ganzen stimmt die regionale Einordnung, die Google vornimmt.
Google macht das nicht aus böser Absicht.
Das erklärte Ziel von Google ist es, jedem Nutzer die für ihn persönlich besten Suchergebnisse zu liefern. Eine allgemeine Position Nummer 1 in den Google Suchergebnissen gibt es also gar nicht mehr. Als Kriterien für die Positionierung dienen Google die Faktoren Nützlichkeit und Relevanz. Und da ist Google ziemlich wählerisch und kritisch. Wenn Du mehr dazu wissen willst, lies gern auch meinen Beitrag Brauche ich noch Keywords für die Suchmaschinenoptimierung?
Neben den inhaltlichen Faktoren zählen viele weitere dazu, insgesamt gibt es mehr als 200 davon. Aktualität und inhaltliche Relevanz gehören auf jeden Fall dazu.
Was hat das nun alles mit Bloggen zu tun?
Stell Dir nun Deine normale Website vor, sie hat eine Startseite, ein Impressum (hoffentlich!) und meist eine Handvoll weiterer Seiten, auf denen Du mehr oder weniger umfangreich Deine Dienstleistung beschreibst. Vielleicht gehörst Du zu der eher wortkargen Sorte, die meint, dass Bilder mehr als Tausend Worte sagen und schreibst lediglich ein paar Stichworte. Die mögen zwar vielleicht inhaltlich relevant sein, aber besonders in die Tiefe gehst Du damit natürlich nicht.
Soweit, so gut. Anfangs ist Deine Website noch »aktuell«, denn sie ist ja noch neu. Aber nach ein paar Monaten schon gilt das nicht mehr wirklich. Inhaltlich in die Tiefe gehst Du auch nicht. Bislang hast Du nur wenige befreundete Unternehmer dazu bringen können, auf Deine Internet-Seiten zu verlinken, und dann auch meist nur auf die Startseite, wo Du Deine Interessenten begrüßt aber nicht viel über Dich und Dein Unternehmen erzählst. Die Seiten der befreundeten Unternehmer sehen ähnlich aus und werden auch nicht gut bei Google gefunden. Daher nützen Dir auch deren Links nicht viel.
Die Hauptfaktoren für eine gute Positionierung bei Google erfüllt Deine Seite also nicht – und so wird sie auch nicht mehr angezeigt. Jedenfalls nicht auf der ersten Seite von Google.
Warum das so wichtig ist? Unter Suchmaschinenoptimierern gibt es ein Bonmot: »Es gibt keinen besseren Ort, eine Leiche zu verstecken als bei Google auf Seite 2.« Verstehst Du, dort schaut niemand hin.
Ein Blog kann helfen
Hier nun kommt Dein Blog ins Spiel: Wenn Du regelmäßig über Dein Geschäft bloggst, Branchennews weitergibst, Tipps und Tricks teilst, Einblicke in Dein Thema bietest, dann hast Du auf Deiner Website immer aktuelle und relevante Inhalte. Die werden auch viel lieber verlinkt (ein weiteres Kriterium von Google!) und in den Social Media geteilt (noch ein Kriterium, ein sogenanntes Social Signal) als einfach nur eine ganz normale Startseite, bei der jeder sofort denkt: »ach, Werbung…«.
Sucht jemand aus Deiner Region bei Google nach Stichwörtern, die Du in Deinen Blogbeiträgen verwendet hast (ja, das sind die berühmten Schlüsselwörter oder Keywords!), so stehen die Chancen gut, dass er einen von Deinen Blogbeiträgen findet. Jetzt hast Du die Chance, dass er auf Deinen Link klickt und auf Deine Seite kommt.
Gefällt ihm, was er dort liest, liest er wahrscheinlich mehr (oder schaut zumindest, was Du noch so anzubieten hast) und ist er auch dann zufrieden, so schaut er, wo sich Dein Geschäft befindet. Du hast es geschafft, Vertrauen aufzubauen und er kommt zu Dir ins Geschäft. Unterschätze nie die Bedeutung des Vertrauensaufbaus für eine Kauftransaktion! Kennen – Mögen – Vertrauen: So läuft das!
Soweit die Theorie. Oftmals klappt das nicht beim ersten Mal. Wir Marketing-Menschen sagen immer, dass es um die dröflzig Kontakte braucht, bis ein Interessent zum Kunden wird (früher sprach man mal von sieben, dann von zwanzig, dreißig, was weiß ich. Tatsache ist: Es braucht richtig viele Kontaktpunkte!).
Und das ist einer der wichtigsten Gründe, warum Du regelmäßig auch als lokales Unternehmen bloggen solltest.
Wie geht das, als lokales Unternehmen bloggen?
Spätestens an dieser Stelle höre ich immer wieder diesen Satz: »Aber ich weiß doch nicht, worüber ich schreiben soll!« Meistens wird dieser Satz noch ergänzt mit »In meiner Branche geht das nicht.« Dazu kann ich nur sagen: Das stimmt nicht! Du kannst in jeder Branche einen guten Blog etablieren und Dich so als lokales Unternehmen sehr erfolgreich darstellen.
Aktualisierung 2021: Nun, da wir seit bald einem Jahr mit der Pandemie Covid-19 leben wird immer mehr Menschen klar, dass "dieses Internet" nicht nur etwas ist, das den lokalen Unternehmen schadet, sondern viele, viele Chancen bietet, auch weiterhin für die eigenen Kunden da zu sein. Ein Blog ist da eine wertvolle Grundlage für weitere Schritte in ein zumindest teilweise online basiertes Business.
Wenn Du dabei Hilfe benötigst, sprich mich auf jeden Fall an. Ich kann Dich beratend auf diesem Weg unterstützen. Eine gute Möglichkeit, die Dein Budget nicht strapaziert, ist eine Mitgliedschaft im Marketing-Zauber-Zirkel. Schau Dir mal an, welche Unterstützung Du hier bekommen kannst.
Hat Dir der Beitrag gefallen? Gibt es Fragen rund ums Bloggen, die Dir gerade besonders wichtig sind? Dann schreib mir Deine Frage in den Kommentar und ich werde sie dort beantworten oder einen Blogbeitrag dazu verfassen.
Tolle, inspirierende, sehr interessante Beiträge 😉
Meine Frage: Da ich ein Geschenkeladen mit Schokoladen, Feinkost und Schönes für Zuhause habe, tue ich mich schwer mit der Problemlösung meiner Zielgruppe. Was löse ich für Probleme, ausser dass ich ihnen Geschenkideen liefern kann ? Gibt es dazu auch Tipps zur Ideenfindung?
Hallo Alice,
ja, Geschenkideen sind schon der richtige Ansatzpunkt als Lösung für die Probleme Deiner Zielgruppe. Man spricht im Marketing auch gern von "Schmerzpunkten", die der Kunde hat.
Es geht ja nicht allein um "irgendeine" Geschenkidee. Der Schenkende steht ja vor vielen Problemen.
Wie kann er überraschen? Wie kann er etwas schenken, das dem Beschenkten seine Wertschätzung zeigt?
Wie kann er zeigen, dass er sich Gedanken gemacht hat? Mit welchem Geschenk kann er Eindruck schinden (nicht notwendigerweise beim Beschenkten selbst)?
Wie findet er ein Geschenk im besten Preis-Leistungsverhältnis?
Was schenkt man jemandem, den man nicht kennt?
Was schenkt man, wenn der Beschenkte schon "alles" hat? Was schenkt man, wenn man sehr viel weniger Geld als der Beschenkte hat?
Du merkst, da sind viele Fragen offen und Du kannst das Thema aus immer neuen Blickwinkeln beleuchten.
Zeig Trends auf, stelle Neuigkeiten vor.
Schreib einen Artikel darüber, wie man auf Geschenkideen kommen kann.
Gib Tipps, wie man ein preiswertes Geschenk aufwerten kann.
Gib Tipps, wie man ein teures Geschenk nicht zu protzig aussehen lässt …
Bekommst Du eine Vorstellung? Das waren jetzt Ideen für rund 10 Blogbeiträge. 🙂 Setze Dich mal für eine halbe Stunde zu einem Brainstorming mit einer guten Tasse Tee oder Kaffee hin und schreib alles auf, was Dir in den Sinn kommt. Viel Erfolg!
Zauberhafte Grüße
Birgit
Herzlichen Dak! Super Ideen
Gerne, Alice! 🙂
Hallo, liebe Birgit
Auch wenn ich kein lokales Geschäft habe, finde ich diesen Blogbeitrag genial!
Generell finde ich Deinen Blog überaus interessant und Dein Schreibstil gefällt mir super! Ich freue mich immer wieder einen Beitrag in Facebook von Dir zu entdecken.
Ich bin so frei und 'stipize' mir Deine Themenvorschläge (in Deinen Kommentar für Alice) für meinen geplanten Blog meines Onlineshops. Zwar weiss ich noch nicht, wann ich diesen aufbauen werde. Wenn mir welche Ideen kommen, werde ich diese notieren.
Herzliche und kreative Grüsse,
Cornelia
Liebe Cornelia,
vielen Dank für Dein Lob und Deinen Kommentar. Du darfst gern "stibizen" – und ich wünsche Dir viel Erfolg und gutes Gelingen. Es würde mich freuen, Du bleibst mir als Leserin treu. Am Montag geht es nach der Sommerpause mit einem neuen Beitrag weiter.
Herzliche Grüße
Birgit
Liebe Birgit =)
Besten Dank fürs 'nachträglich erlauben'. *schmunzel*
Von Dir und einigen weiteren Personen im Facebook lerne ich so viel, da kann es nur 'gut gelingen'. Ich bin gespannt, wie es kommen wird. Alleine der Gedanke fasziniert mich immer mehr.
Gerne bleibe ich eine treue Leserin und Mitglied Deiner FB-Gruppe.
Herzliche Grüsse und eine gute Zeit.
Cornelia
Hallo,
Ist es, wenn ich in einer Suchmaschine gefunden werden möchte, egal bei welchem Internetseiten-Anbieter ich bin? Ich höre immer wieder, dass man sich, damit Google "einen lieb hat" eine eigene Seite über WordPress haben muß und nicht über anbieter wie Jumbo, joomla etc. Oder ist das irrelevant? Müssen die keywords nicht irgendwo hinterlegt werden? Oder genügt es, wenn sie auf meiner landing Page oder in einem Blogbeitrag stehen? Vielen Dank für deine Hilfe.
Hallo Uta,
es stimmt, dass WordPress "ab Werk" besonders suchmaschinenfreundlich ist. Das ist aber nicht das einzige System. Kritisch zu sehen sind die ganzen Homepage-Baukasten-Systeme, wie beispielsweise Jimdo, Wix oder auch die der großen Provider. Denn hier wird viel unnötiger Code "mitgeschleppt" und oftmals sind bestimmte Techniken der Suchmaschinenoptimierung gar nicht oder nur gegen Aufpreis möglich. Die Keywords müssen nicht (mehr) hinterlegt werden, aber Du solltest vorher zu Deinem Thema recherchieren, welche Keywords sinnvoll sind. Hier in meinem Blog findest Du in der Kategorie SEO gut verständliche Artikel dazu. Wenn Du die Tipps, die ich dort gebe, berücksichtigst, hast Du schon viel erreicht.
Zauberhafte Grüße
Birgit