Was bedeutet für mich Win-Win? Aktiv in Netzwerken sein!

Von Birgit Schultz


Letzte Aktua­li­sie­rung 26. Mai 2023 

Win-Win bedeu­tet für mich, in Netz­wer­ken aktiv zu sein, mich dort zu betei­li­gen und mein Wis­sen zu tei­len – aber auch, mir dort schnell Infor­ma­tio­nen zu beschaf­fen, die ich auf ande­rem Wege nicht, oder nur schwer­lich bekom­men kann.

Warum ich Dir das erzähle? Nun, die­ser – wie­der ein­mal etwas per­sön­li­chere – Blog­bei­trag war mein Bei­trag zur einer Blog­pa­rade. Das Thema der Blog­pa­rade war "Win-Win" und ich bin der Über­zeu­gung, dass Netz­wer­ken zwar nicht grund­sätz­lich Win-win bedeu­tet, man aber mit weni­gen Regeln dafür sor­gen kann. Darum geht es in die­sem Beitrag.

Klar, ich habe schon immer gern in Teams gear­bei­tet, mich mit Schul­freun­den und Kom­mi­li­to­nen zum gemein­sa­men Ler­nen zusam­men geschlos­sen und dort mein Wis­sen geteilt. Dar­über hin­aus habe ich das aber nicht getan, getreu dem Glau­bens­satz, den ich von mei­nem Vater über­nom­men hatte: "Wis­sen ist Macht! – Lass die ande­ren nicht alles wis­sen, was Du weißt!"

So habe ich die ers­ten drei­ßig Jahre mei­nes Lebens gehan­delt. Gerade auch im Beruf habe ich gemerkt, dass viele Kol­le­gen genau so agiert haben – und sah kei­nen Grund, mein Ver­hal­ten zu ändern.

Dann trat das Inter­net in mein Leben.

Meine persönlichen Win-Win-Stories

Am Anfang war das Netz

Anfang 1996 trat ich eine Stelle in einem Pilot­pro­jekt an, bei dem ich erst­mals mit dem Inter­net in Berüh­rung kam. Gleich am zwei­ten Arbeits­tag saß ich mit mei­nen neuen Arbeits­kol­le­gen in einer Ver­hand­lung über den Kauf eines Inter­net-Ser­vice Pro­vi­ders. Ich hatte von all dem, was dort bespro­chen wurde (Class-C-Netze, IP-Kon­tin­gente, Netz­struk­tu­ren und so wei­ter) über­haupt keine Ahnung. Aber ich hatte mei­nen Kol­le­gen Mar­kus, der neben mir saß, den ich gerade erst einen Tag "kannte" und der mir wäh­rend der gan­zen sechs Ver­hand­lungs­stun­den half, die Kauf-Ver­hand­lung zu ver­ste­hen. Ein­fach so.

Er hatte ein Blatt Papier zwi­schen uns gelegt und wann immer ein neuer Begriff oder eine neue The­ma­tik auf­kam, skiz­zierte er Netz­pläne, schrieb IP-Adres­sen auf, sorgte bei mir für Durch­blick. Das werde ich Mar­kus nie vergessen.

Das war ein klas­si­scher Fall von Win-Win! Ich bekam einen Crash-Kurs in Inter­net-Grund­la­gen, das Pilot­pro­jekt bekam eine bes­tens infor­mierte Refe­ren­tin, Mar­kus bekam eine loyale Kollegin. 🙂

Was ich damals noch nicht wusste war, dass Mar­kus eigent­lich nur die damals unter Inter­net-Nut­zern bereits weit ver­brei­tete Kul­tur des Tei­lens pflegte. Kaum hatte ich mich inner­halb von zwei, drei Wochen im Inter­net frei­ge­schwom­men, war ich auch schon Teil die­ser Kul­tur und nutzte aus­gie­big Mai­ling-Lis­ten und Foren, die Vor­läu­fer unse­rer heu­ti­gen "Social Media".

Sieben Jahre später – Netzwerke im echten Leben

Fast auf den Tag genau sie­ben Jahre nach die­sem Anfangs­er­leb­nis in der Kul­tur des Tei­lens von Wis­sen habe ich mich mit Rat & Tat Mar­ke­ting selbst­stän­dig gemacht. Meine posi­ti­ven Erfah­run­gen aus dem Inter­net habe ich schnell auch ins "rich­tige" Leben über­tra­gen, wurde Mit­glied im hie­si­gen Unter­neh­me­rin­nen-Netz­werk und habe etwas spä­ter auch selbst zwei Netz­werke in Cas­trop-Rau­xel und in einer Nach­bar­stadt mit gegründet.

Ab Novem­ber 2003 wurde ich dann Mit­glied im Vor­läu­fer von XING, OpenBC. Die Grup­pen und Foren dort habe ich schnell für mich ent­deckt und genutzt – bis mir spe­zi­ell in eini­gen Mar­ke­ting- und Ver­triebs­fo­ren der Ton zu rau und unfreund­lich wurde. Zu die­ser Zeit aber betrat Face­book die Bühne und löste in der Bedeu­tung XING nach und nach ab.

Was ich durch das Netzwerken gelernt habe

Meine Erfah­run­gen mit Netz­wer­ken waren nahezu aus­nahms­los posi­tiv. So aus­nahms­los, dass mir wäh­rend ich die­sen Blog­bei­trag vor­ge­plant und geschrie­ben habe, keine ernst­haft nega­ti­ven Erfah­run­gen ein­fal­len woll­ten. Also schil­dere ich Dir hier zwei posi­tive Beispiele:

Nie werde ich ver­ges­sen, dass ich ein­mal mit Schre­cken fest­stel­len musste, dass ein Buch, das ich direkt in den USA bestellt hatte, das über sechs Wochen zu mir unter­wegs war und das ich wirk­lich nicht zurück­sen­den wollte, zwan­zig Druck­sei­ten leer waren. Die Sei­ten waren da, die Inhalte fehl­ten! Also habe ich in einem Forum genau die­ses Pro­blem geschil­dert. Es fand sich eine Frau, die auch die­ses Buch besaß, mir freund­li­cher­weise genau die feh­len­den Sei­ten ein­ge­scannt und die Dateien gemailt hat. So konnte ich sie aus­dru­cken und hatte in kür­zes­ter Zeit die kom­plet­ten Inhalte zur Verfügung.

Es war das­selbe Forum, in dem ein Schü­ler namens Jon seine ers­ten Selbst­por­träts pos­tete. Sie waren schreck­lich. Das Forum selbst war eigent­lich für ange­hende Con­cept-Desi­gner gedacht und hatte ein wirk­lich hohes Niveau der vor­ge­stell­ten Arbei­ten. Nun war ich selbst weit von die­sem Niveau ent­fernt (Licht­jahre!) aber ich war die­sem Schü­ler etwa eine Länge der Distanz Erde-Mond vor­aus. Also habe ich ihm gehol­fen, seine Selbst­por­träts zu ver­bes­sern. Inzwi­schen ist John der Lei­ter einer Kunst­schule und ich wünschte, ich könnte, was er kann.

Ins­ge­samt habe ich fünf "Lear­nings" aus­ge­macht, die ich Dir hier vor­stel­len will:

1. Es kommt immer etwas zurück

Wann immer ich in Netz­wer­ken mein Wis­sen geteilt habe, gehol­fen habe, jeman­den unter­stützt habe – es kam immer etwas zurück. Das Span­nende dabei: Die "Beloh­nung" (wenn man so will) erhielt ich nicht unbe­dingt von dem­je­ni­gen, dem ich gehol­fen habe. Auch nicht von jemand ande­rem in dem Netz­werk, in dem ich unter­stützt habe. Son­dern oft aus uner­war­te­ter Rich­tung, aus einem ganz ande­ren Netz, in einem ganz ande­ren Zusam­men­hang. In der Regel war das, was ich "zurück" erhal­ten habe, min­des­tens genau so offen und frei­gie­big, wie ich gege­ben hatte. Win-Win muss also nicht auf einer 1:1 Basis stattfinden!

2. 99,9% aller Menschen sind echt nett

Das mag nun etwas über­trie­ben klin­gen, aber letzt­lich ist genau das meine Erfah­rung mit Netz­wer­ken. Und diese Erfah­rung bestärkt mich darin, auch wei­ter­hin in Netz­wer­ken aktiv zu sein, mein Wis­sen und meine Erfah­run­gen zu tei­len und eher zu "groß­zü­gig" zu sein, als etwas zurück zu behal­ten. Dar­aus ergibt sich auch das dritte Learning:

3. Du ziehst an, was Du gibst

Wer immer nur miss­trau­isch durchs Leben geht, befürch­tet, dass die eige­nen Ideen geklaut wer­den, Sorge hat, benach­tei­ligt zu wer­den, weil andere mit dem geteil­ten Wis­sen erfolg­rei­cher sein könn­ten als man selbst, der wird auch genau das erle­ben. Meine Erleb­nisse sind ganz ande­rer Natur:

Fest­ma­chen möchte ich das an genau die­sem Blog von Mar­ke­ting-Zau­ber und mei­nen Akti­vi­tä­ten in vie­len Grup­pen auf Face­book. Seit Beginn des Jah­res teile ich hier mein Wis­sen und meine Erfah­run­gen groß­zü­gig mit Dir und vie­len ande­ren. Das Resul­tat: Seit­dem hat sich meine Auf­trags­lage noch um ein Viel­fa­ches ver­bes­sert – weil ich wei­ter emp­foh­len wor­den bin! "Frag mal bei Bir­git an, die macht so etwas …" oder "Ich habe gehört, dass Du auch mit XY arbei­test – kannst Du mir das erklä­ren?" sind die Ein­stiege, die ich höre, wenn mich jemand um ein Mar­ke­ting-Coa­ching bittet.

So war das auch vor­her schon, nur auf einen viel enge­ren geo­gra­fi­schen Raum bezo­gen – durch das Netz­wer­ken und Tei­len im Inter­net habe ich nun Anfra­gen aus dem gan­zen deutsch­spra­chi­gen Raum – und dar­über hin­aus! Muss ich extra noch erwäh­nen, dass die Coa­chings sehr ange­nehm ver­lau­fen und ich außer­dem pünkt­lichst bezahlt werde? Du ziehst an, was Du gibst!

4. Networking mit Win-Win macht unheimlich viel Spaß

Netz­wer­ken, mein Wis­sen zu tei­len, alles ohne auf den unmit­tel­ba­ren per­sön­li­chen Nut­zen und Pro­fit zu schie­len – das macht mir unheim­lich viel Spaß! Wie Du aus mei­nem Blog­bei­trag zum Auf­bau eines Online-Busi­ness viel­leicht noch weißt: Ich habe noch nie so viel gear­bei­tet wie in den letz­ten Mona­ten (und ich habe noch nie lange Stun­den gescheut!) – und trotz­dem noch nie so viel Freude dabei emp­fun­den, wie das jetzt der Fall ist. Für mich eine klare Win-Win-Situation!

5. Networking mit Win-Win braucht Vertrauen

Damit das Netz­wer­ken auf die­ser Basis funk­tio­niert und sich auch tat­säch­lich eine Win-Win-Situa­tion ein­stel­len kann, braucht es Ver­trauen. Du brauchst zunächst ein­mal Ver­trauen in Deine eige­nen Fähig­kei­ten und Dein Wis­sen. Wenn Du stän­dig befürch­test, Dich mit Dei­nen Blog­bei­trä­gen, Posts und Kom­men­ta­ren zu bla­mie­ren oder Dein Unwis­sen zu doku­men­tie­ren, wirst Du nicht frei(giebig) genug sein, um kom­pe­tent und sou­ve­rän zu erscheinen.

Du brauchst aber auch ein gro­ßes Ver­trauen in Deine Netz­werk-Kol­le­gen. Du musst ver­trauen, dass Du nicht aus­ge­nutzt wirst, dass nie­mand Deine Ideen ein­fach stiehlt und als seine eige­nen ver­kauft. Natür­lich kommt das (immer mal wie­der) vor – aber wenn Du immer nur das Schlech­teste erwar­test, wirst Du es auch erhal­ten  (siehe Punkt 3).

Sieben Networking-Regeln für ein echtes Win-Win

Basie­rend auf die­sen fünf "Lear­nings" habe ich für mich und mein Net­wor­king sie­ben Regeln erstellt, die viel­leicht auch Dir hel­fen kön­nen. Diese sie­ben Regeln sor­gen dafür, Deine Netz­werk-Akti­vi­tä­ten für alle Betei­lig­ten zu einer ech­ten Win-Win-Situa­tion zu machen. Und das wirk­lich Tolle daran ist – Du kannst es auch für Dein Mar­ke­ting einsetzen!

1. Erst geben, dann nehmen

Das ist wohl die bekann­teste Net­wor­king-Regel überhaupt.

Weil sie so wahr ist.

Weil sie so wich­tig ist, stelle ich sie gleich an den Anfang mei­ner sie­ben Regeln. Suche Dir also zum Bei­spiel nicht nur Face­book-Grup­pen aus, in denen Du Dir Hilfe erhoffst, son­dern auch sol­che, in denen Du wahr­schein­lich nicht viel Hilfe erwar­ten kannst, aber in denen Du selbst ande­ren wei­ter­hel­fen kannst.

2. Während Du wartest …

In unse­rer 24-Stun­den, 7‑Tage die Woche, 365-Tage im Jahr Gesell­schaft erwar­ten viele von uns prompte Bedie­nung auf Ihre Fra­gen und Pro­bleme. Das mag natür­lich noch ange­hen, wenn Du dafür bezahlst, doch im Net­wor­king bist Du ja dar­auf ange­wie­sen, dass jemand sich die Zeit nimmt, Dir zur hel­fen. Ein ganz gro­ßes Geschenk also! Aber natür­lich drängt das eigene Pro­blem und man ist unge­dul­dig. Ich habe schon zu Zei­ten, als ich noch aus­schließ­lich in Foren unter­wegs war, fest­ge­stellt, wie man die War­te­zeit ver­kür­zen kann.

Es ist ganz einfach.

Du musst wäh­rend der Zeit, in der Du auf die Lösung Dei­nes Pro­blems war­test, nur ande­ren hel­fen! Klingt zunächst para­dox, ist aber wahr. Zunächst ein­mal ver­geht die Zeit darum schnel­ler, weil Du ja auch etwas zu tun hast (wenn Du selbst an der Lösung arbei­ten wür­dest, würde die Zeit ja auch ver­strei­chen, also sage nicht, Du hast ja gefragt, weil Du keine Zeit hast). Der zweite, wich­ti­gere Effekt ist aber dieser:

Wenn Du in der Zeit, in der Du auf die Lösung Dei­nes Pro­blems war­test, die Fra­gen beant­wor­test, deren Lösung Du kennst (die Pro­bleme, die Du viel­leicht selbst als "ein­fach" oder "tri­vial" ansiehst), ver­schaffst Du wie­derum den­je­ni­gen, die in einer The­ma­tik wei­ter sind als Du, Raum, Deine Fra­gen zu beant­wor­ten. Klingt kom­pli­ziert? Ist es nicht.

Bei­spiels­weise in Tech­nik-Foren (etwa zum Thema HTML-Pro­gram­mie­rung) beob­ach­tet man ja immer wie­der die­sel­ben Anfän­ger-Fra­gen. Ich habe mir immer die Zeit genom­men, diese ein­fa­chen Fra­gen zu beantworten.

Du baust so Dein Netz­werk auf, den Fra­gen­den ist geholfen.

Du ent­las­test die Pro­fis und bekommst so eher Deine Antwort.

Wenn das kein Win-Win-Win-Win ist?! 🙂

3. Suchen statt fragen!

Beim Netz­wer­ken und der Unter­stüt­zung in Netz­wer­ken geht es ja darum, dass alle davon pro­fi­tie­ren. Um Win-Win eben. Dar­aus lei­tet sich die dritte Regel ganz logisch ab: Erwarte nicht, dass Dir gehol­fen wird, wenn Du auf ganz ein­fa­chem Wege auch selbst die Lösung hät­test fin­den können.

Was ich damit meine:

Viele Fra­gen, die Du hast, hat­ten andere zuvor auch schon ein­mal. Und viele Fra­gen, die zuvor schon mal gestellt wur­den, sind auch zuvor schon ein­mal beant­wor­tet wor­den. Darum gehört es zum guten Ton (zur "Neti­quette", auf die man vor zwan­zig Jah­ren im Inter­net viel Wert gelegt hat), zuerst die Such­funk­tion und Google zu bemü­hen, bevor man um Hilfe bittet.

Ich helfe gerne wei­ter, wenn jemand ein Pro­blem hat – wenn ich dann aber merke, dass der­je­nige ein­fach nur zu faul ist, ziehe ich mich zurück. Denn das bedeu­tet kein Win-Win mehr.

Zwei kleine Bei­spiele machen das deutlich:

Beispiel 1

Jemand hat ein Pro­blem, dass bei Face­book das Vor­schau­bild sei­nes Blog­bei­trags nicht so ange­zeigt, wird, wie er sich das vor­stellt. Hier per goog­len die rich­tige Lösung zu fin­den, ist gar nicht so ein­fach, da muss man schon wis­sen, wonach man suchen muss. Darum gebe ich gern den Tipp, dass in Kom­bi­na­tion von Yoasts SEO-Plugin und Face­books Debug­ger die­ses Pro­blem gelöst wer­den kann.

Beispiel 2

Jemand möchte sich läs­tige Tipp­ar­beit spa­ren und fragt nach einer Lösung. Ich ant­worte: "Das kannst Du in die­sem Fall eigent­lich nur mit Copy and Paste oder mit einem Tool wie Phra­se­Ex­press am bes­ten lösen." – Auf die dar­auf fol­gende Reak­tion "Was ist Phra­se­Ex­press?" mag ich nicht ant­wor­ten. Genau diese Frage hätte Google näm­lich schnel­ler und bes­ser als ich beant­wor­ten können.

Kurz gefasst hätte diese Regel auch lau­ten kön­nen: Stiehl ande­ren nicht die Zeit mit Din­gen, die Du auch selbst her­aus­fin­den kannst – denn sonst gibt es kein Win-Win!

4. Man darf auch mal zuerst nehmen, wenn …

Man darf auch mal zuerst neh­men, wenn man selbst in vie­len Netz­wer­ken aktiv ist, regel­mä­ßig hilft und andere unter­stützt und dann auf ein Pro­blem stößt, das kom­plett neu und ein­zig­ar­tig ist, in einem Bereich, in dem man vor­her noch nie etwas zu tun hatte. Wenn Du dann noch höf­lich bist, vor­her die Such­funk­tion genutzt hast und Dich gedul­dig zeigst, wirst Du auch Hilfe und Unter­stüt­zung bekom­men. Denn eines ist klar: Wenn Du irgendwo neu auf­schlägst und Dich ver­hältst, als ob alle Dir zu Diens­ten sein müss­ten, und zwar zack-zack! machst Du Dir keine Freunde. Alle Hilfe, die Du erfährst, geschieht ehren­amt­lich, aus Spaß am Thema und am Tei­len, natür­lich auch in der Hoff­nung, die gezeigte Kom­pe­tenz mün­det viel­leicht mal in einen Auf­trag – aber garan­tiert nicht, weil sich jemand lang­weilt oder Du so toll bist.

5. Gib beim Win-Win-Networking immer 100 Prozent!

Damit meine ich nicht, dass Du immer 100% Dei­nes Wis­sens tei­len soll­test – denn das braucht Dein Gegen­über meist gar nicht.

Son­dern damit meine ich, dass Du zu 100% ver­su­chen soll­test, die Frage Dei­nes Gegen­übers so zu beant­wor­ten, dass sie oder er dar­aus den größt­mög­li­chen Nut­zen zie­hen kann. Ein Bei­spiel macht auch die­ses deutlich:

In einer WordPress Gruppe stellt jemand eine Frage nach einem merk­wür­di­gen Ver­hal­ten von WordPress, deren For­mu­lie­rung schon erken­nen lässt, dass er Anfän­ger ist. Als Ant­wort folgt: "Schau Dir die Log­files an." Das ist kein Win-Win! Der Anfän­ger weiß dann wahr­schein­lich noch nicht ein­mal, wo er die Log­files fin­det (mög­li­cher­weise noch nicht ein­mal, was das über­haupt ist), und wor­auf er ach­ten sollte, wenn er sich die Dateien ansieht. Der Beant­wor­ter hat ledig­lich gezeigt, dass er vor­gibt, die nötige Kom­pe­tenz zu haben und dass sich viel dar­auf einbildet.

Darum: Wenn Du hilfst, hilf so, dass Du dem ande­ren genau die Unter­stüt­zung bie­test, die er mit sei­nem Wis­sens­stand wahr­schein­lich braucht.

6. Sei großzügig

Man­che schmü­cken sich beim Netz­wer­ken und der Pro­blem­hilfe gern mit frem­den Federn. Damit errei­chen sie aber das Gegen­teil des­sen, was sie beab­sich­ti­gen. Es kommt immer her­aus, wenn eine beson­ders ori­gi­nelle oder hilf­rei­che Stra­te­gie ursprüng­lich von jemand ande­rem stammt. Darum ist es viel wirk­sa­mer, wenn Du auf den Urhe­ber einer Nach­richt, eines Tipps, einer Idee ver­weist. Denn dann wird wie­der eine Win-Win-Win-Situa­tion daraus:

Du hast jeman­dem gehol­fen und gezeigt, dass Du etwas weißt. Der Fra­gende hat eine Lösung für sein Pro­blem. Und durch die Emp­feh­lung hast Du dem Urhe­ber Respekt erwie­sen. Alle drei freuen sich. Bes­ser kann es kaum sein. 🙂

7. Kontinuität und Präsenz

Ech­tes Net­wor­king, bei dem alle Betei­lig­ten pro­fi­tie­ren, lebt von Dei­ner Kon­ti­nui­tät und Prä­senz. Wenn Du wie ein Mur­mel­tier nur ab und zu Dei­nen Kopf mal aus die­sem und mal aus jenem Loch steckst und sofort wie­der ver­schwin­dest, kannst Du kein dau­er­haf­tes Ver­hält­nis auf­bauen und für bei­der­sei­ti­ges Ver­trauen sor­gen. Man­che nen­nen die­ses Vor­ge­hen auch U‑Boot-Tak­tik. Natür­lich erfor­dert das Zeit und auch Auf­wand. Aber Netz­wer­ken ist keine ein­ma­lige Aktion, kein Sprint, auch kein Mara­thon, son­dern eine Lebens­ein­stel­lung. Erst dann kannst Du so agie­ren, dass das Netz­wer­ken auto­ma­tisch zu einer Win-Win-Akti­vi­tät für Dich wird.

Was bedeutet das Netzwerken mit der Win-Win-Brille für Dein Marketing?

Wenn Du bei allen Dei­nen Netz­werk-Akti­vi­tä­ten zuerst die Win-Win-Brille auf­setzt, wirst Du auto­ma­tisch fol­gende Effekte erzielen:

  • Du schaffst es auf unauf­dring­li­che Weise, Deine Kom­pe­tenz unter Beweis zu stellen.
  • Du lernst jede Menge über Deine Ziel­gruppe und ihre Pro­bleme und wie Du ihr am bes­ten dabei hel­fen kannst.
  • Durch das Hin­hö­ren (… oder Lesen) bekommst Du viele Impulse für Deine eigene Arbeit, Ideen für Dei­nen Blog-Redak­ti­ons­plan, neue Pro­dukte und Dienstleistungen.
  • Durch kon­ti­nu­ier­li­che und bestän­dige Netz­werk­ar­beit zeigst Du, dass man sich auf Dich und Deine Exper­tise ver­las­sen kann – leich­ter kannst Du kein Ver­trauen, das Vor­aus­set­zung für einen Auf­trag ist – aufbauen.

Mein Fazit also: Netz­wer­ken mit der Win-Win-Brille ist das beste Mar­ke­ting für Dich und Dein Unter­neh­men über­haupt. Es ist über­haupt nicht schwer, wenn Du die von mir vor­ge­stell­ten Regeln beachtest.

Wel­che Erfah­run­gen hast Du mit dem Netz­wer­ken online und off­line gemacht? Kannst Du meine Erfah­run­gen bestä­ti­gen, dass "immer etwas zurück kommt"? Oder ist es bei Dir ganz anders?

Wer schreibt hier?

Birgit Schultz

Ich bin Birgit Schultz von Marketing-Zauber und ich unterstütze Solopreneurinnen (Einzelunternehmer) bei ihrem Online- und Social Media Marketing.

Dafür setze ich mein praktisches Know how aus 30 Jahren Marketing-Erfahrung, 20 Jahren Selbstständigkeit und sieben Jahren Online-Business ein. Seit 1996 nutze ich das Internet zu Marketing-Zwecken.

Ich habe unendlich viel Geduld und die Gabe, auch komplizierte Sachverhalte und Abläufe einfach erklären zu können. Lass uns gerne mal miteinander sprechen. Den Link findest Du im Menü unter "Für Dich".

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  1. 1. Erst geben, dann nehmen
    In die­sem Punkt stimme ich Dir nicht nur in Netz­wer­ken zu. Bleibt für mich aller­dings die Frage, wie viele Male gebe ich pro Teil­neh­mer ohne etwas zu bekom­men und was dann?
    Oder umge­dreht, ich abon­niere Dei­nen News­let­ter, weil er mir wun­der­bare Anre­gun­gen bringt, aber ver­mut­lich werde ich nie etwas geben können.

    1. Hallo Tho­mas,
      vie­len Dank für Dei­nen Kom­men­tar und Deine Offen­heit. Weißt Du, das macht nichts. Natür­lich kann ich kein 1:1 "Geschäft" erwar­ten. Oft bekommt man von ganz ande­rer Stelle etwas zurück. Quasi uner­war­tet und wie ein Geschenk. Und wenn Du mein Know how aus dem News­let­ter nutzt und jeman­dem damit hilfst, dann ist das doch wundervoll!
      Zau­ber­hafte Grüße
      Birgit

      1. Hallo Bir­git,
        vie­len Dank für eine Ant­wort, die ich nach­voll­zie­hen kann. Du hast Recht, das Neh­men muß ja gar­nicht unbe­dingt von der Per­son kom­men der ich etwas gege­ben habe.
        Glück­lich lächelnd sende ich Dir Deine Grüße zurück
        Thomas

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