Letzte Aktualisierung 19. Juni 2024
Einen Newsletter Anbieter auszuwählen, ist alles andere als trivial. Denn Du kannst mit den Adressen zwar relativ problemlos von einem Newsletter Versender zu einem anderen umziehen (Adressen exportieren, an anderem Ort wieder importieren).
Aber die bereits verschickten Newsletter ebenso wie die Automatisierungen und oft auch die Tags (siehe meinen Beitrag "Von Tags und alten Kisten") kannst Du eben nicht einfach umziehen. Da ist Handarbeit angesagt. Bei 20 oder 200 Adressen noch okay, bei 2000 schon kein Spaß mehr! Außerdem hängen an einem Newsletter-Tool oft jede Menge Prozesse, die Du dann ebenfalls alle neu machen darfst. Aber dazu unten mehr.
Dieser Beitrag ist Teil einer vierteiligen Miniserie zum Thema "Newsletter-Marketing". Die vier Teile sind im einzelnen:
- Was Du bei der Auswahl Deines Newsletter-Providers beachten solltest
- Strategien für den Aufbau Deiner Newsletter-Liste
- Deine Newsletter-Liste braucht einen Putzplan
- ActiveCampaign Grundlagen
Inhalt
Newsletter Anbieter auswählen: Worauf solltest Du achten?
Bei der Auswahl des Newsletter-Anbieters legt sicherlich jeder etwas andere Maßstäbe an, was ihr oder ihm gerade besonders wichtig ist. Ich empfehle auf jeden Fall, Dir folgende Details genauer anzusehen und für Dich persönlich zu entscheiden, was Dir wichtig ist.
Standort und Sprache des Newsletter Anbieters
Nicht jede hatte Englisch in der Schule und selbst, wer lange Jahre Englisch-Unterricht hatte, hat seit dieser Zeit vielleicht vieles davon vergessen. Darum kann die Sprache, in welcher die Benutzeroberfläche, vor allem aber auch die Hilfeseiten zur Verfügung stehen, ein wichtiges Auswahlkriterium sein.
Ich spreche zwar fließend Englisch, komme ganz leidlich mit Spanisch zurecht, Französisch kann ich aber (leider) überhaupt nicht. Darum musste ich nach einer kurzen und heftigen Liebesbeziehung im Jahr 2016 mit dem Newsletter-Provider SendinBlue (damals aus Frankreich, heute in Brevo aufgegangen) mir dann eingestehen, dass das einfach nicht der richtige Anbieter für mich war.
Obwohl die Hilfeseiten teils sogar auf Deutsch (meist aber auf Englisch) verfügbar waren – die Screenshots waren immer noch auf Französisch und ich habe mir echt einen abgebrochen, zu verstehen, was ich da tun sollte. Alles durch Google Translate zu jubeln wäre zwar möglich gewesen, dauerte mir aber zu lange.
Somit verstehe ich sehr gut , wenn jemand "gesteht", dass er mit Englisch nicht auf gutem Fuß steht.
Prüfe also für die Auswahl Deines Newsletter Anbieters
- Gibt es eine deutsche Benutzeroberfläche? Sind die einzelnen Menüpunkte und Anweisungen plausibel und verständlich?
- Gibt es Hilfeseiten auf Deutsch (beziehungsweise einer Sprache, die Du gut verstehst)?
- Gibt es deutschsprachigen Support beziehungsweise Support in einer Sprache, auf die Du notfalls ausweichen kannst?
Newsletter Anbieter und die DSGVO
Spätestens mit dem Inkrafttreten der DSGVO im Mai 2018 wurde es wichtig, darauf zu achten, was mit den Daten Deiner Abonnenten geschieht. Personenbezogene Daten dürfen nämlich nicht einfach so auf Servern in Drittländern (also Staaten außerhalb der EU) gespeichert werden.
Mit dem EU-US Privacy Shield war der Schutz speziell für Anbieter aus den USA auch gewährleistet.
Wie jetzt, "war"?
Leider hat im Sommer 2020 der Europäische Gerichtshof das Datenschutzabkommen für ungültig erklärt. Unter bestimmten Bedingungen können Nutzerdaten von EU-Bürgern aber weiterhin ins Ausland übertragen werden, entschieden die Richter.
Auch 2024 ist das Thema leider immer noch schwierig. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es (aktuell) erlaubt, Tools und Dienste aus den USA zu nutzen. Genaueres findest Du in dem Beitrag von eRecht24.
Interessanterweise verstehen viele den Begriff "Datenschutz" immer noch falsch. Wenn davon die Rede ist, dass die Datenschutzregeln in den USA nicht so streng seien wie in Deutschland beziehungsweise in der Europäischen Union, so bedeutet das nicht, dass die Daten in Gefahr sind, Hackern in die Hände zu fallen.
Tatsächlich haben US-amerikanische Unternehmen da häufig sogar höhere Standards als Unternehmen anderswo auf der Welt (Deutschland eingeschlossen). Gemeint ist "lediglich" der Zugriff der amerikanischen Behörden und Geheimdienste auf die Datenbestände.
Aber mal ganz ehrlich:
Was ist schlimm daran, wenn die NSA weiß, dass sich ein Abonnent, der sich nur mit seinem Vornamen und der E‑Mail-Adresse (die oft sogar eine Freemailer-Adresse eines amerikanischen Anbieters ist wie Yahoo, Outlook, Googlemail oder Hotmail) für einen Newsletter beispielsweise zum Thema Marketing eingetragen hat?
Mir fällt es schwer, hier Szenarien zu finden, die für eine Gefährdung dieser Person in ihren persönlichen Grundrechten sprechen. Die Datenschützer und Richter in Deutschland und Europa sehen das leider anders und haben entschieden, dass sogar eine dynamisch vergebene IP-Adresse ein personenbezogenes Datum darstellt. Mir ist völlig unverständlich, wie man zu dieser Entscheidung kommen konnte. Wenn es so einfach wäre, aufgrund der IP-Adresse den Nutzer zu identifizieren hätten wir viel weniger Kriminalität. Aber es hilft ja nichts, wir müssen uns an diese 🤬🤬🤬🤬🤬-Entscheidung halten.
Preisgestaltung der E‑Mail Marketing Anbieter
Ein – zumindest für mich – sehr wichtiges Thema bei der Auswahl eines E‑Mail Marketing Anbieters war die Preisgestaltung. Ich bin die Letzte, die alles kostenfrei nutzen will – ganz im Gegenteil. Ich bin der Überzeugung, dass guter Service auch angemessen bezahlt werden muss und soll. Aber andererseits bin ich meinem Geld auch nicht böse – und ich verlange schon etwas dafür.
Darum habe ich mir sehr genau die Preisgestaltung der Newsletter Anbieter, die für mich auf der Auswahlliste standen, angesehen. Wie hoch sind die monatlichen oder jährlichen Kosten wofür? Welche Leistungen sind inklusive, was muss extra gezahlt werden? Was vom angebotenen Funktionsumfang brauche ich überhaupt? Und was ist die Grundlage für die Kosten?
Ich mag hier keine Empfehlungen geben – ganz einfach, weil diese Fragen von jeder Leserin, jedem Leser anders beantwortet werden wird. Aber ich kann Dir natürlich sagen, was mich letztlich zu meiner Wahl gebracht hat:
Als ich Anfang des Jahres 2016 wieder damit begann, eine Newsletter-Liste aufzubauen, stand ich mit null Abonnenten da. Darum widerstrebte mir das Angebot von KlickTipp einfach aus Prinzip: Ich hatte keine Ahnung, in welcher Geschwindigkeit meine Abonnentenzahl wachsen würde. Für eine Handvoll Abonnenten im Monat mindestens 29 Euro zu zahlen – da passte mir das Verhältnis einfach nicht.
Andere Anbieter starteten mit 0 Euro (beziehungsweise Dollar) boten dafür aber auch nicht alle Funktionen, die ich als wichtig erachtete. Das Mikro-Angebot von SendinBlue (damals monatlich 5,49 €) fand ich schon gut. Leider passten wir sprachlich eben nicht so richtig zusammen, und ich musste mich nach einer weiteren Alternative umsehen – für mich war daher der nächste preislich attraktive Kandidat, der den gewünschten Leistungsumfang bot, das Lite-Angebot von ActiveCampaign mit damals 9 Dollar pro Monat.
Ich rate Dir also, im Hinblick auf das Thema "Kosten' folgende Kriterien heranzuziehen:
- Was ist die Grundlage für die Kostenberechnung?
- Welcher Leistungsumfang wird für welche Kosten geboten?
- Wie deckungsgleich ist der Leistungsumfang zu Deinen Anforderungen?
- Wie flexibel sind die Zahlungsweisen?
- Wie stark steigen die Kosten bei höheren Abonnentenzahlen und/oder Versandzahlen?
Funktionsumfang der Newsletter Anbieter
Auch, wenn alle Newsletter Anbieter im Grunde dasselbe machen – Deine Kontakte verwalten und Deine Newsletter versenden – jeder einzelne setzt diese Funktionen anders um.
Jeder reichert sie mit anderen Zusatzleistungen an und bietet Dir völlig unterschiedliche Ansätze und Bedienphilosophien. Ich habe – außer im Bereich der Webinar-Software – selten einen Bereich erlebt, in dem es mir so schwergefallen ist, die Angebote miteinander zu vergleichen und eine Entscheidung zu treffen, mit der ich mich wohlfühle. Zu allem Überfluss nennen die einzelnen Provider ihre Funktionen auch oft noch anders.
Damit Dir dieser Prozess leichter fällt, habe ich hier einmal eine Auswahl der in meinen Augen wichtigsten Funktionen getroffen. Ob diese auch für Dich und Dein Marketing wichtig sind, kannst nur Du selbst entscheiden. Die Reihenfolge stellt übrigens keine Wertung oder Gewichtung durch mich dar!
Einfache Einbindung in WordPress
Irgendwie muss man ja das Zusammenspiel zwischen der Website und dem Newsletter-Anbieter hinbekommen.
Obwohl ich schon deutlich mehr als zwanzig Jahre das Internet nicht nur auf der einfachen Anwender-Seite nutze, sondern auch Websites erstelle und ein gutes Verständnis der Zusammenhänge im Internet habe: Das war mir anfangs nicht ganz klar, wie das funktionieren sollte.
Tatsächlich gibt es verschiedene Methoden. Eine relativ einfache besteht darin, dass Du ein Formular in Deinem Newsletter-Tool erstellst, den zugehörigen HTML-Code herauskopierst und dann in Deine Webseite einbindest. Alle erforderlichen Infos stehen dann in dem Code.
Für verschiedene Anbieter gibt es extra Plugins für WordPress, die das Zusammenspiel ebenfalls ganz einfach gestalten.
Ich verwende eine zusätzliche Software für WordPress, die sich ThriveLeads nennt. Damit kann ich PopUps, SlideIns und mehr erstellen (und muss die nicht in ActiveCampaign bauen).
Das Schöne daran ist, dass mir ThriveLeads eine sehr genaue Steuerung erlaubt, auf welchen Seiten wann welches Element zu sehen ist. Und die Anbindung an ActiveCampaign erfolgt wahlweise über den HTML-Code des Formulars oder eine sogenannte API-Schnittstelle. Dafür kopiere ich in ActiveCampaign den API-Schlüssel (eine Zahlenkombination) aus meinen Einstellungen und füge ihn in ThriveLeads in WordPress ein.
Voilà! Magie!
Beide funktionieren zusammen und jeder, der sich auf meiner Website in ein Formular einträgt, landet mit einem Tag (Etikett) in meiner Liste in ActiveCampaign.
Einbindung von Social Media
Wie einfach ist es für den Leser, Inhalte des Newsletters in den Social Media weiter zu teilen? Gibt es fertige Icons, Widgets für die Verknüpfung mit Deinen Profilseiten?
Segmentierung
Handelt es sich bei dem Newslettersystem um ein listenbasiertes oder ein tagbasiertes System?
Wie einfach oder umständlich ist das Segmentieren einzelner Abonnenten?
Wenn Du einfach immer nur den gesamten Adressbestand anschreiben willst, wirst Du mit einem einfachen listenbasierten System sehr glücklich sein.
Planst Du jedoch, Deine Adressaten zu segmentieren und ihnen individuelle, maßgeschneiderte Angebote nach ihren persönlichen Interessen zu machen, wirst Du mit einem modernen tagbasierten System glücklicher sein.
Mehr zur Segmentierung findest Du in meinem Blogbeitrag Von Tags und alten Kisten.
Automatisierungen
Ermöglicht der Newsletter-Anbieter, E‑Mails aufgrund bestimmter Kriterien oder Trigger automatisiert zu versenden? Ist diese Funktion extra kostenpflichtig oder integriert?
Spätestens, wenn Du Dir überlegst, dass es doch toll wäre, jeden neuen Abonnenten mit einer Sequenz von aufeinander aufbauenden E‑Mails zu begrüßen, wird eine Automation oder Automatisierung für Dich spannend.

A/B‑Tests
A/B‑Tests werden auch schon mal Split-Tests genannt. Dabei versendest Du zwei (oder mehr) verschiedene Newsletter und kannst auf diese Weise herausfinden, was bei Deinen Empfängern besser funktioniert.
Du kannst etwa zwei Varianten der Betreffzeile gegeneinander testen.
Oder verschiedene Rabatte, oder unterschiedliche Bilder, oder unterschiedliche Handlungsaufforderungen.
Wichtig ist, dass Du immer nur ein einziges Element veränderst, weil Du sonst nicht entscheiden kannst, warum eine Variante besser funktioniert als eine andere.

Statistiken / Tracking / Monitoring
Ich finde es immer hochinteressant, zu beobachten, welche Betreffzeilen erfolgreich sind und zu hohen Öffnungsraten führen, ebenso, auf welchen Link(text) meine Leser klicken.
Wenn man sich das nur ein oder zwei Mal anschaut, sind die Erkenntnisse natürlich nicht unbedingt besonders. Aber wenn Du das regelmäßig, jede Woche, über ein halbes Jahr oder länger machst, lernst Du eine Menge darüber, was für Dein Marketing funktioniert und was eben nicht.
Import und Export
Wenn Du Dich für einen neuen Provider entscheidest, ist es natürlich wichtig, dass Du möglichst unkompliziert Deinen Adressbestand importieren kannst. Auch dabei kannst Du in Fallen rennen. Bei SendinBlue hatte ich einige Felder nicht sauber zugeordnet – als ich die Fehlimporte löschen wollte, stellte ich fest, dass das nicht vorgesehen ist.
Bei KlickTipp übernimmt der Anbieter den Import – und das kann schon mal zwei, drei Tage dauern (nichts für so einen ungeduldigen und eng getakteten Menschen wie mich).
Bei ActiveCampaign hatte ich auch einen Fehler gemacht, konnte aber alles löschen und einfach neu importieren. Leider merkt man oft erst, wie die Provider hier eingestellt sind, wenn es schon passiert ist. Wenn Du Dir hier Sorgen machst, kontaktiere am besten vorher den Support.
Auch der Export ist ein wichtiges Thema. Nach aller Anfangseuphorie kann es sein, dass Du doch wieder wechseln willst oder musst.
Oder der Anbieter ändert seine Preisstruktur und wird Dir zu teuer.
Oder Du stellst fest, dass Dir wichtige Funktionen fehlen (der Appetit kommt bekanntlich beim Essen).
Oder es kommt ein neuer Anbieter auf den Markt (und das Bessere ist ja schließlich der Feind des Guten).
Daher ist auch ein unkomplizierter Export Deiner Daten sehr wichtig. Vor allem auch die Zeitstempel fürs Opt-In sollten mit exportierbar sein – sonst kannst Du im Fall einer Abmahnung nicht nachweisen, dass der Abonnent wirklich selbst dem Empfang Deines Newsletters zugestimmt hat.
Anpassbare Opt-In-Texte
Ich habe es nicht für möglich gehalten, aber es gibt tatsächlich Anbieter, die Dir nicht ermöglichen, die Texte Deiner Opt-In-Mails anzupassen. Zwar wurden verschiedene Texte angeboten, aber von der Ansprache (Sie) und Tonalität (sehr schroff) gefielen die mir alle nicht. Auf Nachfrage beim Support erhielt ich die Antwort, man habe die rechtlich prüfen lassen und daher sei keine Anpassung möglich.
Für mich sah das so aus, als ob ich die Interessenten gleich wieder wegschicke und ihnen mehr oder minder die Tür vor der Nase zuknalle. Dieser Anbieter war also für mich leider aus dem Rennen.
Planbare Aussendung
Klar, wenn Du den Newsletter fertiggestellt hast, kannst Du direkt auf den "Senden" Knopf klicken und ab geht die Post. Aber mein Timing sieht anders aus. Ich schreibe den Newsletter meist am Wochenende, bevor er dann am Montagvormittag pünktlich zum Beginn der Arbeitswoche im Posteingang meiner Leser landet.
Wie Du vielleicht schon mitbekommen hast, bin ich aber eine Eule und ein Spätaufsteher …
Darum plane ich die Aussendung immer voraus. Außer einmal, als ich aus irgendeinem Grund an den Zeitzonen-Einstellungen herumgespielt habe, hat ActiveCampaign meine Mails bis jetzt immer pünktlich zum geplanten Zeitpunkt versendet. Feine Sache!
Wahl des E‑Mail-Formats
Ich wage mal die Behauptung, dass heutzutage mehr als 95 Prozent aller Newsletter-Empfänger E‑Mail-Programme verwenden, die HTML-Mails korrekt darstellen können (und das auch aktiviert haben). Das war vor über 10 Jahren noch anders und einige Nerds nutzen sicher auch heute noch Emacs oder andere Programme, die nur reine Text-E-Mails darstellen können. Wenn diese möglicherweise zu Deiner Zielgruppe gehören, okay, dann sind Text-Newsletter oder sogenannte Multipart-Newsletter, die neben den HTML-Mails auch noch die Nur-Text-Variante enthalten, für Dich wichtig.
HTML-Templates
Nicht jeder hat ein Händchen für eine hübsche Newsletter-Gestaltung. Und manchmal muss es ohnehin einfach schnell gehen. Da sind fertige HTML-Templates, die nur noch mit Deinen Inhalten gefüllt werden müssen, eine große Unterstützung.
Vorschaufunktion und Testversand
Welches Format Du nun auch verwendest und ob Du HTML-Templates einsetzt oder nicht: Ich rate Dir immer, Deinen Newsletter zu testen, Dir den Text und die Darstellung in verschiedenen Browsern und Mail-Programmen anzusehen und auch auf jeden einzelnen Link zu klicken, um die Verknüpfungen zu testen. Hat Dein Newsletter-Provider das nicht eingebaut, kann so ein Test ziemlich umständlich sein.
Spam-Check
Spam ist ein großes Problem für uns alle.
Ich hasse Spam.
Tatsächlich kommt "echter" Spam meist von irgendwelchen Versendern aus Übersee, die man ohnehin nicht belangen kann. Wenn sie überhaupt einen Link zum Abbestellen haben, führt dieser durchaus auch schon mal auf eine virenverseuchte Website (eine ganz perfide Masche).
In der Gesellschaft von Versendern gefälschter Viagra-Tabletten, Penisverlängerungen und anderen obskuren Angeboten möchten wir uns mit unserem Newsletter ja keinesfalls wiederfinden.
Darum ist es großartig, wenn Dein Newsletter-Provider einen eingebauten Spam-Check hat und Dir hilft, Deine Newsletter so zu gestalten, dass sie nicht gleich automatisch aussortiert werden.

An dieser Stelle auch meine Bitte an Dich als Newsletter-Empfänger (ganz gleich, ob von meinen Zaubersprüchen oder von anderen Versendern, in deren Listen Du bist, weil Du Dich für ein Freebie eingetragen hast oder warum auch immer):
Wenn Du den Newsletter nicht mehr erhalten möchtest, bestelle ihn bitte ab, aber markiere ihn nicht als Spam!
Du rückst uns "ehrliche" Versender mit der Markierung als Spam für Deinen E‑Mail-Anbieter in die Schmuddelecke der Newsletter-Versender – und das haben wir wirklich nicht verdient!
Tipp, wenn Dir das alles zu viel "Technik" ist
Wenn Dir das alles zu viel "Technik" ist und Du für die Auswahl Deines Newsletter-Providers nun komplett verwirrt bist: In meinem Mitgliederbereich, dem Marketing-Zauber-Zirkel stehe ich Dir gerne auch für solche Probleme beratend zur Seite.
Die wichtigsten Newsletter Anbieter für den deutschsprachigen Raum für Solopreneurinnen
Es gibt viele Anbieter von Newsletter-Lösungen. Bevor ich Dir eine Liste mit den in meinen Augen für Solopreneurinnen geeigneten Anbietern zeige, noch ein weiterer wichtiger Hinweis:
Ich rate dringend davon ab, Deine Newsletter einfach mit einem Tool wie Outlook oder Thunderbird zu versenden. Du hast hier keine Möglichkeit für ein rechtssicheres Double-Opt-In (DOI). Du versendest wahrscheinlich viel mehr Mails, als Dein Webhoster (über den Du wahrscheinlich auch Deine E‑Mails versendest), eingeplant hat und könntest damit einen Vertragsbruch begehen. Und wenn Du auf einer Blacklist landest, die Deine Newsletter als Spam ausweisen, können auch Deine geschäftlichen Mails in der Zustellung gefährdet sein. Außerdem ist es schwer, wieder von diesen Blacklists herunterzukommen.
Deutsche und internationale E‑Mail Marketing Tools
Hier nun die versprochene Liste. Am besten, Du machst Dir selbst ein Bild. Die Reihenfolge ist einfach nur alphabetisch und stellt keine Wertung oder ein Ranking dar.
- ActiveCampaign
- Benchmark
- Brevo
- CleverReach
- ConvertKit
- GetResponse
- KlickTipp*
- MailChimp
- Quentn
- RapidMail
Wie kannst Du noch einen Newsletter erstellen?
Auch wenn ich Dir grundsätzlich davon abrate, Deine Newsletter über Dein "normales" Mail-Konto zu versenden, habe ich dennoch einen Vorschlag für Dich, wenn Du wirklich nur sehr, sehr wenige Mails automatisiert aber personalisiert versenden möchtest oder musst – beispielsweise für einen kleinen Verein.
Dann kann ich Dir die Supermailer-Software wärmstens empfehlen – ich habe sie selbst in der Zeit zwischen 2003 und 2006 für meinen Newsletter verwendet. Der Supermailer ermöglicht Dir ein DOI und er steuert den Versand so, dass nicht alle Mails in einem Rutsch sondern nach und nach, quasi in "Häppchen" versendet, die auch Dein normaler Mail-Provider als okay ansieht. Du bekommst ihn für einen überschaubaren Betrag als Einmalzahlung.
Und Newsletter Anbieter kostenlos?
Noch ein Wort zu zum Thema "kostenlose Newsletter-Anbieter": Ja, kannst Du theoretisch machen und nutzen. Bedenke aber, dass Du mit Deinem Newsletter Geld verdienen möchtest.
Bedenke, dass da wichtige Prozesse dran hängen.
Vergiss nicht, dass Du eine möglichst ausfallsichere Dienstleistung brauchst.
Zieh in Betracht, dass Dir kostenlose Anbieter selten bis nie einen erforderlichen Auftragsverarbeitungsvertrag anbieten … und dass Du Dir mit den kostenlosen Angeboten meist auch Begrenzungen ans Bein bindest, die Dein Wachstum behindern können.
Die paar Euro oder Dollar im Monat solltest Du Dir schon leisten (können).
Wie hat Dir der Auftakt zu meiner Miniserie gefallen? Hast Du Ergänzungen für mich und die anderen Leser? Möchtest Du Deine eigenen Erfahrungen schildern? Schreib mir gern einen Kommentar – ich freue mich darüber!
Hallo Brigitte
Wir hatten den gleichen Gedanken 🙂 Meine Mini-Serie ist bereits in Planung. Ich finde Deine Überlegungen sehr gut und kann sie nur unterstützen. Gerade Dein Tipp den Newsletter nicht per "normales" Mail zu verschicken finde ich sehr wichtig. ich sehe das noch viel zu oft.
Wie Du bin ich übrigens nach etlichen Irrläufen bei Active Campaign gelandet.
Ich freue mich auf Deinen nächsten Beitrag und trage mich gleich in den Newsletter ein.
Herzliche Grüsse aus der Schweiz.
Claudia
Hallo Claudia,
vielen Dank für Deinen Kommentar – manche Themen liegen zeitweise einfach in der Luft! 🙂
Gib mir doch einfach Bescheid, wenn Deine Serie gestartet ist – ich denke mir, dass Du einen ganz anderen Ansatz haben wirst und sich unsere Beiträge prima ergänzen. Wir können unsere Serien dann ja gern gegenseitig verlinken.
Zauberhafte Grüße
Birgit
Liebe Birgit, das mache ich doch gern, wird wohl Oktober. Herzliche Grüsse Claudia
Hallo Birgit,
ich nutze seit ein paar Jahren CleverReach, um ein Mal pro Monat einen Newsletter zu verschicken. Meine Abonnentenliste wächst zwar langsam, dafür aber stetig.
Liebe Grüße
Katy
Hallo Katy,
ja, CleverReach habe ich zwischendurch auch ausprobiert, war dann aber nicht das Richtige für mich. Ich freue mich, dass Deine Abonnentenliste stetig wächst. Das ist ein gutes Zeichen!
Beste Grüße
Birgit
Danke, Birgit, und hier gleich eine Frage:
Wenn man noch keine Abonnenten hat, macht es Sinn, einen Newsletter zu verfassen, ihn auf dem Blog abzulegen und die Besucherin einzuladen, den Newsletter zu abonnieren?
Quasi nach dem Motto: Der Appetit kommt beim Essen?
Liebe Brigitte, irgendwie ist mir Dein Kommentar durchgegangen, entschuldige mich bitte dafür! Besser wäre es, wenn Du stattdessen regelmäßig bloggst und ab dem Moment, zu dem Du Deinen ersten Abonnenten hast, auch den Newsletter zu versenden. Ich verspreche Dir: Wenn Du verschiedene Möglichkeiten einbaust, den Newsletter zu abonnieren, werden die ersten Abonnenten nicht lange auf sich warten lassen.
Beste Grüße
Birgit
Hallo Birgit,
interessante Seite mit guten Tipps!
Ich bin im Moment bei MailChimp gelandet, doch bekomme ich es einfach nicht hin, dass beim Versand der Mail (Test) auch der "Abspann" (wie heißt das richtig?) am Ende ausgefüllt wird. Ich bin der Meinung, dass ich alles ausgefüllt habe auf den entsprechenden Seiten, aber es klappt nicht. Hast du da einen Tipp für mich?
Und noch eine Frage:
Wie handhabst du das eigentlich mit der Ansprache deiner Abonennten? Du oder Sie?
In Facebook ist es klar, aber im Newsletter? Die meisten sieze ich, mit einigen bin ich per du. Und da lockeres Schreiben immer einfacher ist mit "du" stehe ich irgendwie zwischen einer eindeutigen Entscheidung und "eiere" meistens hin und her.
Wie würdest du das in so einem Fall lösen? Direkt fragen? Und wie stelle ich das am besten an, damit auch möglichst viele antworten und nicht nur diejenigen, die ich sowieso duze?
Liebe Grüße
Ingrid
Liebe Inka,
vielen Dank für Dein Lob.
Meinst Du mit dem "Abspann" Deine Signatur beziehungsweise das Impressum? Bist Du mit einem Template für die Mail gestartet? Vielleicht hilft Dir ja eines der Tutorials von Frank Katzer auf YouTube weiter. Die sind zwar schon etwas älter und Mailchimp hat die Menüanordnung etwas verändert, aber vielleicht bringt Dich das ja auf Ideen: https://www.youtube.com/watch?v=l1zg8u-gr4c
Zum Thema Anrede: Ich duze alle Interessenten und Kunden von Marketing-Zauber konsequent. Das fühlt sich richtig an und kommt auch gut an. Bei meiner Beratungsagentur Rat & Tat Marketing ist das anders. Hier habe ich eine andere Zielgruppe (mehr "klassischer Mittelstand") und hier sieze ich auf der Website und im (geplanten) Newsletter. Bei diesen Kunden bleibe ich beim Sie in der offiziellen Korrespondenz, auch wenn ich mich mit einzelnen Kunden inzwischen auch duze. Ich hoffe, dass Dir das etwas weiter hilft!
Zauberhafte Grüße
Birgit
Liebe Birgit,
vielen Dank für den YouTube-Link. Werde da gleich mal reingucken.
Auch deine Antwort bezüglich des Siezens/Duzens hilft mir weiter.
Liebe Grüße
Ingrid
Danke Birgit für diesen informativen und sehr hilfreichen Artikel.
Herzlich gern, Véronique!
Liebe Grüße
Birgit
Dass Mailpoet nicht genutzt werden sollte, war mir neu. Kannst du das etwas genauer begründen?
Danke für den ausführlichen Bericht und Vergleich!
LG Nicole
Hallo Nicole,
in meinen Augen gibt es einige Nachteile, die vor allem im Bereich der Segmentierung und Automation liegen. Außerdem versendest Du ja über den Mailserver Deines eigenen Providers – die mögen es aber gar nicht, wenn da kein "normales" Sendeverhalten im Rahmen einer Geschäftskorrespondenz erfolgt, sondern plötzlich möglicherweise hunderte oder tausende von Mails gleichzeitig rausgehen. Wenn Du mit Deiner Domain auf eine Blacklist gerätst, kann es schwierig sein, den Eintrag wieder löschen zu lassen.
Beste Grüße
Birgit
Hallo Birgit. Danke für den sehr nützlichen Artikel.
Ich habe eine Frage. Was denkst du, ist im Jahr 2023 effektiver: kontextbezogene Werbung oder Newsletter. Aufgrund des begrenzten Budgets müssen wir nur eine Option wählen 🙁
Hallo Johan,
sorry für die späte Freigabe des Kommentars, ich war letzte Woche auf Geschäftsreise und ausnahmsweise mal nicht im WordPress-Backend.
Ohne weitere Details kann ich schlecht etwas Genaueres sagen. Meistens würde ich zum Newsletter raten, aber eben nicht immer.
✨ Zauberhafte Grüße
Birgit
Moin Brigitte,
endlich mal ein wirklich guter Blog, Du gehst auf exakt die Punkte ein, die mich interessieren. Und Dein Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen. Schön, dass ich Deine Seite mit Hilfe aus Irland gefunden habe.
Frage: ActiveCampaign hat kein DSGVO-Sternchen von Dir bekommen. In Deutschland gilt die DSGVO aber nun mal verbindlich. Bedeutet das , dass ich ActiveCampaign gar nicht rechtskonform einsetzen darf? Also nur nach dem Prinzip "wo kein Kläger, da kein Richter"? Was sind die konkreten Risiken bei einem Einsatz und wie kann ich diese Risiken ausschließen (oder zumindest minimieren)?
VG
Ulf
Moin Ulf,
herzlichen Dank für Deinen Kommentar und Dein Lob.
Zu Deiner Frage:
ActiveCampaign ist insofern DSGVO-konform, als dass das Unternehmen einen AV-Vertrag anbietet und auch dem EU‑U.S. Data Privacy Framework beigetreten ist.
ActiveCampaign ist insofern nicht DSGVO-konform, als unsere Datenschützer dieses Framework nun auch schon wieder in Zweifel ziehen.
Über die konkreten Risiken des Einsatzes kann Dich nur ein Fachanwalt, der wirklich im Thema steckt, rechtssicher beraten. Das obliegt mir nicht.
Übrigens … ich heiße Birgit, nicht Brigitte …
✨ Zauberhafte Grüße
Birgit
Liebe Birgit
Da ich von Brevo (ehemals SendinBlue) nicht mehr begeistert bin, suche ich nach Alternativen. Jetzt frage ich mich, ob Benchmark wirklich DSGVO-konform ist? Der Server scheint mir in den USA zu sein, mir werden auch $-Preise gezeigt und sie sprechen immer noch vom Privacy Shield (ist ja, wie du schreibst, schon lange passé). Vermutlich wurde dieser Dienstleister inzwischen verkauft.
Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Sandra
Liebe Sandra,
ich muss gestehen, bis gerade eben habe ich noch nie von denen gehört. Immerhin sind sie sehr transparent über ihre Firmensitze und scheinen auch nicht ganz klein zu sein. https://www.benchmarkemail.com/de/about-us/ Wenn Du Gewissheit haben willst, dann schreib sie doch einfach an und frage nach. Ich vermute aber auch, dass die Server nicht in der EU stehen werden. Vielleicht schaust Du Dir als Alternative MailerLite an. Das ist nach meinem Verständnis DSGVO-konform.
✨ Zauberhafte Grüße
Birgit