Letzte Aktualisierung 11. Februar 2019
Messenger Bots oder Chatbots werden in den nächsten Jahren immer wichtiger werden und jetzt hast Du noch die Chance, frühzeitig dabei zu sein und von der Akzeptanz-Welle mitgetragen zu werden.
Eigentlich könnte dieser Beitrag jetzt schon zu Ende sein — damit habe ich alles wichtige gesagt.
Naja, nicht wirklich. 😉
Inhalt
Als ich Anfang 2017 zum ersten Mal mit Messenger Bots in Berührung kam, war ich ihnen ziemlich ablehnend gegenüber eingestellt. Wie doof! Da will mir ein Unternehmen Nachrichten direkt im Facebook Messenger schreiben? Ich will da keine Werbung haben! Die sollen mich nicht anschreiben. Das mache ich schon selbst, wenn ich es möchte und wann ich es möchte …
Erkennst Du Dich wieder? 🙂
Ja, sogar ich habe manchmal solche Gedanken — nämlich dann, wenn ich nur mit der Verbraucherbrille auf etwas Neues und Fremdes schaue.
Glücklicherweise habe ich mehr als eine Brille. 😉 Wenn ich dann meine (rote) Unternehmerinnenbrille aufsetze, sieht Neues und Fremdes auf einmal sehr vielversprechend aus. Messenger Bots bieten nämlich viele Chancen!
Anfang 2018 habe ich dann einen Workshop zu Chatbots besucht und wenn ich auch vorher schon geahnt habe, was da für Möglichkeiten drin stecken — danach war ich ziemlich angefixt.
Schnell habe ich mir dann einen Account bei einem Messenger Bot-Anbieter angelegt und schon ein wenig experimentiert. Leider kam mir dann in doppelter Hinsicht die DSGVO dazwischen: Einerseits hat mich diese Verordnung und ihre Umsetzung in meinem Unternehmen einfach viel mehr Zeit gekostet, als ich je befürchtet hatte — und andererseits muss natürlich auch ein Messenger Bot DSGVO-konform umgesetzt sein. Und da fehlte mir anfangs einfach das Know how. Also schlummerte das Thema fast so lange, wie eine Schwangerschaft dauert, vor sich hin.
Mit einem Chatbot beziehungsweise Messenger Bot kannst Du die Kommunikation mit Deinen Kunden automatisieren.
Boah! Wie schrecklich! Wie seelenlos!
Nein, eigentlich nicht.
Denn das machst Du wahrscheinlich sogar schon — mit Deinem Newsletter. Oder mit der automatisierten E‑Mail-Antwort, wenn Du im Urlaub bist. Oder — noch mehr old school: Mit Deinem Anrufbeantworter, Deiner Voicebox!
Also, alles gar nicht so schlimm und neu!
Es gibt 2 Begriffe, die gern synonym verwendet werden — so, wie ich das in den ersten Absätzen dieses Beitrags jetzt auch gemacht habe: “ChatBot” und “MessengerBot”
Wobei … wenn man genauer nachdenkt, gibt es da einen Unterschied, wenngleich die Grenzen fließend sind und Messenger Bots auch als Chatbot funktionieren können und umgekehrt.
Ein Chatbot imitiert die Kommunikation von einem Mitarbeiter mit einem Interessenten oder Kunden. Das ist zum Beispiel super, wenn die personellen Ressourcen begrenzt sind und immer wieder dieselben Fragen gestellt werden. Die kann man dann nämlich im Chatbot “vorbereiten”.
Für eine Anbieterin von Damenschuhen in Übergrößen könnte das zum Beispiel die Frage “Führst Du auch Schuhe in Größe XY?” sein. Wenn klar ist, dass da kein Mensch antwortet, ist das für die meisten Nutzer auch in Ordnung.
Im Grunde musst Du für die Programmierung eines Chatbots alle möglichen Fragen an Dich vorausplanen und die entsprechenden Antworten vorbereitet haben. Das kann einigen Aufwand in der “Programmierung” bedeuten, aber später dann auch eine erhebliche Entlastung in der Beantwortung der immer selben Fragen bedeuten.
Ein Messenger Bot funktioniert so ähnlich wie ein Newsletter. Doch statt die Infos per E‑Mail zu versenden, gehen die eben per Messenger an die Abonnenten. Übrigens spreche ich hier vom Facebook-Messenger. Ähnliches gibt es auch für Websites und auch für WhatsApp. Wenn tatsächlich die Messenger von Facebook, WhatsApp und Instagram zusammengeführt werden, was kürzlich von Facebook angekündigt wurde, eröffnen sich dann interessante Möglichkeiten. Die Frage wird sein, ob das dann datenschutzrechtlich hier auch realisierbar sein wird.
Apropos Datenschutz: Ohne Zustimmung darfst Du niemandem etwas zusenden — und ohne Zustimmung bekommt auch niemand Nachrichten über einen Messenger Bot. Man muss sich extra anmelden und kann sich auch jederzeit abmelden.
Mein Fokus in diesem Beitrag liegt auf Messenger Bots, weniger auf Chatbots.
Warum?
Weil dies ein Artikel für den Einstieg in die Thematik “Bots” sein soll (um eine neutralere Bezeichnung zu wählen). Einen Messenger Bot einzurichten und zu bedienen ist vergleichsweise einfach und wirst Du mit einer kurzen Einarbeitungszeit von insgesamt vielleicht 10 bis 20 Stunden schon ganz gut selbst hinbekommen.
Einen Chatbot dagegen so zu programmieren, dass die Benutzung dem Interessenten (Fan) auch wirklich leicht fällt und ihm die gewünschten Antworten bringt, ist alles andere als trivial.
Stell Dir nur vor, dass Du einen Shop für Taschen hast. Der Chatbot fragt den Nutzer, in welcher Farbe er eine Tasche sucht. Vorbereitet hast Du Antworten für die Standardfarben (Rot, Blau, Gelb, Grün, Braun …) aber der Nutzer antwortet mit “Aubergine” oder einer anderen Modebezeichnung für einen bestimmten Farbton. Da musst Du dann schon Aubergine als eine Variante für Violett oder Lila hinterlegt haben.
Dieses kleine Beispiel dürfte Dir zeigen, dass die Programmierung also ein sehr komplexes Thema werden kann.
Ich habe mich (Stand Februar 2019) vor etwa zwei Jahren zuerst und seit einem Jahr intensiver mit Messenger Bots begonnen auseinander zu setzen — trotzdem bin ich dadurch kein Innovator — sondern eher ein früher Adopter.
Kennst Du diese Kundeneinteilung?
Man unterscheidet zwischen:
Mehr zum Thema Kundenakzeptanz und Produktlebenszyklus findest Du bei business-wissen.de.
Wann Du Dich entscheidest, mit Messenger Bots einzusteigen, entscheidet über Deine Chancen mit diesem Medium der Kundenkommunikation.
Du kannst Dich entscheiden, jetzt ebenfalls recht früh dabei zu sein, oder erst später einzusteigen.
Der aktuelle Zeitpunkt ist in meinen Augen sehr günstig.
Denn:
Innovatoren und frühe Adoptoren haben das Thema inzwischen bekannt gemacht. Mit zunehmender Bekanntheit steigt zunächst die Akzeptanz für die Verwendung eines Messengerbots.
Sobald aber der Massenmarkt dafür bereit ist — werden auch die Spammer mehr, denn dann lohnen sich erst für sie die hohen Abonnentenzahlen. Das ist nicht anders als bei den normalen E‑Mail-Newslettern auch.
Durch Spammer und übereifrige Anbieter sinkt mit der Zeit wieder die Akzeptanz und die Möglichkeiten, Messenger Bots als effizientes Instrument der Kundenkommunikation und natürlich auch als Werbeinstrument zu nutzen, nehmen wieder ab.
Im Moment haben Messenger Bots noch den Reiz des Neuen, sind aber schon bekannt genug, um nicht komplett exotisch zu sein!
Meine erste “richtige” Aussendung meiner Infos vor zwei Wochen hatte eine Öffnungsrate von über 97 Prozent und eine Klickrate von 75 Prozent! Wenn Du das mal mit einem normalen Newsletter vergleichst, dürfte sich Dein Gesicht vor Neid gelb verfärben.
Meine zweite Aussendung in der vergangenen Woche brachte ein vergleichbares Ergebnis!
Von anderen Verwendern von Messenger Bots weiß ich, dass die Zahlen ähnlich aussehen.
Und genau hier liegen Deine größten Chancen — noch mögen die Abonnentenzahlen klein sein, aber wenn Du sie mit Deinen Botschaften zu fast 100 Prozent erreichen kannst, ist das unglaublich wertvoll. So genügt eine viel kleinere “Liste”, um dieselbe Anzahl an Menschen zu erreichen.
Dieses Jahr wird die Akzeptanz von Messenger Bots den Facebook-Nutzern massiv steigen — und die Bereitwilligkeit zu abonnieren wird im Laufe des Jahres immer besser werden. Für frühe Adoptoren, die jetzt schon beginnen, einen Abonnentenstamm aufzubauen, ein sehr guter Moment.
2020 wird dann das Messenger Bot Jahr. Ich erwarte, dass dann sehr viele Facebook-Nutzer mit Messenger Bots ihre Bekanntschaft gemacht haben werden. Sie wirken dann nicht mehr so befremdlich, wie das jetzt noch der Fall sein mag. Die Nutzer werden spätestens dann erkannt haben, wie praktisch es ist, auf diese Weise auf dem Laufenden gehalten zu werden. Aber: In diesem Jahr werden dann auch immer mehr Nachrichten auf die Nutzer einströmen.
Spätestens im Laufe des Jahres 2021 sind viele Nutzer dann schon wieder so genervt, dass sie wahrscheinlich genau so auf Messenger-Nachrichten reagieren werden, wie sie es heute auf Newsletter tun: Sie bestellen sie im großen Stil wieder ab.
Damit werden Messenger Bots dann nicht tot sein — das sind Newsletter auch heute noch lange nicht — aber es wird schwieriger, Abonnenten zu gewinnen und zu halten.
Ab 2022 haben dann auch die letzten Unternehmer ihre Messenger Bots eingerichtet, aber so richtig kommen die dann wahrscheinlich nicht mehr in Schwung. Die Abonnenten-Gewinnung wird sich ähnlich zäh darstellen, wie das heute schon für Newsletter der Fall ist.
Auch wenn ich jetzt zum Zeitpunkt des Verfassens im Februar 2019 selbst am Anfang stehe und meine ersten Schritte mit dem Messenger-Bot-Tool ManyChat noch sehr vorsichtig sind: Ich bin sicher, dass dieses Marketing-Instrument in den kommenden Monaten und Jahren gerade für Solopreneurinnen ausgesprochen gute Chancen für die Marketing-Kommunikation mit Interessenten und Kunden bietet. Zudem ist dieses Instrument relativ leicht zu erlernen (im Umfang etwa einem Newsletter-Tool gleichzusetzen) und auch kostengünstig.
Darum mein Tipp: Befasse Dich jetzt schon mit Messenger Bots und wäge für Dich und Dein Unternehmen persönlich ab, ob das ein Marketingkanal für Dich und Deine Fans sein kann.
Wie findest Du nun Messenger Bots und Chatbots? Konnte ich Deine Einstellung zu ihnen verändern? Kanntest Du solche Bots überhaupt schon oder war Dir alles, was ich geschrieben habe, neu? Oder bist du sogar schon viel weiter als ich und sagst “alles Nachrichten von gestern”?
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Ich bin Birgit Schultz von Marketing-Zauber und ich unterstütze Solopreneurinnen (Einzelunternehmer) bei ihrem Online- und Social Media Marketing. Mein Fokus liegt auf dem strategischen und effizienten Einsatz von Social Media und Content Marketing für die Erhöhung von Bekanntheit, Reichweite und Reputation. Denn nur wer Dich kennt, kann bei Dir kaufen!